Arbeitskräfte tauschen statt entlassen
Pekka Brander beschäftigt sich mit Bankensoftware, Stefan Nussbaum ist gelernter Schreiner. Das Problem von wechselnder Auftragslage und Auslastung von Mensch und Maschine kennen die zwei Ostschweizer nur zu gut. Die beiden hätten nun eine Möglichkeit gefunden, wie man Entlassungen gerade von zuverlässigen Fachkräften vermeiden kann, berichtet das «Tagblatt».
Teilen war das Stichwort, oder neudeutsch «Share Economy». Damit war die Vision gefunden. Eine einfach zu bedienende Internetplattform, eine Mischung aus Tauschbörse und Datingportal, kann Betriebe miteinander in Kontakt bringen und zwar schnell und schweizweit. So wurde aus der Idee die Onlineplattform Faberplace und mit der Herisauer Faberplace AG ein Start-up, das es so in der ganzen Schweiz noch nicht gibt: KMU können auf Faberplace Mitarbeitende und Maschinen teilen und tauschen.
Hat ein Handwerksbetrieb zu wenig Aufträge, will aber eine wertvolle Fachkraft nicht entlassen, kann der Betrieb den Mitarbeiter auf Faberplace mit wenig Aufwand anbieten. Hat ein anderer Betrieb einen personellen Engpass, kann er die Fachkraft für eine vereinbarte Zeit aufnehmen. Das funktioniert bei kleinen Betrieben genauso wie bei grossen. So könnten die Betriebe eine deutlich bessere Auslastung erreichen und wettbewerbsfähiger werden, so das Tagblatt.
Seit gut einem Monat ist Faberplace (www.faberplace.com) aufgeschaltet. Drei Abonnemente werden angeboten. Bis Ende 2017 will man 1'000 Abonnenten gewinnen.
Bei Gründung, Start und Marketing half das St.Galler Innovationsnetzwerk Startfeld. Partner sind die Axa Winterthur, die Stiftung Wirtschaftsförderung Appenzell Ausserrhoden, die Appenzeller Industrie und der Ausserrhoder Gewerbeverband.