«Kollektives Führungsversagen» an der HSG

«Kollektives Führungsversagen» an der HSG
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Am Wochenende wurde bekannt, wie grosszügig gewisse Institute der Universität St.Gallen mit Spesen umgehen. Der St.Galler Kantonsrat hat nun auf die Kritik an der HSG reagiert; zwei Vorstösse zur HSG wurden am Dienstagmorgen für dringlich erklärt.

Am Wochenende schrieb das «St.Galler Tagblatt», dass diverse Institute an der Universität St.Gallen ihre Spesen nach Gutdünken abrechnen. Die Zeitung veröffentlichte Auszüge aus einem internen Bericht der kantonalen Finanzkontrolle, berichtet srf.ch. Demnach setzten Universitäts-Mitarbeiter Barbesuche, First-Class-Flüge oder Geschäftsessen ohne Belege auf ihre Spesenrechnung. Wiederholt hätten auch jene Personen die Spesenabrechnung signiert, welche die Ausgaben getätigt hatten, so srf.ch.

Nachdem die HSG bezüglich Spesen seit vergangenem Sommer in der Kritik steht, hat der St.Galler Kantonsrat am Dienstagmorgen zwei Vorstösse zur HSG für dringlich erklärt: Die Fraktionen von FDP, CVP-GLP und SP-Grüne stellten in ihrem Vorstoss ein «kollektives Führungsversagen im Bildungsdepartement» fest. Dem Rektorat sei es nicht gelungen, gegenüber den HSG-Instituten griffige Regelungen zu etablieren und durchzusetzen, berichtet srf.ch. Auch der Vorsteher des Bildungsdepartements habe es versäumt, «proaktiv und transparent» über die dokumentierten Missstände und die ergriffenen Massnahmen zu informieren.

Die drei Fraktionen wollen nun wissen, wann die Regierung von der Finanzkontrolle über die Missstände informiert worden sei und welche disziplinarischen und personalrechtlichen Massnahmen in Aussicht gestellt worden seien. Der Rat stimmte der Dringlichkeit ohne Gegenstimme zu, so srf.ch.

Die SVP-Fraktion reichte am Montagnachmittag einen Vorstoss ein, den sie für dringlich erklärt haben wollte. Laufend kämen neue Informationen zu bezogenen Spesen und Auslagen von Professoren und Mitarbeitern ans Licht. Dabei stelle sich die Frage, wer die einzelnen Institute konkret beaufsichtige und wo die Verantwortlichkeiten lägen. Auch bei diesem Vorstoss war die Dringlichkeit am Dienstagmorgen unbestritten, weiss srf.ch.

Auf dem Bild: «Die Dekadenz der Römer» von Thomas Couture.