Internationale Wissenschaftstagung in Frauenfeld

Natürlich war gegen Ende des Hochmittelalters das Staunen der Allgemeinheit gross, als zuerst in Frankreich und dann europaweit Kirchenräume im farbigen Licht erstrahlten. Es war dies ein Meilenstein im Umgang Glas. Auch heute sind wir vom Glas fasziniert, als Bauelement, aber auch als Werkstoff des Kunsthandwerks.
Der funkelnde, schillernde, aber auch tragende und energietechnisch erstklassige Werkstoff begleitet uns seit Menschengedenken. Kein Wunder also, dass es wichtig ist, Scheiben, Fenster, Glasmalereien aus Kunst, Politik, Kirche und Alltag historisch zu beleuchten und danach zu fragen, welche Botschaften die Auftraggeber und Kunsthandwerker damit vermitteln wollten. Ist es die Botschaft von Glanz und Pracht? Oder die Technik und das Können, die den Bau von Gebäuden zukunftsfähig machten?
Im Bildungszentrum für Technik Frauenfeld
In Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Forschungszentrum für Glasmalerei und Glaskunst, dem Vitrocentre Romont, hat der Kanton Thurgau seine wertvollen historischen Glasmalereien aufgearbeitet. Nun lädt das Historische Museum Thurgau die Öffentlichkeit zu einer internationalen Tagung ein.
In drei Sektionen sprechen und diskutieren Forscher aus dem In- und Ausland über ihre Projekte und die Erkenntnisse dazu. An der Tagung geht es beispielsweise um das Potential der Digitalisierung zur Vermittlung von Glaskunst oder darum, wie Glas heute ausgestellt werden kann.
Die Tagung findet im Bildungszentrum für Technik in Frauenfeld statt, ist kostenlos und dauert von 9.15 Uhr bis 17 Uhr. Der Besuch von einzelnen Vorträgen ist möglich. Um 13.45 Uhr bietet das Kuratorenteam des Museums eine Doppelführung zu den kostbaren, farbig leuchtenden Glasscheiben im Schloss Frauenfeld sowie zur ausgefallenen Audiotour «Ach, du Scheibe!».
Anmeldungen erfolgen bis am 31. Oktober 2022 über die Website des Historischen Museums Thurgau.