Thurgau

Geopolitik und ihre Auswirkungen im Binnenmarkt

Geopolitik und ihre Auswirkungen im Binnenmarkt
Mona Vetsch und Christina Kehl
Lesezeit: 2 Minuten

Das 29. Thurgauer Wirtschaftsforum hat am 13. November 2025 unter dem Titel «Geopolitik – Auswirkungen auf den Binnenmarkt» im Thurgauerhof in Weinfelden stattgefunden. Rund 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kamen zusammen und diskutierten, wie Entwicklungen in der Geopolitik die Schweiz beeinflussen und wie Unternehmen in einem herausfordernden Umfeld widerstandsfähig bleiben können. Der Anlass kombinierte geopolitische Themen mit einem starken Fokus auf Resilienz und dem erfolgreichen Umgang mit Krisen.

Text: pd/stz.

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Den Auftakt machten Thomas Koller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Thurgauer Kantonalbank, und Daniel Wessner, Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit, gemeinsam mit Moderatorin Mona Vetsch. Im Gespräch wurde deutlich, wie eng internationale Entwicklungen mit der kantonalen Wirtschafts- und Finanzlage verbunden sind und weshalb der Thurgau trotz Herausforderungen gut aufgestellt bleibt.

Daniel Wessner, Mona Vetsch und Thomas Koller
Daniel Wessner, Mona Vetsch und Thomas Koller

Zwischen Weltpolitik und Binnenmarkt

Einen vertieften Blick auf die internationalen Zusammenhänge warf Prof. Dr. Christoph Frei, Titularprofessor an der Universität St.Gallen. Er fasste die wichtigsten Entwicklungen augenöffnend zusammen und zeigte auf, wie sich Machtzentren verschieben und weshalb die zunehmende Emanzipation des globalen Südens für Europa und die Schweiz bedeutend wird. Seine Analyse machte sichtbar, dass geopolitische Veränderungen direkte Konsequenzen für den Schweizer Binnenmarkt haben.

Die Nationalräte Simon Michel, CEO der Ypsomed AG, und Magdalena Martullo Blocher, CEO der EMS-Chemie, beleuchteten die Bedeutung der bilateralen Beziehungen aus unternehmerischer Sicht. Während Martullo Blocher vor übermässiger Regulierung warnte und die Eigenständigkeit der Schweiz hervorhob, sprach sich Michel für verlässliche Beziehungen zur EU und offene Märkte aus. Der von Mona Vetsch moderierte Austausch zeigte eindrücklich, wie unterschiedlich unternehmerische Perspektiven auf dieselben politischen Fragen ausfallen können.

Chrustoph Frei
Chrustoph Frei

Innovation, Zukunftslust und Resilienz

Nach der Netzwerkpause richtete Unternehmerin Christina Kehl den Blick darauf, wie Führungskräfte in einem Umfeld voller Unsicherheiten erfolgreich handeln können. Sie zeigte, dass Unternehmer Macher sind, die vorangehen, Entscheidungen treffen und gleichzeitig gut auf sich selbst achten müssen. Diese Balance bezeichnete sie als zentralen Erfolgsfaktor in anspruchsvollen Zeiten.

Daran knüpfte Marc Wallert an. Er gab Einblicke in seine persönliche Geschichte und erklärte, wie er als junger Mann während einer Entführung im philippinischen Dschungel 140 Tage in Geiselhaft überlebte. Aus dieser extremen Erfahrung entwickelte er sein Resilienzmodell mit sechs Faktoren: Akzeptanz, Optimismus, Hoffnung, Realismus, Selbstwirksamkeit und soziale Unterstützung. Seine Botschaft machte deutlich, wie man Belastungen standhalten und gestärkt aus Krisen hervorgehen kann.

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Simon Michel, Mona Vetsch und Magdalena Martullo-Blocher
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Thurgauerin des Jahres: Noelle Maritz

Einen emotionalen Moment erlebte das Publikum, als die am Vorabend von der Thurgauer Zeitung gekürte Thurgauerin des Jahres, Fussballnationalspielerin Noelle Maritz, vorgestellt wurde. Die Thurgauerin, die beim englischen Club Aston Villa unter Vertrag steht, konnte aufgrund eines bevorstehenden Matches nicht persönlich anwesend sein und richtete ihre Grüsse per Videobotschaft aus Birmingham an das Publikum. Mit ihrem Engagement, ihrem Teamgeist und ihrem Durchhaltewillen steht sie für Werte, die auch in der Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen.

Neben den Referaten bot das Forum viel Raum für Begegnung. Das Zusammenkommen von Entscheidungsträgern aus dem Thurgau und der weiteren Region zeigte einmal mehr, wie wichtig Netzwerke für die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit sind.

Marc Wallert
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