Elektrobranche erhält talentierten Nachwuchs

Text: pd/Christof Lampart
Sie standen in den letzten Jahren garantiert täglich «unter Strom», doch mit der QV-Feier, welche am Mittwochabend in der Aula des Beruf- und Weiterbildungszentrums Toggenburg über die Bühne ging, dürfte ganz viel Druck von der einen Lehrabgängerin und den Lehrabgängern der hiesigen Elektrobranche abgefallen und Energie für neue Aufgaben und Herausforderungen freigeworden sein.
Drei der jungen Berufsleute schafften eine Note von 5,0 und besser. Die Bestnote von 5,1 erreichte dabei Enrico Giger aus Neu St.Johann, der seine Lehrzeit bei der Elektro Schmid AG in Neu St.Johann absolvierte.
Eine wirre Rede als Warnung
Der Fachgruppenleiter Elektroberufe am BWZT, René Kistler, «heizte» den jungen Berufsleuten und den Gästen gleich einmal in seiner Rede gehörig ein. Manche meinten sogar, sich verhört zu haben. Denn Kistler gab in seiner Ansprache, die ganz normal begann, zunehmend wirre Sätze wie «eure Zukunft ist die Hölle auf Erden» oder «warum sollen wir auf eure Fehlerschaften (!) anstossen?» von sich.
Wie es sich aber schnell herausstellte, hatte Kistler seine Rede nicht nur vom Chatbot ChatGPT schreiben lassen, sondern damit einen Zweck verfolgt. «Glaubt nicht alles, was im Internet steht oder die künstliche Intelligenz euch als wichtig und richtig weiss machen möchte.
Lasst euch die Fähigkeiten, die wir gegenüber der KI haben, nicht nehmen und setzt auch in eurem Privat- und Berufsleben zukünftig auf menschliche Eigenschaften wie Empathie, Kreativität, soziale Fähigkeiten und all den körperlichen Aktivitäten, die eine künstliche Intelligenz nicht haben kann», riet René Kistler dem Berufsnachwuchs.
Systemrelevante Branche für alle
Auf die glänzenden Zukunftsaussichten der neuen Berufsleute in der Elektrobranche kam der Rektor des BWZT, Matthias Unseld zu sprechen. Ein Leben «unter Strom» könne man sich wohl vorstellen, eines «ohne Strom» jedoch nicht. Gerade die Herausforderung unserer Zeit, die es zu meistern gelte, der Klimawandel, sei eine Aufgabe, die massgeblich in den Zuständigkeitsbereich der Elektrobranche falle.
Dabei seien schon heute täglich über 50'000 Elektrofachleute in der Schweiz im Einsatz, um der Bevölkerung Komfort, Sicherheit und Fortschritt zu ermöglichen, was beeindruckend, aber sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange sei.
Schliesslich sei die Branche nicht nur für jeden einzelnen wichtig, sondern auch für viele Brachen – und somit fürs ganze Land systemrelevant. Er sei auf jeden Fall froh, dass es die Elektrobranche gebe, denn so «ist garantiert, dass bei mir nie das Licht ausgeht», so Matthias Unseld.