Geldsegen für Matriq

Geldsegen für Matriq
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Die St.Galler Matriq AG gewinnt 150'000 Franken der Initiative Venture Kick. Ihre Erfindung dient der besseren Nachverfolgung von und der Verhinderung von Fälschungen bei Kunststoffprodukten.

Die DynamicMold-Technologie der Matriq AG markiert einzelne Kunststoffteile während der Produktion mit einem einzigartigen, maschinenlesbaren Wasserzeichen. Dies verbessert die Rückverfolgbarkeit und verhindert Fälschungen. Im Vergleich zu aktuellen Etiketten oder Lasermarkierungen ist die neuartige Technologie von Matriq weniger komplex und arbeitet mit geringeren Kosten und höherer Geschwindigkeit. Das St.Galler Startup wird die CHF 150’000 zur Verstärkung des Vertriebsteams und zur Weiterentwicklung von DM-date, dem ersten digitalen Datumsstempel für Kunststoffe, verwenden.

2D-Code auf jedem Produkt

Produkte in der Medizintechnik, der Automobilindustrie und anderen Branchen werden in der Regel etikettiert oder mit einer Lasermarkierung versehen, damit sie für Qualitätskontrolle, Haftung, Vorschriften und Rückrufe individuell verfolgt werden können. Produkte, bei denen die Gefahr besteht, dass sie gefälscht werden, benötigen zudem eindeutige Attribute, um das Vertrauen in die Marke zu stärken. Die heutigen Lösungen basieren auf ressourcenintensiven Prozessen, die Automatisierung und sperrige Geräte erfordern. Das Anbringen eines Codes ist oft ein separater Prozessschritt, und die Materialien können mit den Vorschriften nicht mehr kompatibel sein.

Die patentierten Markierungs- und Sicherheitslösungen von Matriq basieren auf der DynamicMold (DM)-Technologie, die innerhalb von Millisekunden und während des primären Umformprozesses einen individuellen 2D-Code auf jedem Produkt hinterlässt. Der Code ist mit dem Auge sichtbar, mit Codelesern oder Smartphone-Kameras lesbar und enthält neuartige optische Sicherheitsstrukturen, die den Code kopiergeschützt machen. DM funktioniert beim Spritzgiessen, Blasformen (Flaschen), Thermoformen (Blisterverpackungen) und Heissprägen (Folien, Sicherheitsdokumente). Da sich die DM-Technologie innerhalb der Produktionsmaschine («in-mold») befindet, benötigt sie keinen zusätzlichen Platz und keine zusätzliche Ausrüstung ausserhalb der Maschine und lässt sich mit der Unternehmenssoftware verbinden, um die notwendigen Parameter zuzuordnen. Matriqs Zielmarkt für individuelle Kennzeichnung zur Rückverfolgbarkeit wird auf EUR 7 Milliarden geschätzt.

  

Vertriebsteam verstärken und Kundenprojekte forcieren

Die St.Galler Matriq AG wurde von André Bernard (CEO, Bild) und Klaus Dietrich (CTO) zusammen mit Cornelia Nef und Mathias Mächler (beide Ostschweizer Fachhochschule) gegründet. Matriq wird die CHF 150’000 nutzen, um das Vertriebsteam zu verstärken und Kundenimplementierungsprojekte mit DM-date, dem ersten digitalen Datumsstempel für Kunststoffe, auszustatten.

«Die Venture-Kick-Erfahrung war für uns sehr fruchtbar: Die Jury-Pitches, das Feedback und die Kickers-Camps halfen uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und unser Geschäftsmodell zu stärken. Vor allem aber brachte uns Venture Kick in Kontakt mit einem reichhaltigen Netzwerk von gestandenen Unternehmern und erfahrenen Business Angels − einige von ihnen wurden zu unseren Investoren», sagt André Bernard, CEO und Mitgründer von Matriq, und fügt hinzu: «Ich kann allen Startups definitiv empfehlen, an diesem grossartigen Programm teilzunehmen.»

Über Venture Kick

Die philanthropische Initiative Venture Kick stellt Schweizer Startups bis zu CHF 150’000 an Startkapital zur Verfügung und bietet darüber hinaus einen gut strukturierten unternehmerischen Weg zum Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens. Startups pitchen in drei Stufen vor Expertenjurys, um eine Finanzierung zu erhalten. Dabei bekommen sie direktes Feedback und Zugang zu einem internationalen Netzwerk von erfolgreichen Unternehmern und Investoren.

Seit dem Start im Jahr 2007 hat Venture Kick 765 Schweizer Startup-Projekte mit CHF 34,79 Millionen unterstützt. Das Programm aus finanzieller Unterstützung, Training und Netzwerk hat zur Gründung von 592 Unternehmen geführt. Heute zählt Venture Kick ein Portfolio von 450 aktiven Hightech-Unternehmen und 50 Exits. Die Alumni-Firmen haben insgesamt CHF 4,2 Milliarden von führenden Schweizer und internationalen Investoren angezogen. Die unterstützten Startups haben 8’105 Arbeitsplätze geschaffen und repräsentieren 53 Unternehmen, die in den TOP 100 Swiss Startups 2020 gelistet sind.

Im Jahr 2021 wird Venture Kick CHF 5,5 Millionen an Startup-Projekte im Ideenstadium auszahlen, um 86 neue Schweizer Wissenschaft auf globale Märkte zu bringen. Mehr Informationen finden Sie im Venture Kick Jahresbericht.

Die Venture Kick Stiftung wird unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Hauser-Stiftung, André Hoffmann, Hansjörg Wyss, Martin Haefner, Fondation Pro Techno, ESA BIC Switzerland und Swisscom. Mehr Informationen finden Sie auf www.venturekick.ch, inklusive aller Startup-Projekte, die von Venturelab unterstützt wurden.