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Enespa produziert neu AdBlue in Deutschland

Enespa produziert neu AdBlue in Deutschland
Der Enespa-Tanklastwagen bei der Direktbetankung ab AdBlue-Pipeline
Lesezeit: 2 Minuten

Die Appenzeller Enespa-Gruppe geht unter die AdBlue-Produzenten. Am neu eröffneten Standort im deutschen Bernsdorf startete sie im ersten Quartal 2024 mit der Mischung des Betriebsstoffs, welcher den Stickoxid-Ausstoss von Dieselmotoren um bis zu 98 Prozent senkt. Nach erfolgreicher Zertifizierung lief der Vertrieb im April erfolgreich an. Pro Tag können 100 Tonnen AdBlue produziert werden.

Text: pd

Die Enespa-Gruppe hat an ihrem neuen Standort in Bernsdorf im Verlauf des ersten Quartals 2024 eine AdBlue-Produktion aufgebaut. Sie beschäftigt dort zurzeit zehn Mitarbeiter. «Wir verarbeiten hier zwei Rohstoffe», erklärt der Standortleiter Michael Richter, «zum einen technischen Harnstoff mit einem Gehalt von 46 Prozent, zum anderen durch die hauseigene Osmoseanlage produziertes demineralisiertes Wasser.»

In einem über die Anlagensteuerung festgelegten Verhältnis werden die beiden Rohstoffe in den Mischbehälter eingelassen. Pro Tag können 100 Tonnen AdBlue produziert werden. Das Tanklager nimmt bis zu 120 Tonnen davon auf, bevor es in den Vertriebsteil geht.

Abtransport und Abfüllung

Eine Pipeline ab dem Tanklager bedient Tanklastwagen mit AdBlue. Auch IBC (Intermediate Bulk Container), Füllvolumen 1'000 Liter, werden direkt ab Tankschlauch gefüllt. Für die Abfüllung der weiteren Gebinde fliesst das AdBlue per Pipeline zur Abfüllanlage. Dieser entspringen am Ende fertig gelabelte 5- und 10-Liter-Kanister. Erste Grossabnehmer konnten bereits im April aus Bernsdorf bedient werden. Für den B2C-Bereich befindet sich ein Online-Shop im Aufbau.

Das Führungs-Team AdBlue: Axel Wohlsein (Vertriebsleiter), Peter Kostyal (Projekt-Manager), Sebastian Weigel (Produktionsleiter), Michael Richter (Standortleiter)
Das Führungs-Team AdBlue: Axel Wohlsein (Vertriebsleiter), Peter Kostyal (Projekt-Manager), Sebastian Weigel (Produktionsleiter), Michael Richter (Standortleiter)

Qualitätssicherung als Teil der Zertifizierung

Mit der Produktion alleine ist es noch nicht getan. Um AdBlue vertreiben zu dürfen, wird eine Zertifizierung vom Verband der Automobilindustrie (VAD) vorausgesetzt. Diese wurde im März 2024 erreicht. Ein Audit-Element betrifft die Qualitätssicherung. Zu jeder frischen AdBlue-Mischung gehört eine Chargennummer, welche die Nachvollziehbarkeit sicherstellt.

Eine Probe jeder Mischung geht an ein Labor. Dort werden verschiedene Parameter analysiert. Nur wenn alles stimmig ist, wird die Charge freigegeben. «Korrekt produziertes AdBlue kann den Schadstoffausstoss von Dieselmotoren bis zu 98 Prozent senken und sorgt somit für eine verminderte Umweltbelastung», sagt Michael Richter.

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Neuer Standort, neuer Geschäftsbereich

Verantwortlich für den neuen Geschäftsbereich AdBlue zeichnet die «Enespa Oil GmbH» in Hoyerswerda, rund 15 Kilometer vom Standort Bernsdorf entfernt. Dort stehen auch die Pyrolyseanlagen, die zum Enespa-Geschäftsfeld der Ölveredelung gehören.

An einem weiteren Standort in Tangstedt bei Hamburg werden Pyrolyseanlagen für das bereits genannte und zwei weitere Geschäftsfelder gebaut, der Reifen-Pyrolyse und dem chemischen Plastik-Recycling. Die Angebotsdiversifizierung durch die AdBlue-Produktion bedeutet ein weiteres Standbein für die enespa-Gruppe.

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