Ostschweiz

Baugesuch für Glarner Lachsfarm liegt vor

Baugesuch für Glarner Lachsfarm liegt vor
CFO Phil Huber, CEO Ruedi Ryf und Technologiechef Sune Möller
Lesezeit: 3 Minuten

Die Swiss Blue Salmon AG treibt ihr Grossprojekt in Mollis voran: Ab dem 10. Dezember liegt das Baugesuch für die geplante landbasierte Lachsfarm öffentlich auf. Die Anlage soll jährlich rund 2500 Tonnen Lachs produzieren, den Importanteil massiv reduzieren und dank modernster Kreislauftechnologie neue Standards in Nachhaltigkeit, Tierwohl und regionaler Wertschöpfung setzen.

Text: PD/stz.

Die Swiss Blue Salmon AG plant in Mollis eine moderne landbasierte Kreislaufanlage (Recirculating Aquaculture System, RAS), in der jährlich rund 2500 Tonnen Lachsprodukte hergestellt werden. Damit kann ein relevanter Teil des heute zu rund 99 Prozent importierten Lachses durch lokal produzierten, frischen Fisch ersetzt werden, was Foodwaste und CO₂-Emissionen reduziert.

Die Indoor-Anlage setzt auf geschlossene Wasserkreisläufe mit über 99 Prozent Wasserrecycling und einem hohen Rückgewinnungsgrad an Nährstoffen. Dabei nutzen die Systeme nahezu ausschliesslich erneuerbare Energie. Zusätzliche Nachhaltigkeit entsteht durch eine passive Kühlung mittels Wasser aus dem Walensee. Dies minimiert Umweltbelastungen und garantiert hohe Standards bei Tierwohl, Wasserqualität und Produktsicherheit.

Im Gegensatz zur traditionellen Zucht in Norwegen können weder Fische noch Schadstoffe in natürliche Gewässer entweichen. Der Glarner Lachs erfüllt somit die wachsende Nachfrage nach einem lokalen und nachhaltigen Produkt.

Regionale Wertschöpfung

Am Standort in Mollis entstehen rund 50 Arbeitsplätze. Das Investitionsvolumen beträgt rund 180 Millionen Franken. Davon profitieren das lokale Gewerbe, Dienstleister und der Tourismus. Der Kanton Glarus gewinnt zusätzliche Steuereinnahmen sowie ein innovatives, nachhaltiges und schweizweit einzigartiges Leuchtturmprojekt im Bereich Lebensmittelproduktion.

Dank guter Verkehrsanbindung, der Nähe zum Walensee und der Sichtbarkeit von Autobahn und Bahnlinie eignet sich der Standort zudem für ein Besucherzentrum mit Laden. So wird die Lachsfarm auch für Bevölkerung, Gäste, Handel und Gastronomie direkt erlebbar.

Das Baugesuch wird ab 10. Dezember bei der zuständigen Behörde von Glarus Nord öffentlich aufliegen und kann während der gesetzlichen Auflagefrist eingesehen werden. Angaben zu Auflageort, Öffnungszeiten und Fristen erfolgen in der amtlichen Publikation der Gemeinde bzw. des Kantons.

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So soll die Anlage dereinst aussehen
So soll die Anlage dereinst aussehen

Weniger CO2 und Foodwaste

Die Schweiz importiert rund 96 Prozent ihrer konsumierten Fische und Meeresfrüchte. Diese gelangen per Land- oder Luftweg ins Land, was den CO₂-Fussabdruck stark belastet. Die Lachsfarm in Glarus Nord ersetzt über zehn Prozent des importierten Lachses durch ein lokal produziertes, ressourcenschonendes Produkt.

Dank der kurzen Lieferketten gelangt der Glarner Lachs schneller zum Konsumenten und weist ein deutlich längeres Haltbarkeitsdatum auf. Dies reduziert Foodwaste und senkt den CO₂-Fussabdruck zusätzlich.

Die traditionelle Zucht in Meeresnetzkäfigen steht zunehmend in der Kritik. Dokumentationen haben teils gravierende Missstände in norwegischen Betrieben aufgezeigt. Krankheiten, Parasiten wie die Lachslaus oder Algenblüten verursachen hohe Mortalitäten und erhebliches Tierleid. Hinzu kommen regelmässige Ausbrüche von Zuchtlachsen aus beschädigten Netzen, die sich mit Wildlachsen vermischen und deren Genetik beeinträchtigen.

Bei Swiss Blue Salmon stehen Wohl und Gesundheit der Tiere im Fokus. Parasitenprobleme oder Algenblüten treten in geschlossenen Kreislaufsystemen nicht auf. Der stressarme Alltag führt zu gesunden Tieren und damit zu einer hohen Produktqualität.

Nachhaltig mit Schweizer Technologie

Die traditionellen Lachsindustrien in Norwegen und Kanada stossen an ihre Grenzen. In der Schweiz wären solche Netzkäfige aufgrund der Umweltrisiken nicht bewilligungsfähig. Künftiges Wachstum muss daher aus nachhaltiger, tier- und umweltfreundlicher Produktion stammen. Modernste Technologien optimieren den Ressourceneinsatz und überwachen das Wohlbefinden der Fische fortlaufend.

Die Produktion in einer Kreislaufanlage hat gegenüber herkömmlichen Methoden einen deutlich geringeren ökologischen Fussabdruck – mit klaren Einsparungen bei CO2, Phosphor, Nitrogen und organischem Kohlenstoff. Die Aquakultur von Swiss Blue Salmon arbeitet mit zwei Wasserkreisläufen: Im ersten, fliessenden Kreislauf schwimmen die Fische; das Wasser wird gereinigt und zu 99 Prozent rezykliert.

Die Aufzucht erfolgt ohne Antibiotika, wodurch das Wasser frei von Antibiotika, Mikroplastik und Parasiten bleibt. Ein zweiter Kreislauf führt kühles Wasser aus dem Walensee zu, ohne direkten Kontakt zum Fisch. Dies ermöglicht eine besonders energieeffiziente Kühlung und schafft ideale Bedingungen für die Lachszucht.

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