GLP empfiehlt Bucher und Tinner

GLP empfiehlt Bucher und Tinner
Lesezeit: 2 Minuten
Die Grünliberalen des Kantons St.Gallen empfehlen Laura Bucher (SP) und Beat Tinner (FDP) für den Regierungsrat. Dahinter dürfte auch Taktik stecken: So behält sich die GLP zwei – dringend gesuchte – mögliche Fraktionspartner für den Kantonsrat warm.

Die Grünliberalen finden: „Ins Siebener-Gremium der Kantonsregierung gehört mindestens eine zweite Frau.“ Mit Laura Bucher erhielten umwelt- und klimapolitische Anliegen „die dringend notwendige starke Unterstützung“, heisst es in einer Mitteilung der St.Galler GLP. Beat Tinner überzeuge mit seinen hervorragenden Dossier-Kenntnissen, seiner Führungserfahrung und seiner Vernetzung im Kanton.

Von den sieben Sitzen in der St.Galler Regierung sind im ersten Wahlgang fünf besetzt worden. Für die restlichen zwei Sitze bewerben sich drei Kandidaten: Laura Bucher (SP), Beat Tinner (FDP) und Michael Götte (SVP). Der zweite Wahlgang findet am 19. April statt.

Der LEADER meint: Die Unterstützung der GLP für Tinner und Bucher überrascht nicht

Die Grünliberalen haben keine Fraktionsstärke im St.Galler Kantonsrat mehr (sechs Räte, es braucht mindestens sieben). Der bisherige Fraktionspartner CVP hat sich für die EVP entschieden, die neu mit zwei Vertretern im Kantonsrat sitzt. Die beiden wollten „zugunsten einer konstruktiven und konsequenten Mittepolitik“ ihre Kräfte bündeln. Die Zusammenarbeit mit der EVP bedeutet gleichzeitig das Ende der bisherigen CVP-GLP-Fraktion im Kantonsrat.

Was bleibt als Option, um doch noch zu einer Fraktion und damit zu den begehrten Kommissionssitzen zu kommen? SP, FDP und die Grünen. Letztere politisierten in der vergangenen Legislaturperiode mit der SP in einer Fraktion, haben am 8. März aber neun Sitze geholt und so Fraktionsstärke erreicht.

Von den drei Optionen hat die GLP mit den Grünen zwar die grössten Übereinstimmungen. Diese zieren sich aber: Man überlege sich, ob man überhaupt Verhandlungen aufnehmen wolle. Denn als die Grünen 2016 fünf Sitze holten, waren sie in einer ähnlichen Situation wie die GLP heute. „Wir hatten uns um eine gemeinsame Fraktion bemüht, die GLP-Kantonsräte politisierten dann aber lieber in der CVP-Fraktion“, so Thomas Schwager, Präsident der St.Galler Grünen, zum „St.Galler Tagblatt“.

Der etwas verschnupfte Unterton ist nicht zu überhören. Darum geht die GLP nun auf Nummer sicher und will es sich mit keiner der verbliebenen zwei Optionen verscherzen – der SP und der FDP.