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Arboner Zulieferer baut 130 Stellen ab

Arboner Zulieferer baut 130 Stellen ab
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Die angespannte Situation in der MEM-Branche und speziell bei Autozulieferern wurde einer breiteren Öffentlichkeit Mitte März schlagartig bewusst, als das Arboner Unternehmen Mubea Präzisionsstahlrohr AG eine Massenentlassung ankündigte.

130 von 280 Stellen sollen im Verlauf des Jahres bei Mubea in Arbon wegfallen, erste Kündigungen wurden bereits ausgesprochen. Das Unternehmen verwies in einer Medienmitteilung auf die «drastischen Einbrüche bei Neuwagenverkäufen» und auf eine «historisch tiefe Auslastung».

Schnelle Besserung erwartet das Unternehmen nicht, es ist im Gegenteil von «negativen Aussichten» die Rede. Ob das Werk in Arbon mittelfristig erhalten werden kann, lassen die Mubea-Verantwortlichen in der Medienmitteilung deshalb ausdrücklich offen: «Wenn sich die Situation in absehbarer Zeit nicht grundlegend verbessern sollte, dürfte es schwierig werden, die Produktion am Standort aufrechtzuerhalten.»

Das weltweit tätige deutsche Traditionsunternehmen Mubea ist in der Schweiz mit der Mubea Präzisionsstahlrohr AG in Arbon präsent, am ehemaligen Standort in Oberriet, der von Jansen übernommen wurde, gibt es kaum noch Aktivitäten. Zuletzt waren in Arbon 280 Personen tätig, auf der Firmenwebseite ist noch vermerkt, dass diese Tochterfirma in Arbon mit 300 Mitarbeitern 100 Millionen Euro Umsatz erziele. Wenn das Werk in Arbon ganz geschlossen würde, verlöre die Schweiz damit den letzten Hersteller von Präzisionsstahlrohren.

Die Stahlrohre, die unter anderem in Arbon gefertigt werden, ermöglichen den Automobilherstellern eine Leichtbauweise, also eine Gewichtsreduktion. Rohre aus hochfesten Werkstoffen werden beispielsweise für Antriebswellen und Kardanwellen, für Nockenwellen, Steuerungen oder Stabilisatoren verwendet.

Text: Philipp Landmark

Bild: zVg

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