HSG schafft neue Perspektiven für die Immobilienwirtschaft

Text: pd/red
Mit einem neuen Zertifikatsprogramm reagiert die Universität St.Gallen (HSG) auf die wachsende Relevanz der Immobilienbranche in Wirtschaft und Gesellschaft: Ab dem Herbstsemester 2025 können Masterstudenten aller Fachrichtungen das «Real Estate Certificate» (REC) absolvieren – ein schweizweit einzigartiges Weiterbildungsangebot auf Universitätsniveau.
Der neue Lehrgang ist Teil der sogenannten «Contextual Studies» der HSG, in denen Studenten sich mit Zusatzqualifikationen zu Themen wie Nachhaltigkeit, FinTech oder Kommunikation profilieren können. Das REC legt den Fokus auf ein wirtschaftlich bedeutendes Feld: Die Immobilienwirtschaft trägt 16 Prozent zum Schweizer Bruttoinlandprodukt bei und beschäftigt rund 600’000 Menschen. Gleichzeitig ist sie laut HSG-Professor Roland Füss für knapp einen Drittel der CO₂-Emissionen des Landes verantwortlich.
Praxisnaher Zugang mit Branchenpartnern
Das neue Zertifikatsprogramm wurde von Füss und seinem Team konzipiert und umfasst sechs neu entwickelte Kurse, die in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Immobilienbranche angeboten werden. Mit an Bord sind unter anderem Führungskräfte von Fahrländer Partner Raumentwicklung und Wüest Partner, zwei der wichtigsten Daten- und Analysehäuser in der Schweizer Immobilienwirtschaft.
Geplant sind auch Kooperationsprojekte mit Unternehmen aus der Branche – insbesondere mit Firmen aus der Region St.Gallen. Die Studenten sollen dabei konkrete Fallstudien bearbeiten und praxisrelevante Lösungen erarbeiten. «Das REC ist stark praxisnah ausgerichtet», erklärt Füss.
Interdisziplinäre Chancen und gesellschaftliche Relevanz
Der Immobiliensektor ist laut Füss per se interdisziplinär: «Er bietet spannende Karrierechancen für Absolventen aus Bereichen wie Finance, Bankenwesen, Recht, Management oder Consulting.» Entsprechend richtet sich das REC an alle HSG-Masterstudenten – unabhängig von ihrer Fachrichtung.
Zudem ermögliche der Lehrgang einen aktiven Beitrag zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen, so Füss. Denn Themen wie Wohnungsknappheit, steigende Mieten, nachhaltige Verdichtung oder Stadtentwicklung seien in der öffentlichen Diskussion ebenso präsent wie in der Planungspraxis. «Wer im Immobiliensektor arbeitet, kann hier wirklich Wirkung erzielen – wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich», betont er.