Linke wollten Jonschwiler Firma abfackeln

Beatrice Giger, Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen, sagte gegenüber hallowil.ch: «Die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen unbekannte Täterschaft wegen versuchter Brandstiftung eröffnet. Die Ermittlungen in alle Richtungen laufen.» Wie hallowil.ch-Recherchen ergeben haben, löste der Zwischenfall am 7. Juni ein Grossaufgebot der Blaulicht-Organisationen aus, auch die Feuerwehr war vor Ort. Aus der Tatsache, dass «nur» wegen versuchter Brandstiftung ermittelt wird, könne aber abgelesen werden, dass kein Feuer ausgebrochen ist. Zum genauen Tathergang geben sich alle Direktbeteiligten gemäss hallowil.ch wortkarg.
Die Turbal AG ist seit den 1980er-Jahren im Turbinenbau tätig. Hauptkunde ist die Andritz Hydro AG, die sich in Jonschwil Büros mit Turbal teilt. Der österreichische Teil der Andritz-Gruppe ist am Bau des Ilisu-Staudamms beteiligt. Dort soll der Tigris kurz vor der Grenze zu Syrien und dem Irak für ein Wasserkraftwerk aufgestaut werden. Doch dieses Projekt der türkischen Regierung ist stark umstritten: Mit Inbetriebnahme müssten die Stadt Hasankeyf und weitere archäologische Stätten überflutet würden.
In einem Bekennerschreiben, das auf linksextremen Portalen kursiert und hallowil.ch vorliegt, steht: «Als Beitrag zu den internationalen Aktionstagen gegen den Ilisu-Staudamm in der Türkei haben wir in der Nacht vom 7. Juni bei der österreichischen Baufirma Andritz in Jonschwil Feuer gelegt: Kriegs-Profiteure, Faschismus-Kollaborateure und Umwelt-Zerstörer sind angreifbar.»
Turbinen aus Jonschwil werden beim Ilisu-Staudamm allerdings gar nicht eingebaut. Turbal-Geschäftsführer Lukas Hugentobler zu hallowil.ch: «Turbal und Andritz Jonschwil konzentrieren sich auf Kleinwasserkraft. Für Grosskraftwerke wie jenes in der Türkei liefern wir weder Technologie noch Waren.»