IGöV Stadt St.Gallen fordert funktionierende S-Bahn

IGöV Stadt St.Gallen fordert funktionierende S-Bahn
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Das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St.Gallen möchte die Umsetzung einer funktionierenden städtischen S-Bahn weiter auf die lange Bank schieben. Eine überparteilich abgestützte Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr des Stadtparlaments (kurz: IGöV Stadt St.Gallen) hält wenig von dieser Verzögerungstaktik. Sie will den Druck auf Kanton und Stadt erhöhen, damit die Versäumnisse vergangener Jahre rasch behoben werden.

Eine Studie von Kanton, Regio und Stadt St.Gallen zeigt auf: Entgegen bisheriger Verlautbarungen des Kantons ist ein verbessertes S-Bahn-System ohne drittes Gleis zwischen Gossau und St.Gallen möglich. Nur: Der Kanton möchte nicht handeln, sondern weitere notwendige Arbeiten auf die lange Bank schieben. Geht es nach den Plänen des Kantons, sollen erst 2023 die Entscheidungsgrundlagen vorliegen. Konkrete Verbesserungen wären erst auf 2030 möglich. Mehreren Stadtparlamentarierinnen und Stadtparlamentariern ist nun der Geduldsfaden gerissen. Sie haben die IGöV Stadt St.Gallen ins Leben gerufen.

Stadtparlamentarier haben genug von Hinhaltetaktik des Kantons

„Die Stadt St.Gallen verliert ein weiteres Jahrzehnt in ihrer Verkehrsentwicklung, wenn es nun nicht gelingt, die Arbeiten zu vertiefen und zu beschleunigen“, so Doris Königer (SP, Co-Präsidentin VCS St.Gallen/Appenzell). Nach ihrer Ansicht hat der Kanton eine eindimensionale, pessimistische Sichtweise. Dieser zweifle an der Wirtschaftlichkeit einer zusätzlichen S-Bahn im Halbstundentakt, die über Durchbindungen bis ins Rheintal reicht und vollständig ins S-Bahn-Netz integriert ist. Dies sei aber verfrüht, bevor überhaupt fundierte Abklärungen zu Investitions- und Betriebskosten gemacht wurden.

„Das Zaudern an der Davidstrasse schadet der Standortattraktivität von St.Gallen“, betont denn auch Stadtparlamentarier Remo Daguati (FDP), der als Standortberater und Geschäftsführer des HEV St.Gallen tätig ist. „Die Bedeutung und Dringlichkeit einer optimalen S-Bahn als Standortfaktor und Treiber für die Entwicklung von kantonalen Schlüsselarealen in unserer Region wird vom Volkswirtschaftsdepartement schlicht unterschätzt“, so Daguati. Es gelte deshalb sorgfältig zu prüfen, wie allfällige Mehrkosten eines zusätzlichen Halbstundentakts zwischen den Stadtbahnhöfen und Gossau durch Einsparungsmöglichkeiten beim bestehenden Busnetz kompensiert werden können.

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IGöV Stadt St.Gallen mit klaren Zielsetzungen

Ziel und Zweck der neuen Interessengruppe ist nicht nur, das Thema S-Bahn vorwärtszubringen. Sämtliche politische Fragen rund um die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs mit Bezug und Wirkung auf die Stadt St.Gallen sollen neu überparteilich koordiniert werden. Zentrale Themen sind etwa die Fahrplangestaltung des Kantons und die Anbindung über die Schiene durch den internationalen wie auch nationalen Fern- sowie Regionalverkehr. Auch die Abstimmung des S-Bahn-Systems mit den vor- und nachgelagerten Zubringern, die regionale Anbindung über den öffentlichen Verkehr sowie das innerstädtische Netz in die Stadtquartiere und das Stadtzentrum werden in den Fokus der IGöV Stadt St.Gallen gerückt.

Die Interessengemeinschaft wird zu ihren Sitzungen Fachpersonen und politische Entscheidungsträger einladen. Nebst Vorstössen und Mitberichten findet zudem einmal jährlich ein Informationsanlass statt. Stadtparlamentarierinnen und Stadtparlamentarier, welche die Ziele der IGöV Stadt St.Gallen mittragen, können Mitglied werden. Ein überparteilich zusammengesetzter Ausschuss koordiniert die Arbeiten und vernetzt sich mit den bestehenden Interessengruppen auf kantonaler und nationaler Ebene.

IGöV Stadt St.Gallen/Ausschuss

Guido Berlinger-Bolt (SP)
Remo Daguati (FDP)
Barbara Hächler (CVP)
Doris Königer (SP)
Donat Kuratli (SVP)
Franziska Ryser (Grüne/JungeGr)
Markus Tofalo (glp)