St.Gallen

Das Haus 07A im KSSG ist offiziell eröffnet

Das Haus 07A im KSSG ist offiziell eröffnet
Bruno Damann, Regierungspräsident, darf das Band durchschneiden. Von links: Stefan Lichtensteiger, CEO KSSG, Regierungspräsident Bruno Damann, Stefan Kuhn, VRP.
Lesezeit: 5 Minuten

Heute, 12. März fand die feierliche Eröffnung des Hauses 07A im Kantonsspital St.Gallen statt. Ein Magier sorgte gemeinsam mit Bruno Damann, Regierungspräsident, für die Enthüllung.

Text: Fabian Alexander Meyer

Die Galerie zum Artikel finden Sie hier.

Mit der Eröffnung des neuen Hauses geht eine lange und aufwändige Bauzeit zu Ende. Jetzt können die Mitarbeiter einziehen und sich auf eine komplett neue Infrastruktur, umgestaltete Arbeitsplätze und noch mehr Komfort bei der Arbeit freuen.

Ein Magier enthüllt das neue Haus

Den Anfang macht ein Magier. Er führt verschiedene Tricks auf. Seile verknoten sich wie von Zauberhand, Tücher verbrennen und urplötzlich kommt eine Schere zum Vorschein. Woher die kommt, wissen nur die Götter. Doch sie kommt gelegen. Denn Bruno Damann, Regierungspräsident, schneidet symbolisch das ebenfalls hergezauberte Band durch. 

Kaum ist das Band durchgeschnitten, ertönt ein Knall. Ein Vorhang fällt und Papierschlangen regnen auf die Besucher. Der Blick öffnet sich auf die neue Eingangshalle.

Die Eröffnung fand im Beisein eines echten Magiers statt.
Die Eröffnung fand im Beisein eines echten Magiers statt.

Anspruchsvoller Bau

Hier wird denn auch der Vortrag abgehalten. Stefan Lichtensteiger, CEO, führt die Besucher ein. «Ich freue mich sehr, sie alle hier begrüssen zu dürfen. Nach all den Jahren ist es endlich soweit. Wir können das neue Haus einweihen.»

Der Bau des Hauses war besonders anspruchsvoll, «denn er fand unter dem laufenden Spitalbetrieb statt. Dass so etwas dennoch so gut vonstatten geht, liegt an der guten Zusammenarbeit. An dieser Stelle nochmal meinen herzlichsten Dank an alle Beteiligten.»

Die Eröffnung und Inbetriebnahme bedeute, ein neues Kapitel in der Gesundheitsversorgung aufzuschlagen. Dies sei ein Bau für die Zukunft. «Hochmoderne und nachhaltige Infrastruktur. Die Abläufe sind effizient, nachhaltig und alle zentral organisiert.» Insgesamt 96 Patientenzimmer mit je maximal zwei Betten gibt es. «Für Privatsphäre und persönliche Betreuung.» Dazu später mehr.

Stefan Lichtensteiger, CEO KSSG eröffnete den Abend.
Stefan Lichtensteiger, CEO KSSG eröffnete den Abend.

Ein paar Fun Facts zum Bau

Zirka 450 Handwerker verbauten 2'200 Fassadenelemente, verlegten Stromkabel in der Länge der Distanz zwischen St.Gallen und Berlin und erschufen damit ein Haus mit einem Volumen von 194'200 Kubikmetern. Und ganz nebenbei wurden pro Tag zwischen 2000 und 2'200 Kaffees ausgeschenkt.

 

Dringend benötigte Infrastruktur

Der Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn übernimmt: «Wir erwecken das Haus zum Leben und füllen es.» Eine starke medizinische und technologische Entwicklung sei von zentraler Bedeutung. «Beispielsweise die Patientenorientierung und Digitalisierung. Strategie und Kultur im Einklang.» Eine Unternehmensstrategie stehe bis ins Jahr 2028. «Unsere Vision: Die Ostschweiz als bevorzugte Gesundheitspartnerin.»

Prof. Dr. Simon Wildermuth: «Diese neue Infrastruktur war zwingend notwendig. Die Leute arbeiten gerne hier. Alles ist viel aufgeräumter und geordneter.» Es sei so geordnet, dass er sich bei einem Rundgang gar gefragt habe, wo denn alle Patienten seien – es sei so leer gewesen. «Doch man sagte mir, dass sie durchaus hier sind. Aufgrund des neuen Konzepts gibt es aber nur noch so viele Berührungspunkte wie nötig.»

Die Technik ist auf dem neusten Stand. In einem aufwendigen Prozess wurde der geeignete Partner herausgesucht und anschliessend mit der Lieferung der Geräte beauftragt. Dieser lange Prozess hat aber einen Sinn: Die gesamten Prozesse sollen zentralisiert werden. «Es soll eine interdisziplinäre Tagesklinik werden, in der wir alle wichtigen Dienstleistungen direkt im Haus anbieten können.» St.Gallen diene hierfür als zentrales Organ, welches mit den Partnern zusammenarbeitet. «Beispiel OP-Säle: Diese können von allen Ressorts verwendet werden. Unabhängig vom Fachgebiet.»

Stefan Kuhn, lic.oec.HSG, Verwaltungsratspräsident
Stefan Kuhn, lic.oec.HSG, Verwaltungsratspräsident

Kritische Stimmen zur Herzchirurgie

Doch ist das nicht teuer? «Nein, unsere Limite ist klar kommuniziert und wir halten uns dran.»

Stichwort «teuer»: In der Vergangenheit wurden Stimmen laut, die sich kritisch gegenüber einer Herzchirurgie in St.Gallen geäussert haben. «Wir brauchen eine solche Allianz.» Gemeint ist eine Allianz zwischen dem KSSG, dem Stadtspital Zürich, dem Triemli und dem Universitätsspital Zürich. «Tatsächlich gibt es bereits eine bestehende Allianz. Das neue Haus ist für dieses Projekt gewappnet und es gibt keine weiteren Kosten zu tilgen.» Die grossen Investitionen seien bereits abgedeckt.

Das neue Haus wird jetzt nach und nach bezogen. Bereits Ende April ziehen die ersten Ressorts ein: Die Bettenstationen fünf bis sieben, diverse Ambulatorien und noch mehr. Über das Jahr hinweg folgen immer weitere Ressort. Beispielsweise der Heli-Landeplatz, die Gastronomie, etc. Auf Ende Jahr hin wird dann auch eine neue Software installiert, die den Betrieb zusätzlich vereinfachen soll.

Auch interessant

KSSG ist «universitäres Lehr- und Forschungsspital»
St.Gallen

KSSG ist «universitäres Lehr- und Forschungsspital»

Martin Banaszak neuer CFO des Kantonsspitals St.Gallen
St.Gallen

Martin Banaszak neuer CFO des Kantonsspitals St.Gallen

St.Galler Spitäler mit massivem Verlust
St.Gallen

St.Galler Spitäler mit massivem Verlust

Prof. Dr. Simon Wildermuth
Prof. Dr. Simon Wildermuth

Lehrreicher Rundgang

Anschliessend folgte ein Rundgang durch den Neubau. Gezeigt wurde unter anderem das neue Restaurant «Roof Garden». Das ist eine helle, einladende Kantine, mit Zugang zu einem Dachgarten, wie es der Name passenderweise bereits impliziert. Hier werden die verschiedensten Speisen zubereitet. Quasi von der Vorspeise bis zum Dessert.

Speziell sind die sogenannten Bowls. Reichhaltige Mahlzeiten, die über eine klassische Saladbowl hinausgehen. Und ja, auch die breite Öffentlichkeit darf hier einkehren. Schliesslich lebt ein Spital von seinen Besuchern.

Blick auf das Restaurant «roof garden».
Blick auf das Restaurant «roof garden».

Luxus-Betten und interdisziplinäre OP-Säle

Anschliessend folgte ein Blick auf eine Bettenetage. Hier kann der Neubau seine Stärken voll ausspielen. Über den Dächern der Stadt, in hellen Zimmern mit Fenstern überall lässt es sich gut genesen. Gezeigt wurden ein Doppel- und ein Einzelzimmer. Speziell beim Einzelzimmer ist der kleine Beistelltisch, der mit einem Minikühlschrank und einer eigenen Kaffeemaschine ausgerüstet ist. Ausserdem gibt es auch einen Tröpfle zur Begrüssung. Serviert in einer edlen Flasche, umschlungen von einer Serviette.

Weiter unten im Haus findet der hektische Spitalbetrieb statt. Auf sage und schreibe zehn Operationssälen werden die verschiedensten Operationen durchgeführt. Speziell hierbei: Die einzelnen Säle sind nicht einem bestimmten Fachbereich zugeordnet. Daher können die Spezialisten in jedem Saal arbeiten. Für die Notaufnahme gibtn es ausserdem einen eigenen Aufzug, damit die Wege möglichst kurz gehalten sind. Das war ein besonders wichtiger Anspruch beim Bau.

Die Bettenstationen sind luxuriös eingerichtet.
Die Bettenstationen sind luxuriös eingerichtet.

Radiologie zentral organisiert

Auch bei der Radiologie zeichnet sich ein ähnliches Bild. Hier wird strikt zwischen den ambulanten und den stationären Patienten unterschieden. Damit für beide Privatsphäre gegeben ist, wurden die einzelnen Räume und Gänge so konzipiert, dass sie sich nicht über den Weg laufen können. Stichwort Räume: Um auch klaustrophobischen Patienten ein wohliges Gefühl geben zu können, wurde bewusst darauf geachtet, dass genügend Licht vorhanden ist. Ausserdem sind an den Wänden und an der Decke Bilder vom Dom, dem Alpstein und dem roten Platz angebracht. Das lockert die klinische Stimmung deutlich auf.

Die Daten der Radiologie werden ebenfalls hier ausgewertet. Und zwar nicht nur die aus dem eigenen Haus, sondern auch die von den Partnerspitälern. Das KSSG funktioniert als zentrales Organ für die anderen Spitäler und bearbeitet deren Daten. Die entsprechenden Spezialisten haben in ihrem eigenen Büro Platz und jede Menge Monitore, um ihrer Arbeit nachzugehen. Einziger Wermutstropfen: Sie sehen niemals Tageslicht. Das ist kein Witz. Der Bau wird künstlich ausgeleuchtet.

Alles in allem kann man also sagen, dass der Bau des neuen Hauses ein durchschlagender Erfolg war und das KSSG als zentrales Organ weiter in den Mittelpunkt rücken wird. Sobald der Betrieb aufgenommen wird, schlägt die Ostschweiz ein neues Kapitel der Gesundheitsgeschichte auf.

Auch die Radiologie findet neu im Haus 07A Platz.
Auch die Radiologie findet neu im Haus 07A Platz.

Auch interessant

Förger wird Chefärztin der Klinik für Rheumatologie im KSSG
St.Gallen

Förger wird Chefärztin der Klinik für Rheumatologie im KSSG

Neue Allianz will Herzchirurgie ans Kantonsspital St.Gallen bringen
St.Gallen

Neue Allianz will Herzchirurgie ans Kantonsspital St.Gallen bringen

St.Galler Spitäler müssen 440 Stellen abbauen
St.Gallen

St.Galler Spitäler müssen 440 Stellen abbauen