Wachstum mit Geschmack

Christoph Franzen, Ceposa kehrt mit dem Neubau an den Ursprungsort Tägerwilen zurück. Was ist der strategische Kernzweck dieses Projekts – geht es primär um zusätzliche Kapazitäten, um Qualitätssicherung oder um die Erweiterung des Sortiments über Antipasti hinaus?
Am heutigen Standort in Kreuzlingen ist die Ceposa AG in einem älteren Industriebau eingemietet, der ursprünglich für einen anderen Betrieb errichtet wurde und nur bedingt sowie mit substanziellen Investitionen für die Herstellung hochwertiger Antipasti geeignet ist. Die Liegenschaft in Kreuzlingen soll von den Eigentümern umgebaut und neuen Nutzungen zugeführt werden. Ceposa hat sich deshalb nach einem neuen Standort umgesehen und die Möglichkeit gefunden, in Tägerwilen eine massgeschneiderte Produktionsanlage zu bauen. Dort lassen sich Maschinenpark, Kühlanlagen, Logistikprozesse und Warenflüsse optimal gestalten, um weiterhin höchste Produktqualität zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können.
Ceposa bleibt zugleich einer Manufaktur-Philosophie verpflichtet. Wie bringen Sie dieses Erbe mit den Anforderungen einer modernen Produktion in Einklang?
Die Antipasti der Tavola-Gruppe sind Naturprodukte, die frisch und mit grosser Sorgfalt verarbeitet werden. Die Rohstoffe stammen überwiegend aus südlichen Ländern wie Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Zypern oder der Türkei, teils auch aus entfernteren Regionen. Unsere Firma «Frische & Service GmbH» in Wiesentheid bei Würzburg produziert Antipasti für den deutschen und europäischen Markt, die Ceposa produziert ausschliesslich Antipasti für den anspruchsvollen Schweizer Markt in wesentlich kleineren Mengen. Regionale Produkte verarbeiten wir ebenfalls, sie machen aber nur einen geringen Anteil der gesamthaft eingekauften Rohstoffe aus.
Tavola produziert heute rund 260’000 Portionen Antipasti pro Tag. Wie und wo entstehen diese Mengen?
Die Antipasti der Tavola-Gruppe sind Naturprodukte, die frisch und mit grosser Sorgfalt verarbeitet werden. Die Rohstoffe stammen überwiegend aus südlichen Ländern wie Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Zypern oder der Türkei, teils auch aus entfernteren Regionen. Unsere Firma «Frische & Service GmbH» in Wiesentheid bei Würzburg produziert Antipasti für den deutschen und europäischen Markt, die Ceposa produziert ausschliesslich Antipasti für den anspruchsvollen Schweizer Markt in wesentlich kleineren Mengen. Regionale Produkte verarbeiten wir ebenfalls, sie machen aber nur einen geringen Anteil der gesamthaft eingekauften Rohstoffe aus.
Der Neubau ist Teil der Wachstumsstrategie der Tavola-Gruppe. Wie ergänzen sich Ceposa in der Schweiz und Frische & Service in Deutschland?
Ceposa ist im anspruchsvollen Schweizer Markt die Marktführerin im Premiumsegment hochwertiger Antipasti. Sie bleibt eine Manufaktur, entwickelt kontinuierlich neue Produktideen und passt sich den wandelnden Bedürfnissen des Schweizer Marktes an. In Deutschland dominieren grosse Lebensmittelketten den Markt – Frische & Service konzentriert sich deshalb auf diesen Bereich und exportiert zusätzlich hochwertige Produkte in verschiedene EU-Länder.
Und wie verändert der neue Standort Ihre Sourcing- und Logistikstrategie zwischen der Schweiz und der EU?
Da sich die Märkte Schweiz und Deutschland stark unterscheiden, hat der neue Standort hier nur geringen Einfluss. Der Anteil von Frische-&-Service-Produkten, die in der Schweiz nachgefragt werden, ist klein. Ein oft entscheidender Faktor ist auch die Verzollung beim Import aus der EU, die Produkte für Schweizer Kunden erheblich verteuern kann.
Welche Kundensegmente entwickeln sich für die Gruppe derzeit am dynamischsten – Detailhandel, Gastronomie oder Convenience?
In der Schweiz fokussieren wir auf Detailhandel, Gastronomie, Bäckereien, Metzgereien sowie Spitzenhotellerie und -restaurants. Im Neubau steht deshalb die Verbindung von Antipasti-Manufaktur mit moderner Technik und Anlagen im Vordergrund, zugeschnitten auf den Schweizer Markt.
«Der Trend geht zu fixfertigen Antipasti und Saucen.»
Was ist Ihren Abnehmern – Gross- und Einzelhandel, Gastronomie, Catering – heute besonders wichtig? Läuft alles über den Preis?
Ceposa differenziert sich primär durch überzeugenden Geschmack, attraktive Optik und absolute Frische. Nachhaltigkeit ist eng mit unseren Naturprodukten verbunden. Selbstverständlich ist aber auch das Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig für unsere Kunden.
Verkaufen Sie eigentlich nur Antipasti «ab Stange» oder entwickeln Sie auch individuell für Kunden?
Beides. Die Tavola-Firmen bieten Standardprodukte an, gehen aber oft auch auf spezifische Kundenwünsche ein, sei es bei Rezepturen oder bei Kombinationen.
Wie entstehen neue Produkte – kommen die Impulse von Kunden oder gehen Sie mit Innovationen aktiv auf den Markt?
In der Regel gehen wir aktiv mit Innovationen und Ideen auf den Markt. Gleichzeitig sind wir sehr offen für Kundenanregungen und können dank unserer Kompetenz neue Rezepturen in kurzer Zeit realisieren.
Gibt es aktuelle Trends, die sich in Ihrer Produktentwicklung widerspiegeln – etwa eine steigende Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Antipasti?
Unsere Produkte sind in der Regel vegetarisch. Der Trend zu veganen Antipasti ist leicht rückläufig und eher ein paralleler Markt. Dagegen sehen wir eine wachsende Nachfrage nach fixfertigen Produkten und Saucen, die direkt in Sandwiches oder Gerichten verwendet werden können – eine Entwicklung, die auch mit dem Fachkräftemangel zusammenhängt.
Text: Stephan Ziegler
Bild: Marlies Beeler-Thurnheer