St.Gallen

Edelmetalle sind die beliebteste Anlageform in der Schweiz

Edelmetalle sind die beliebteste Anlageform in der Schweiz
Philoro-CEO Christian Brenner
Lesezeit: 4 Minuten

Die Edelmetall-Studie 2022 der HSG und des Edelmetallhändlers Philoro aus Wittenbach zeigt, dass Edelmetalle die beliebteste Anlageform der Schweiz sind, knapp gefolgt von Immobilien. Die Stabilität des Edelmetalls und Krisenvorsorge stehen beim Goldkauf im Vordergrund. Jeder Goldanleger besitzt durchschnittlich eine Tafel Schokolade des Edelmetalls, also 100 Gramm Gold. Schmuck wurde dabei nicht berücksichtigt.

Im Mai und Juni 2022 hat das Institut für Marketing und Customer Insight (IMC-HSG) der Universität St.Gallen im Auftrag des Wittenbacher Goldhändlers Philoro eine schweizweit repräsentative Studie zur Einstellung von Konsumenten gegenüber physischen Edelmetallen als Anlageform durchgeführt. Es wurden 1024 Erwachsene aus der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz online befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Edelmetalle sind als Anlage beliebter als Immobilien und Aktien.
- Eine Tafel Schokolade: So viel Gold besitzt durchschnittlich jede goldanlegende Person in der Schweiz, Schmuck herausgerechnet.
- Rund ein Drittel der Bevölkerung in der Deutschschweiz und im Tessin überlegen sich, Gold zu kaufen.
- Der erhobene Goldbesitz (ausgenommen Schmuck) aller Schweizer ergäbe einen Gesamtbesitz im Wert von rund CHF 15.1 Milliarden bzw. 265 Tonnen.

Führende Nation im Handel mit physischem Gold

Erstmals hat sich gezeigt, dass Edelmetalle die beliebteste Anlageform in der Schweiz sind. Zwei Drittel der Befragten erachten Edelmetalle als sinnvolle Investition, falls sie einen grösseren Geldbetrag zur Verfügung hätten. Edelmetalle rangieren damit sogar vor Immobilien (siehe Grafik).

Investitionen in Aktien ziehen lediglich ein Drittel der Befragten (32,9 %) in Betracht, Kryptowährungen weniger als ein Fünftel (17,9 %). Abgeschlagen auf dem letzten Platz landen Derivate mit 4 %.

Christian Brenner, CEO von Philoro Schweiz, bringt es auf den Punkt: "Das Studienresultat bestätigt unsere Erfahrung. Die Schweiz ist die führende Nation im Handel mit physischem Gold. Der Exportumsatz von Gold liegt vor Käse, Schokolade, Uhren und Pharmaprodukten."

Die grösste Affinität gegenüber Edelmetallen haben Männer in der Deutschschweiz, im Alter von 30 bis 39 Jahren. Im Durchschnitt besitzt jede goldanlegende Person in der Schweiz 94,7 Gramm physisches Gold.

Die Befragten schätzen den Wert ihres Goldes auf 4322 Schweizer Franken. Das sind rund 20 % weniger als es dem tatsächlichen Wert des Goldes entspricht. Goldschmuck wurde dabei nicht berücksichtigt. Weiters gaben 39 % der Männer an, in den kommenden zwölf Monaten wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich Edelmetall zu kaufen. Bei den Frauen waren es 20 %.

Bezogen auf die Sprachregionen ergab sich im Kanton Tessin die grösste Verschiebung: 2019 gaben in einer vorherigen Studie 14,9 % an, (eher) wahrscheinlich Edelmetall zu kaufen, 2022 waren es 28,6 %. Auch in der Deutschschweiz stieg der Wert von 20 auf 30,7 %. Werden Edelmetalle untereinander verglichen, dann erhält Gold (49 %) den mit Abstand grössten Zuspruch. Silber (12,5 %), Platin (10,6 %) und Palladium (7,2 %) haben gemäss der Untersuchung "nur eine untergeordnete Bedeutung".

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Krisenvorsorge mit Gold

In allen Sprachregionen wurden Stabilität vor Sicherheit und Krisenvorsorge als Hauptargumente für den Goldkauf genannt.

Studienautor Prof. Dr. Sven Reinecke vom Institut für Marketing und Customer Insight ( IMC-HSG (https://imc.unisg.ch/) ) erklärt: "Die veränderte geopolitische Lage dürfte sich direkt auf die Umfrageergebnisse ausgewirkt haben. Gold hat eine lange Tradition als stabiles Wertaufbewahrungsmittel. In Zeiten erhöhter Unsicherheit nimmt die Nachfrage entsprechend zu. Anonymität und Steuervorteile haben nur wenig Relevanz als Kaufgründe. Für die Befragten aus dem Tessin spielt auch die Diversifikation des Anlageportfolios eine überdurchschnittliche Rolle."

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