Ingenieurwissen für Holzbau und Kommunikation

Text: Martin Sinzig (auch Bilder)
Gut 33 Meter lange, rund sieben Tonnen schwere Binder spannen das Dach über das 2024 am Westrand von Weinfelden in Betrieb genommene Produktionszentrum der Bornhauser AG Holzbau. Dieses gilt als eindrucksvolles Beispiel dafür, was heute im modernen Holzbau möglich ist.
Verbaut wurden insgesamt 1100 Kubikmeter Holz, davon 70 Prozent aus schweizerischer Herkunft. Die Tragwerke für die Halle wie für den Büroteil erforderten konstruktives Spezialisten-Know-how, schilderte Andreas Gnägi, Mitinhaber und Geschäftsleiter der Krattiger Engineering AG, die mit zehn Ingenieuren von Happerswil aus wirkt. Der dominierende Baustoff Holz wurde dabei geschickt mit Stahl und Beton kombiniert.
Holzbau und Kommunikation
Für das 1887 gegründete Familienunternehmen, das rund 40 Beschäftigte zählt und 8 Lernende ausbildet, bietet das neue Produktionszentrum vor allem Zukunftsperspektiven, wie Jean-Pierre Bornhauser ausführte. Er ist Leiter von sämtlichen Büroangelegenheiten und Vertreter der fünften Generation. Die Bornhauser AG Holzbau nutzt heute 4000 Quadratmeter Fläche für die vorwiegend lokal tätige Holzbauproduktion sowie für Lager und Bürotätigkeiten.
Weitere gut 1000 Quadratmeter an Produktions- und Büroflächen konnten inzwischen vermietet werden. Eine Symbiose entstand besonders mit der seit Kurzem angesiedelten Kommunikations- und Marketingagentur Fruitjuicer, die unter anderem ihre Video- und Webseiten-Kompetenz auch für die Bornhauser AG Holzbau einsetzt und sich als Fördermitglied bei Swiss Engineering Sektion Thurgau engagiert.
Ingenieurwissen als Vorteil
Diese Agentur, deren Ursprung auf die visuelle Darstellung einer Europareise in zwei VW-Bussen zurückgeht, beschäftigt mittlerweile rund 20 Personen. Dass einige Teammitglieder über Master- und Bachelor-Abschlüsse im Ingenieurwesen verfügen, hält die Fullservice-Agentur für einen wesentlichen Vorteil – vor allem, weil moderne Kommunikation ohne Datenanalysen, Künstliche Intelligenz sowie technisches und Prozess-Know-how nicht mehr denkbar ist.
Martin Messerli, Vorstandsmitglied und Mitorganisator des Besuchs, an dem gut 25 Ingenieure und Architekten aus der ganzen Ostschweiz teilnahmen, verwies auf die Verbindungen, die Swiss Engineering zu den gezeigten Bereichen pflegt – seien es die Swiss Timber Engineers oder die Fachgruppe Marketing.