Existenzbedrohende Risiken erkennen

Hansjürg Freund, welche Arten von Versicherungen sind für KMU am wichtigsten und warum?
Abgesehen von den gesetzlich obligatorischen Versicherungen gibt es aus meiner Erfahrung für KMU eine wichtige Frage: «Wo sehen wir in unserer Geschäftstätigkeit die grössten Risiken und welches Schadenausmass könnten wir selbst tragen?» Diese ist in der Versicherungsberatung zentral. Sie hilft dabei, die Risiken richtig einzuschätzen, insbesondere, die existenzbedrohenden zu erkennen. Aktuell stellen wir grosse Risiken in den Themen Cybersicherheit, Rechtsschutz (Inkasso) und Transport fest.

In welchen dieser Bereiche kann Helvetia KMU unterstützen?
Bei Helvetia beraten wir mit einem Blick fürs Ganze. Alle unsere Berater sind zertifiziert und verfügen über ein breites Fachwissen. Im Gespräch mit Kunden finden sie passende Lösungen. 

Welche Angebote und Dienstleistungen bieten Sie konkret im Bereich der Cybersicherheit?
Uns ist Prävention ein grosses Anliegen. Wir sensibilisieren in unserer Beratung unsere KMU explizit auf Cyberrisiken und den richtigen Umgang damit – beispielsweise mit kostenlosen Sicherheitstrainings für Mitarbeiter, Checklisten und Verhaltenstipps im Notfall. Denn die Realität ist: Cyberrisiken nehmen von Jahr zu Jahr zu. Und trotz guter IT-Sicherheitsvorkehrungen gibt es leider keine vollständige IT-Sicherheit. Wir bieten mit der Cyberversicherung die optimale Ergänzung für die finanzielle Absicherung im Schadenfall.

Wie unterscheidet sich die Auswahl von Versicherungen für KMU von der für grössere Unternehmen?
Die Versicherungen für KMU und grössere Unternehmen unterscheiden sich eigentlich nicht in Bezug auf die Produkte, sondern viel mehr in der Komplexität. Ob kleines oder grosses Unternehmen: Das Risikomanagement ist entscheidend. Sowohl KMU als auch grössere Unternehmen müssen ihre spezifischen Risiken und Bedürfnisse sorgfältig bewerten, um den richtigen Versicherungsschutz zu wählen. Eine Beratung durch eine Versicherungsexpertin oder einen Versicherungsexperten ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Wie können die Geschäftsverantwortlichen bei einem KMU schnell und unkompliziert herausfinden, ob ihr Betrieb richtig versichert ist?
Jedes KMU ist individuell, daher lohnt sich auf jeden Fall ein unverbindlicher Beratungstermin mit einer Fachperson. Wer sich vorerst selbst ein Bild machen möchte, kann einen Online-Check machen. Helvetia bietet einen auf ihrer Website an. Ein solcher Check gibt zwar Empfehlungen, ersetzt aber nicht die individuelle Beratung.

Sie besuchen KMU für Beratungsgespräche auch vor Ort. Weshalb ist das wichtig?
Für eine ganzheitliche Beratung ist es uns sehr wichtig, das Unternehmen zu kennen und zu verstehen. Gerade für eine erste Standortbestimmung ist ein Besuch vor Ort sinnvoll. Möglicherweise kommen so Themen auf, an die zuvor noch gar nicht gedacht wurde. 

Welche Unterlagen sollte ein KMU für das erste Gespräch mit Helvetia vorbereiten?
Am besten werden alle bestehenden Versicherungspolicen bereitgelegt. Damit wird sichergestellt, dass keine Versicherungslücken bestehen, dass das KMU aber auch nicht überversichert ist. Bei bestimmten Anliegen, etwa Fragen zur beruflichen Vorsorge, legen Sie die entsprechenden BVG-Unterlagen bereit. Falls Sie sehr abhängig sind von Ihrer IT und über den Schutz einer Cyberversicherung sprechen möchten, sind Angaben zum IT-System wichtig. 

Welche Auswirkungen kann die Wahl der Versicherungen auf die finanzielle Stabilität eines KMU haben?
Wir haben eingangs über die wichtigsten Versicherungen gesprochen. Für die finanzielle Stabilität ist es zentral, die existenzbedrohenden Risiken abzusichern. Die Wahl der Versicherung kann sogar zum Wettbewerbsvorteil werden, zum Beispiel bei der Pensionskasse: Wir erleben derzeit immer wieder, dass überdurchschnittliche Leistungen im BVG als Mehrwert angesehen werden. Das ist ein grosser Vorteil für Arbeitgeber bei der Rekrutierung von Fachkräften.