St.Gallen

Clientis Biene Bank im Rheintal legt um 4.6 Prozent zu

Clientis Biene Bank im Rheintal legt um 4.6 Prozent zu
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Die Clientis Biene Bank im Rheintal blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2022 zurück: Die Bilanzsumme erhöhte sich um 53.8 Millionen Franken. Sie lag per Jahresende bei 1.2 Milliarden und ist geprägt durch hohe Kundenausleihungen. Diese haben zum ersten Mal in der Geschichte der Bank die Milliardengrenze durchstossen und lagen bei 1.1 Milliarden. Den grössten Anteil der Kredite machen die Hypothekarforderungen aus, die um 56.7 Millionen gesteigert wurden.

Das Jahr 2022 hatte es in sich. Trotz Krisen und grosser Unsicherheit bei verschiedenen Themen konnte die positive Entwicklung und das Wachstum der Bank fortgesetzt werden. Die meisten relevanten Kennzahlen wurden weiter verbessert.

Mit dem Bezug des neuen Hauptsitzes (Bild) konnte im Februar ein Leuchtturm-Projekt der Bank seiner Bestimmung übergeben werden. An den Open Days im Juni hatten dann die Kunden und die breite Bevölkerung Gelegenheit, die zukunftsgerichteten Räumlichkeiten auch von innen zu besichtigen.

Bilanz: Kundenausleihungen durchstossen Milliardengrenze

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr um CHF 53.8 Mio. oder 4.6%. Sie lag per Jahresende bei CHF 1.2 Mrd. und ist vor allem geprägt durch hohe Kundenausleihungen. Diese haben zum ersten Mal in der Geschichte der Bank die Milliardengrenze durchstossen und lagen bei CHF 1.1 Mrd. Den grössten Anteil der Kredite machen traditionell die Hypothekarforderungen aus, welche um CHF 56.7 Mio. oder 6.3% gesteigert wurden.

Das Kreditwachstum war auf die nach wie vor hohe Bautätigkeit im Berichtsjahr und die ungebrochene Nachfrage nach Wohneigentum in der Region zurückzuführen. Dabei wurde die Qualität des Kreditportfolios weiter leicht verbessert und nicht mehr benötigte Wertberichtigungen von CHF 0.2 Mio. zu Gunsten der Erfolgsrechnung aufgelöst.

Der Zuwachs bei den Kundengeldern konnte nicht ganz Schritt halten mit den hohen Ausleihungen. Die Zunahme betrug CHF 21.1 Mio. oder 2.6%. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Vorjahr (11.4%). Der Kundendeckungsgrad beträgt 78.1%. Die beträchtliche Ausdehnung der Kundenausleihungen wurde stark über die Aufnahme von Pfandbriefdarlehen der Pfandbriefbank Schweizerischer Hypothekarinstitute refinanziert. Die Darlehen stiegen um satte CHF 39.4 Mio. oder 17.5%. Mit zur Refinanzierung beigetragen haben auch die Kassaobligationen mit CHF 15.6 Mio.

Den Reserven für allgemeine Bankrisiken wurden CHF 3.6 Mio. zugewiesen. Mit der beantragten Zuweisung an die Gewinnreserven erhöht sich das Eigenkapital insgesamt um 4.6% auf nun CHF 94.7 Mio. Die tatsächlich vorhandenen Eigenmittel übersteigen deutlich den Wert, welcher von den Regulatoren verlangt wird.

  

Erfolgsrechnung: Zinsengeschäft mit Zuwachs von 9.4 Prozent

Die SNB hat im September durch eine weitere signifikante Anhebung des Leitzinses die Phase der Negativzinsen nach sieben Jahren definitiv beendet. Dadurch weist der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit CHF 11.9 Mio. gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von über CHF 1.0 Mio. auf, was einem Zuwachs von 9.4% entspricht. Die deutliche Steigerung im Kerngeschäft der Bank ist einerseits auf die Zinswende und andererseits auf den hohen Anteil an SARON-Hypotheken im Kreditportfolio zurückzuführen. Die Zinssätze der gleichnamigen SARON- Hypotheken haben umgehend reagiert und sind angestiegen.

Weniger erfreulich zeigt sich das Bild beim «Erfolg aus Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft», hat dieser doch um 3.1% abgenommen. Die Gründe liegen bei den deutlichen Korrekturen der Finanzmärkte, die unter den steigenden Zinsen, Rezessionsängsten und den geopolitischen Risiken litten. Dies führte insgesamt zu weniger Erträgen aus dem Wertschriftengeschäft.

Praktisch dieselben Hintergründe führen auch beim «Erfolg aus dem Handelsgeschäft» zu einem leichten Rückgang um 5.4%. Die Aufwertung des Schweizer Frankens in den letzten Monaten führte zu tieferen Einnahmen. Eine verminderte Handelstätigkeit mit unseren Anteilscheinen trug ebenfalls dazu bei.

Im «Übrigen ordentlichen Erfolg» werden die Ausschüttungen unserer Beteiligung an diversen Partnerfirmen verbucht. Diese Dividendenzahlungen fielen höher aus und haben die erhöhten Aufwände bei unseren Liegenschaften mehr als kompensiert, so dass dieser Posten um 8.5% oder CHF 0.1 Mio. zugenommen hat.

Der Geschäftsaufwand wird mit einem Saldo von CHF 8.7 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einer Zunahme von CHF 0.7 Mio. oder deutlichen 9.4%, liegt jedoch im Rahmen des Budgets. Der strategische Ausbau des Personalbestandes und damit verbunden zusätzliche temporäre Personalressourcen trugen zum Anstieg des Personalaufwandes bei. Bei den Sachkosten sind vor allem die Ausgaben im Zusammenhang mit dem Bezug bzw. der Einweihung des neuen Hauptsitzes mit den «Open Days» speziell zu erwähnen.

Deutlich höher gegenüber Vorjahr liegen die «Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Abschreibungen» mit CHF 0.6 Mio. oder mit einer Steigerung von 73.2%. Unter diesem Posten sind erstmals die Abschreibungen des neuen Hauptsitzes berücksichtigt.

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Jahresergebnis: Rekordhoher Ertrag von 16.2 Millionen

Noch nie in der Geschichte unserer Bank konnte ein höherer Geschäftsertrag erwirtschaftet werden. Er konnte das gute Vorjahresergebnis nochmals übertreffen und liegt auf CHF 16.2 Mio.

Der ebenso deutliche Anstieg des Geschäftsaufwands durch erhöhte Abschreibungen und Sachkosten für den neuen Hauptsitz und die Eröffnungsfeierlichkeiten resultieren in einem Geschäftserfolg von CHF 6.2 Mio. Das sehr gute Ergebnis ermöglicht wiederum eine Erhöhung der «Reserven für allgemeine Bankrisiken» und damit auch der Eigenmittel.

Nach Verbuchung des Steueraufwandes von CHF 0.8 Mio. resultiert der Jahresgewinn bei CHF 1.8 Mio. Damit kann der Verwaltungsrat der Generalversammlung wieder die Ausschüttung einer Dividende von 13% vorschlagen.

Ausblick 2023: Fokus auf Inflation und Zinserhöhungen

Die wirtschaftlichen Aussichten für 2023 sind äusserst unsicher. Der Fokus wird auch 2023 auf der Inflation und den Zinserhöhungen liegen. In Europa dürfte die Inflation im internationalen Vergleich höher ausfallen und länger anhalten. Kurzfristig mag der Höhepunkt der Inflation überschritten sein. Allerdings dürfte sie auf absehbare Zeit kaum auf die Zielgrösse von 2% zurückkehren und die Märkte auch künftig in Atem halten.

Die wirtschaftliche Dynamik wird in der Schweiz weiter nachlassen, auch die Personalsituation wird angespannt bleiben. Eine Rezession kann in der Schweiz möglicherweise abgewendet werden. Trotz des aktuell schwierigen Umfeldes und nicht voraussehbarer Entwicklungen ist die Bank zuversichtlich und sieht den Herausforderungen von 2023 im Grundtenor positiv entgegen.

Die Verantwortlichen der Bank freuen sich, am 15. April 2023 endlich wieder eine Generalversammlung durchführen zu können.

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