Kolumne

Eigentümer statt Ideologen stärken

Eigentümer statt Ideologen stärken
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Links-grüne Politiker, die nie auch nur den Ansatz einer Leistung in der Realwirtschaft gebracht haben, wüten dieser Tage wie die Berserker. Und zwar gegen die Abschaffung des Eigenmietwertes. Einige Funktionäre aus Verbänden der Bauwirtschaft sind mit ihnen in deren Lotterbett gestiegen.

Gemeinsam behaupten sie frisch und fröhlich, dass bei der Abschaffung der Eigenmietwertsteuer keine Unterhaltsarbeiten und energetischen Sanierungen mehr gemacht würden. Das Gegenteil ist der Fall: Wenn Eigentümer weniger Steuern abdrücken müssen, bleibt ihnen mehr Geld, um ihr Eigentum im Schuss zu halten.

Die erwähnten Baubürolisten haben zudem ein schlechtes Gedächtnis oder wenig Ahnung vom Geschehen im Land: Vor gut 20 Jahren wurde an der Urne ein umfangreiches Steuerpaket abgelehnt. Die Abschaffung des Eigenmietwertes war Teil davon. Die Schuldzinsen waren damals weit höher waren als heute. Deshalb konnten die Wohneigentümer fast 300 Millionen mehr Zinskosten von ihrem steuerbaren Einkommen abziehen, als ihnen Eigenmietwerte aufgebrummt wurden.

Das heisst: Bei der Abschaffung des Eigenmietwertes und der Zinsabzüge hätten die Eigenheimbesitzer mehr Steuern bezahlen müssen. Um die Vorlage «steuerneutral» zu machen, wären die erwähnten Abzüge für Unterhaltskosten damals weiterhin zugelassen worden.

Es hatte eine gewisse Logik, dass sich die Linken gegen die Vorlage stellten. Für sie war es kaum auszuhalten, dass «die Reichen mit Steuerprivilegien beglückt» werden sollten. Damit würde der Unterschied zwischen arm und reich im Land noch grösser, lamentierten sie 2004.

Dass einige Baufunktionäre nun bei der Abstimmung vom 28. September 2025 auf die Eigentumsfeinde hereinfallen, ist peinlich und penibel. Seit Jahren drohen deren Verbündete, die gleichen Roten und Grünen wie damals, den Wohneigentümern permanent mit üblem Theater. Auch Enteignungen sind Teil der Pläne. Glauben die naiven Funktionäre der Baubranche allen Ernstes, dass es im Sinn der Bauwirtschaft sei, wenn sie dem ärgsten Gegner die besten Pässe zuspielen?

Text: Roland Rino Büchel

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