Ostschweiz

«Digitalisierung in der Verwaltung geht nur gemeinsam»

«Digitalisierung in der Verwaltung geht nur gemeinsam»
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Am 25. August fand die diesjährige EcoOst-Arena in der «Autobau-Erlebniswelt» in Romanshorn statt. Der Abend mit rund 150 Gästen drehte sich um die Digitalisierung in der Verwaltung. Dabei zeigte sich, dass diese auf gutem Wege sind und gleichzeitig noch Entwicklungspotenzial in den Bereichen Zusammenarbeit und Kulturwandel besteht.

Die Bilder des Anlasses finden Sie hier.

Ostschweizer Unternehmen sehen bei den digitalen Schnittstellen zur Verwaltung Verbesserungspotenzial. So lautet die Erkenntnis einer WTT-Marktforschungsstudie, die Studenten der Fachhochschule OST im Auftrag der beiden IHK Thurgau und St.Gallen-Appenzell erarbeitet hatten. Die Ergebnisse wurden gestern Abend im Rahmen der EcoOst Arena präsentiert. Insbesondere wünschen sich die Unternehmen demnach einen Single Point of Entry.

Gemeinsam den vielfältigen Herausforderungen begegnen

In ihrem anschliessenden Inputreferat betonte Michèle Mégroz, Vorsitzende der Geschäftsleitung der CSP AG, dass in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Verwaltungsebenen grosse Fortschritte erreicht worden seien. Doch die Herausforderungen, welche mit der Digitalisierung administrativer Prozesse einhergehen, seien so vielfältig wie die Verwaltungen selbst.

Die anschliessende Podiumsdiskussion mit prominenten Gästen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung vertiefte zahlreiche Aspekte der digitalen Transformation. Die Podiumsgäste waren sich einig: Digitalisierung in der Verwaltung geht nur gemeinsam – über Verwaltungsebenen, Kantonsgrenzen und Departemente hinweg sowie in enger Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft.

Fünf Denkanstösse der beiden IHK

Schliesslich stellten die beiden Industrie- und Handelskammern fünf Denkanstösse für künftige Digitalisierungsprojekte in der Verwaltung vor. «Digitalisierung setzt einen gemeinsamen Kulturwandel voraus und kann nicht einfach durch die Implementierung einer neuen Software erreicht werden», so Jérôme Müggler, Direktor der IHK Thurgau. Zudem sei es wichtig, das Rad nur einmal zu erfinden und funktionierende Lösungen von anderen Kantonen und Gemeinden zu übernehmen, wobei ein enger Austausch vorausgesetzt wird. Der Föderalismus könne helfen, die Akzeptanz und das Vertrauen der Bevölkerung für digitale Lösungen zu gewinnen. Dies sei gerade beim Datenschutz ein zentraler Aspekt.

Für die beiden IHK steht ausserdem fest, dass der Kundennutzen ins Zentrum zukünftiger Digitalisierungsprojekte gestellt werden muss und die Verwaltung auch anhand der Bedürfnisse ihrer Kunden digitalisieren soll. Letztlich gilt es, die administrativen Prozesse grundsätzlich zu hinterfragen, bevor sie digitalisiert werden, und nicht Digitalisierung um der Digitalisierung willen zu betreiben. Die Denkanstösse sowie die Podiumsdiskussion sorgten auch beim anschliessenden Apéro für angeregte Diskussionen.

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EcoOst Arena: Ostschweizer Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Austausch

Mit der EcoOst Arena stärken die IHK St.Gallen-Appenzell und Thurgau die Entwicklung der Kernregion Ostschweiz und fördern den Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung über die Kantonsgrenzen hinweg. Den Rahmen dafür bildet die Zukunftsagenda der beiden Kammern mit ihren Zielkorridoren und Schlüsselprojekten. Nachdem 2019 die Sicherstellung einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur im Fokus stand, war es heuer die Förderung digitaler Kompetenzen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der WTT-Studie sowie die fünf Denkanstösse der beiden Ostschweizer IHK sind im neusten EcoOst-Zoom abrufbar.

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