GGK: Gunzenreiner folgt auf Schmid

GGK: Gunzenreiner folgt auf Schmid
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Nach 14 Jahren übernimmt Johannes Gunzenreiner von Hubertus Schmid das Präsidium der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons St.Gallen. In seiner Abschiedsrede attestiert Schmid dem Kanton einen guten Stand in Sachen Freiwilligenarbeit, sieht aber auch negative Entwicklungen.

Nach 14 Jahren als Präsident zog Hubertus Schmid Bilanz und Überlegungen zur Zukunft der GGK. Es gebe viel Erfreuliches zu berichten, wenn er auf seine Präsidentschaft zurückblicke. Der Kanton St.Gallen liege zwar im Bereich der Freiwilligenarbeit hinter den Appenzellern zurück, aber über dem Schweizer Mittelwert: 27 % (CH: 25 %) der St.Galler Bevölkerung leisten regelmässig formelle Freiwilligenarbeit und 43 % (CH: 38 %) informelle Freiwilligenarbeit (sog. Nachbarschaftshilfe). An negativen Entwicklungen sieht Schmid den Rückgang der formellen Freiwilligenarbeit infolge von Stress, Zeitnot, fehlender Energie oder fehlenden Frauen (Erwerbsquote steigt) etc.

Eigennutz statt Gemeinnutz

Es gebe auch immer mehr Institutionen, die auf Differenzierung und nicht auf Gemeinsamkeiten setzen. Auch das schwindende Verständnis der Unternehmen für das Milizsystem sieht Schmid als Gefahr. Die Schule, so der scheidende Präsident, wäre jene Institution, die das freiwillige gesellschaftliche Engagement den Jugendlichen schmackhaft machen könnte. Ambivalent steht Schmid der staatlichen Förderung der Gemeinnützigkeit gegenüber und stellt dazu einige Fragen.

Fazit – es braucht solidarisches Miteinander

Sein Selbstverständnis, so Schmid als Fazit, von der wichtigen Rolle des freiwilligen gesellschaftlichen Engagements für das materielle und geistige Wohl aller im Land, sei auch nach 14 Jahren intakt - jedoch nicht frei von Widersprüchen, Gegenläufigkeit und Selbstzweifeln. Diese Ambivalenzen müsse man aushalten. Er denke, es gelinge besser, wenn man die Überzeugung von Albert Camus teilt, dass wir Menschen uns nur im solidarischen Miteinander als menschlich erfahren.

Neuer Vorstand

Neben einem neuen Präsidenten wählte die Versammlung mit Dr. Thomas Riklin, Markus Meli und Prof. Dr. Larissa Schuler drei neue Vorstandsmitglieder und mit Rolf Huber und Daniel Jordan zwei neue Revisoren. Im Anschluss an die Versammlung reflektierte der Philosoph Dr. Ludwig Hasler das gesellschaftliche Engagement in Zeiten von Corona.

Auf dem Bild von links: Der neue Vorstand der GGK St.Gallen: Claudia Wetter-Zogg, Annina Policante, Markus Meli, Donat Ledergerber, Claudius Luterbacher-Maineri, Johannes Gunzenreiner, Bruno Bauer, Heidi Gstöhl, Thomas Ricklin. Auf dem Bild fehlt: Larissa