Arbonia steigert Konzernergebnis um über 70 Prozent

Arbonia steigert Konzernergebnis um über 70 Prozent
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Trotz eines tieferen Finanzergebnisses aufgrund der Aufwertung des Frankens sowie einer höheren Steuerbelastung aufgrund des besseren Ergebnisses vor Steuern konnte die Arbonia ihr Konzernergebnis um 71.4% auf CHF 44.9 Mio. (Vorjahr: CHF 26.2 Mio.) erhöhen. 

Anfang Januar 2021 hat die Arbonia angekündigt, dass sie die Division Fenster, vorbehaltlich der erforderlichen Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, an die dänische DOVISTA Gruppe verkaufen wird. Unter Ausklammerung dieses nicht fortzuführenden Geschäftsbereichs präsentieren sich die Kennzahlen der Arbonia Gruppe für das Berichtsjahr 2020 wie folgt:

Es resultierte eine währungsbereinigte Umsatzsteigerung um 2.0% bzw. in Schweizer Franken ein Umsatzrückgang um –1.8% von CHF 1057.8 Mio. auf CHF 1038.4 Mio. Das EBITDA ohne Sondereffekte konnte gegenüber dem Vorjahr um 6.3% von CHF 107.7 Mio. auf CHF 114.5 Mio. gesteigert werden. Das EBITDA mit Sondereffekten kam mit CHF 116.3 Mio. um 15.5% über Vorjahr zu liegen (CHF 100.7 Mio.). Das EBIT ohne Sondereffekte erreichte CHF 52.1 Mio. (Vorjahr CHF 49.1 Mio., +5.9%), während das EBIT mit Sondereffekten auf CHF 53.9 Mio. zu liegen kam (Vorjahr CHF 40.1 Mio., +34.4%). Das Konzernergebnis ohne Sondereffekte sank leicht von CHF 30.1 Mio. um –6.6% auf CHF 28.1 Mio., mit Sondereffekten erreichte es CHF 29.7 Mio. (Vorjahr CHF 22.5 Mio., +31.9%).

Kontinuierliche Dividendenpolitik 
Auf Basis des positiven Ergebnisses für das Berichtsjahr schlägt der Verwaltungsrat der Arbonia den Aktionärinnen und Aktionären die Ausschüttung einer Dividende von CHF 0.25 je dividendenberechtigter Aktie für das Geschäftsjahr 2020 vor. Zudem wird er ihnen vorschlagen, zusätzlich die aufgeschobene Dividende für das Geschäftsjahr 2019 von CHF 0.22 je dividendenberechtigte Aktie auszuzahlen. Gesamthaft soll den Aktionärinnen und Aktionären somit eine kombinierte Dividendenzahlung von CHF 0.47 je dividendenberechtigte Aktie im Nachgang zur Generalversammlung vom 23. April 2021 ausgeschüttet werden. Davon wird die Hälfte, d.h. CHF 0.235 als Dividende aus dem Bilanzgewinn und CHF 0.235 aus den Kapitaleinlagen bezahlt. Damit setzt die Arbonia wie angekündigt die um rund 10% kontinuierlich steigenden Dividendenzahlungen ab dem Geschäftsjahr 2018 (CHF 0.20) fort.

Hohes Eigenkapital und Abbau der Nettoverschuldung 
Die Bilanzsumme der Arbonia per 31.12.2020 hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich auf CHF 1515.2 Mio. (Vorjahr CHF 1534.4 Mio.) reduziert. Dies mehrheitlich aufgrund von Wechselkursumrechnungen der in Fremdwährungen gehaltenen Aktiven und Passiven zum Bilanzstichtag. Das Eigenkapital hat sich jedoch, trotz negativen Wechselkurseffekten, auf CHF 893.2 Mio. (Vorjahr CHF 873.3 Mio.) erhöht, was auf den Reingewinn zurückzuführen ist und die Dividende, die für das Geschäftsjahr 2019 aufgeschobenen worden ist. Folglich hat auch die Eigenkapitalquote von 56.9% auf sehr solide 59.0% zum Jahresende zugenommen.

Die Nettoverschuldung verringerte sich per 31.12.2020 um rund CHF 40 Mio. auf CHF –140.6 Mio. (Vorjahr CHF –180.6 Mio.). Der Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung / EBITDA) ging auf –0.9x zurück (Vorjahr –1.4x), womit dieser weit unter dem definierten Wert des Covenant liegt, sodass die Arbonia genügend strategischen und finanziellen Spielraum hat. Zudem hat die Arbonia im November 2020 den in 2021 auslaufenden syndizierten Kredit über CHF 350 Mio. vorzeitig erneuert. Die fest zugesicherte, syndizierte Kreditfazilität beträgt neu CHF 250 Mio. und widerspiegelt damit die verbesserte und solide finanzielle Situation der Arbonia, was sich in vorteilhafteren Bedingungen und Konditionen widerspiegelt.

Entwicklungen der Arbonia Gruppe im Jahr 2020
Die Arbonia fokussierte sich im Berichtsjahr weiter auf die für sie relevanten Treiber Energieeffizienz, Urbanisierung, Digitalisierung sowie Automatisierung. Sie hat den Ausbau sowie die Modernisierung/Digitalisierung ihrer Produktionskapazitäten an sämtlichen Standorten weiter forciert. 

Die Division HLK erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz in Höhe von CHF 529.1 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von –4.6% gegenüber Vorjahr (CHF 554.7 Mio.). Währungsbereinigt schloss der Umsatz mit –0.4% hingegen nur leicht unter Vorjahr. Durch unmittelbar eingeleitete Einsparmassnahmen sowie eine variable Kostenstruktur gelang es der Division aber, die EBITDA-Marge auf >11% zu verbessern. Das EBITDA ohne Sondereffekte erreichte CHF 59.6 Mio. und lag damit 1.0% über dem Vorjahreswert (CHF 59.0 Mio.). Das EBITDA mit Sondereffekten betrug CHF 59.2 Mio., was einer Steigerung um 14.8% gleichkommt (Vorjahr CHF 51.6 Mio.). Das EBIT ohne Sondereffekte lag mit CHF 30.0 Mio. –6.5% unter dem Vorjahreswert von CHF 32.1 Mio., das EBIT mit Sondereffekten schloss mit CHF 29.6 Mio. jedoch mit um 30.3% über Vorjahr (CHF 22.7 Mio.).

Die Klimapakete der europäischen Länder sehen steuerliche Abschreibungen und Förderungen für die Modernisierung von Haus und vor allem Heizsystemen vor, damit die CO2-Emissionen gesenkt werden können. Die Division HLK verfolgt bereits seit mehreren Jahren und so auch im Berichtsjahr konsequent ihre Strategie des innovativen Anbieters von ganzheitlichen Wärmesystemen und deren Komponenten: von der modernen Wärmeerzeugung und optimalen Wärmeübertragung bis hin zur Energiespeicherung für alle Gebäudearten und Anwendungsbereiche, sowohl für den Neubau- als auch den Renovationsmarkt. 

Die Geschäftsentwicklung der Division Sanitär zeigte sich im Berichtsjahr erfreulich positiv. So konnte der Umsatz von CHF 143.8 Mio. im Vorjahr auf CHF 145.0 Mio. gesteigert werden, was einem Wachstum von 0.8% entspricht. Währungsbereinigt ergab sich ein Umsatzwachstum von 4.0%. Das EBITDA ohne Sondereffekte lag mit CHF 17.0 Mio. um 12.2 % über dem vorjährigen EBITDA (CHF 15.1 Mio.). Im Berichtsjahr fielen keine Sondereffekte an. Im Vorjahr belief sich das EBITDA mit Sondereffekten auf CHF 14.7 Mio. und das EBIT mit Sondereffekten auf CHF 9.0 Mio. Das EBIT ohne Sondereffekte betrug im Berichtsjahr CHF 11.0 Mio. und lag somit 16.1% über dem Vorjahr (CHF 9.5 Mio.).

Im Berichtsjahr erzielte die Division Fenster einen Nettoumsatz von CHF 357.9 Mio., was einem Rückgang von –0.1% gegenüber Vorjahr (CHF 358.2 Mio.) entspricht. Währungsbereinigt resultierte ein Wachstum von 2.2%. Ohne Sondereffekte stieg das EBITDA um 65.0% von CHF 27.1 Mio. im Vorjahr auf CHF 44.8 Mio. Das EBITDA mit Sondereffekten verbesserte sich um 71.9% von CHF 24.7 Mio. im Vorjahr auf CHF 42.4 Mio. Das EBIT ohne Sondereffekte veränderte sich von CHF 3.2 Mio. im Vorjahr auf CHF 23.6 Mio. (+636.5%). Mit Sondereffekten verbesserte sich das EBIT von CHF –0.4 Mio. im Vorjahr auf CHF 20.3 Mio. im Berichtsjahr.

Die strategisch weitreichendste Entscheidung in 2020 war der Verkauf der Division Fenster an die dänische DOVISTA Gruppe, welcher Anfang Januar 2021 vereinbart und kommuniziert wurde. Das Signing dieser Transaktion erfolgte am 4. Januar 2021. Der Vollzug, unter Vorbehalt der Zustimmung der relevanten Wettbewerbsbehörden, wird für das zweite Quartal 2021 erwartet. Die aus der Transaktion der Arbonia zufliessenden Mittel werden rund CHF 350 Mio. betragen, was zu einer hohen Cash-Position führen wird. 

Ein beträchtlicher Teil des Verkaufserlöses wird zur weiteren Steigerung des Unternehmenswertes verwendet, indem die verbleibenden Divisionen der Arbonia beschleunigt weiterentwickelt und gestärkt werden, sowohl organisch wie auch mittels gezielter Akquisitionen. Verschiedene strategische Initiativen sind in Prüfung und einige bereits in Umsetzung.

Die Division Türen erzielte im Berichtsjahr 2020 ein Umsatzwachstum von 1.4% von CHF 359.4 Mio. im Vorjahr auf CHF 364.4 Mio. Währungsbereinigt stieg der Umsatz um 5.0%. Das EBITDA ohne Sondereffekte entwickelte sich von CHF 44.0 Mio. im Vorjahr auf CHF 49.1 Mio. (+11.8%). Sowohl im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr fielen auf EBITDA-Stufe keine Sondereffekte an. Das EBIT ohne Sondereffekte belief sich auf CHF 24.1 Mio., während es im Vorjahr auf CHF 19.6 Mio. zu liegen kam (+23.2%). Während im Berichtsjahr keine Sondereffekte auf EBIT-Stufe resultierten, belief sich das EBIT mit Sondereffekten im Vorjahr auf CHF 19.5 Mio. Um den negativen Effekten der COVID-19-Pandemie entgegenzuwirken, realisierte die Division verschiedene Kosteneinsparungsprogramme und verschob einige Investitionen.

Im Fokus der Division Türen stand in 2020 weiterhin das mehrjährige Investitionsprogramm zur Steigerung der Produktivität und Kapazitätserweiterung zur Verbesserung der Lieferperformance. Das Investitionsvolumen von CHF 48 Mio. floss zu grossen Teilen in den Kapazitätsausbau der deutschen Türenwerke Prüm und Garant. Nach getätigten Investitionen kann die Division Türen in 2023/2024 über alle Standorte betrachtet rund 900'000 Holztüren mit entsprechenden Zargen mehr produzieren als bisher