Elementproduktion mit neuer Halle optimiert

Elementproduktion mit neuer Halle optimiert
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Die Holzbau Albert Manser AG hat in Gonten eine neue Produktionshalle realisiert und damit ihre Nutzfläche fast verdoppelt.

Südlich des seit 1954 bestehenden Firmenareals entstand eine neue Produktionshalle für den Elementbau. Dank grosszügigen Platzverhältnissen, moderner Infrastruktur und einer nachhaltigen Bauweise mit hohen Qualitätsstandards ist damit ein wichtiger Schritt in eine langfristige Zukunft des alteingesessenen Holzbaubetriebes gemacht.

Voraussetzungen für grössere Projekte geschaffen

Sylvie und Albert Manser-Rechsteiner machten sich und ihrem Familienunternehmen im vergangenen Jahr selbst eine Freude: Sozusagen als Geschenk für ein Vierteljahrhundert Geschäftsführung realisierte die Holzbaufirma einen bedeutenden Ausbauschritt. Damit konnten die zu engen Platzverhältnisse für den modernen Elementbau behoben und Voraussetzungen für zunehmend grössere Projekte geschaffen werden.

Zudem existieren in der neu erstellten Halle konstante Temperaturen, welche bei statischen Verleimungen unabdingbar sind. Als wichtigen Nebeneffekt entstanden attraktive Arbeitsplätze und zusätzliche Lagermöglichkeiten, damit der Betrieb auch künftig gut aufgestellt ist.

Glaube an den Holzbau

Der Hauptkörper weist beachtliche 40 m Länge und 20 m Breite auf, die Firsthöhe beträgt 13.5 m. Auf der Südseite wird er ergänzt durch einen 3-geschossigen Annexbau mit Flachdach, auf der Nordseite mit einem Portalanbau mit einem grosszügigen Sektional-Tor.

Die mit dem Neubau realisierten Bruttogeschossflächen betragen 1034 m2. Zum Vergleich: Die bisherigen Flächen für Produktion, Büro und Lager weisen 1170 m2 auf, was somit durch den Neubau fast einer Verdoppelung entspricht. Damit lässt sich nicht nur die räumliche Entwicklung des Unternehmens, sondern auch der stete Glaube an die Zukunft des Holzbaus bestens illustrieren.

Der Entscheid, die neue Halle «auf die grüne Wiese» zu stellen und nicht auf dem angestammten Firmenareal zu realisieren, brachte verschiedene Vorteile mit sich. Insbesondere musste so die Elementproduktion, das Kerngeschäft der Holzbau Albert Manser AG, nicht unterbrochen werden. Zudem kann die Fläche der alten Abbundhalle nun ideal als Zwischenlager genutzt werden. Mittelfristig ergibt das natürlich auch Optionen für eine Weiterentwicklung des Betriebes.

  

Ideale Arbeitsbedingungen

Mit der neuen Halle, in der die Temperatur nie unter 15 °C liegt, vergrössert sich die Fläche der Elementproduktion gegenüber der alten, unbeheizten Abbundhalle um 544 m2 oder 110 %. Primär fällt aber ins Gewicht, dass für die Montage und den Verlad von Elementen die Hakenhöhe der beiden Brückenkrane gegenüber demjenigen im Altbau um rund 4 m auf neu 9.6 m stieg. Die beiden Krananlagen sind mit je zwei Laufkatzen und 6.4-t-Aufzügen ausgerüstet. So lassen sich die am Boden bestückten Pritschen beim Verlad synchron anheben.

Mit dieser Infrastruktur leistet die Holzbau Albert Manser AG einen wichtigen Beitrag zur Arbeitssicherheit, können doch die Ladepritschen neu ebenerdig beladen werden.

Moderne Infrastruktur

Vor rund 30 Jahren führte das Gontner Holzbauunternehmen die ersten Aufträge mit vorgefertigten Elementen aus. Mit dem zwischen Oktober 2019 und Dezember 2020 realisierten Neubau wird der damals gewagte Schritt weiter gefestigt. Mittlerweile dominieren modernste CAD-Programme jeden Planungsschritt – von der Baueingabe bis zur Bauvollendung. Jedes Detail wird minutiös eingeplant, Haustechnik wie Heizung, Sanitär, Lüftung und auch Elektroinstallationen mit den entsprechenden Bohrungen am Computer konstruiert. Die Daten werden an Holzabbund Sutter auf dem benachbarten ehemaligen Sägereiareal übermittelt, wo die Holzteile auf der CNC-Anlage bearbeitet werden. In der neuen Produktionshalle der Holzbau Albert Manser AG werden die grossflächigen Elemente zusammengebaut, isoliert, Fenster eingebaut etc., sodass auf der Baustelle innert kürzester Zeit eine dichte Gebäudehülle entsteht.

Manser investierte auch in eine neue, halbautomatische Striebig-Säge (für 2,5 x 5,6 m grosse Platten), eine neue Isofloc-Einblasplatte mit automatischer Beschickung sowie einen Vakuum-Sauger für das Handling der Platten – und auch die beiden von Betriebsleiter Stefan Inauen entworfenen Element-Tische (je 2,5 x 12,5 m gross, mit ergonomischen Arbeitshöhen) erleichtern die Arbeit.

Sollte sich dereinst zum Beispiel die Anschaffung einer CNC-Anlage für die Elementproduktion aufdrängen, liesse sich eine solche in der neuen Halle problemlos installieren. «Wir haben uns keine Optionen verbaut», betont Albert Manser, obwohl die Parzellengrösse die Dimension des Neubaus begrenzte.

Die neue Halle ist ein klares Bekenntnis für (Schweizer) Holz. Stahlteile sind kaum sichtbar und selbst die Kranschiene wurde mit Holz ausgeführt. Für die benötigten acht Dachträger (Lieferant: Roth Burgdorf AG), die zahlreichen Stützen und das in den Wandelementen verbaute Konstruktionsholz (Necker Holz AG) wurde rund 280 m3 Brettschichtholz benötigt. Etwa 4000 m2 Platten beanspruchten die selbst gefertigten und mit Isofloc gefüllten Wand- und Dachelemente.

  

Fit für die Zukunft

«Wir glauben an die Zukunft des Holzbaus und wollen nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für unsere Mitarbeiter attraktiv sein», erklärt der 1962 geborene Albert Manser-Rechsteiner. Er stieg vor vier Jahrzehnten in den elterlichen Betrieb ein und übernahm 1995 zusammen mit seiner Frau Sylvie offiziell die Geschäftsführung der Holzbau Albert Manser AG, aber auch die Aktienmehrheit.

«Bogglis-Albert» möchte, dass seine Firma – bei einer gesunden Grösse – für die Zukunft gut aufgestellt ist. Mit dem nun realisierten Neubau ist ein wichtiger Schritt dazu realisiert worden.

Auf einem Teil der Südseite der neuen Halle wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, die für den Betrieb der mit Erdsonden verbundenen Wärmepumpe sowie der weiteren Stromverbraucher ausgelegt ist. Damit kann vorerst dieser Betriebsteil möglichst CO2-neutral betrieben werden. Eine weitere, wesentlich leistungsfähigere PV-Anlage ist auf der alten Abbundhalle angedacht. «Seit vielen Jahren setzen wir uns für eine nachhaltige Bauweise ein. Unser Betrieb war einer der ersten in unserem Kanton, der sich am Minergie-Label orientierte und so einen wichtigen Beitrag zum tieferen Energieverbrauch leistet», sagt Manser. Dieser hohe Qualitätsstandard wurde auch beim Neubau umgesetzt; so konnte mit der Minergie-P-Eco-Zertifizierung einer der höchsten überhaupt möglichen Standards erreicht werden.

Umfassendes Angebot

Nebst einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit vielen Architekten und Planern aus nah und fern bietet die Holzbau Albert Manser AG auch komplette Planungen und Bauleitungen an. Immer mehr Bauherren wünschen sich einen Holzbauer, der die kompletten Planungsarbeiten übernimmt und auch auf der Baustelle zum Rechten schaut. Tatsächlich lassen sich so wichtige Synergien nutzen, insbesondere dank der Digitalisierung mit der äusserst detaillierten Planung. Damit können etliche Fehlerquellen eliminiert werden.

Die Holzbau Albert Manser durfte so in den vergangenen Jahren eine breite Palette an Projekten realisieren: Von Alpstall zum Gewerbebau, von der einfachen Aufstockung zum komplexen Mehrfamilienhaus kann alles angeboten werden. Insbesondere bei Renovationen und Sanierungen profitieren die Kunden auch von der langjährigen Erfahrung des Unternehmens. Auch Schreinerarbeiten, Treppenbau oder Altholzausbauten gehören zum vielseitigen Angebot.

Die 16 Angestellten und Lehrlinge können bei diesen vielfältigen und abwechslungsreichen Aufträgen ihre individuellen Fähigkeiten optimal zum Entfalten bringen. Dabei legt Albert Manser grossen Wert auf eine umfassende und kundennahe Beratung, bei der nicht nur die Qualität, sondern auch Funktionalität, Langlebigkeit und Ästhetik wichtige Bestandteile sind.