Die Olma-Messen als Innovationshub

Wenn sich Auswärtige immer wieder an der Olma abarbeiten, zeigt dies auch auf, dass dieser Brand landesweit bekannt ist. Die beiden grossen Publikumsmessen Offa und Olma sind inzwischen bald einzigartig in der Schweiz: Während anderswo Messe um Messe verschwindet, funktioniert die Kombination von Volksfest und Gewerbeschau in der Ostschweiz auch in der Epoche nach Corona. Das liegt auch an einer gewissen Ostschweizer Beharrlichkeit, wie Christine Bolt, CEO der Olma Messen St.Gallen AG, sagt: «Die Olma-Messen haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie auch unter schwierigsten Bedingungen leistungsfähig bleiben.»
«Die Olma-Messen haben bewiesen, dass sie auch unter schwierigsten Bedingungen leistungsfähig bleiben.»
Starke Marke in herausforderndem Umfeld
Im März präsentierte die Messe- und Kongressgesellschaft einen operativen Gewinn von 4 Millionen Franken, hohe Abschreibungen, unter anderem für die neue St.Galler Kantonalbank Halle, und ein hoher Finanzaufwand belasten aber das Jahresergebnis und führen zu einem Minus von 3,7 Millionen Franken. Das ambitionierte Vorhaben, zusätzliche 20 Millionen Eigenkapital durch Aktien zu generieren, wurde erst zu zwei Dritteln erreicht. Ziel verfehlt? Man könnte eigentlich auch loben, dass nicht wie anderswo einfach die öffentliche Hand für alles eingesprungen ist, sondern die Olma-Messen ihre Verankerung in der Ostschweiz eindrücklich bewiesen haben.
Die Olma-Messen sind ein wichtiger Wirtschaftsmotor für die Ostschweiz und tragen damit eine regionalwirtschaftliche Verantwortung. Das Unternehmen denkt sich selbst mit einer Wachstums- und Innovationsstrategie weiter und hat unter anderem das neue Veranstaltungsformat preXcon entwickelt. Am Event für die Präzisionstechnologie-Branche, der im November 2026 erstmals durchgeführt wird, werden Fachmesse und Fachkongress intelligent verbunden. «Dieses einzigartige Konzept positioniert St.Gallen als Innovationsstandort», sagt Christine Bolt.
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Impulse für Wirtschaft und Innovation
Grosses Potenzial bietet auch die langfristige Weiterentwicklung des Olma-Areals. Bereits heute finden auf dem Gelände jährlich rund 130 Veranstaltungen statt. Die Olma-Messen möchten neue, besser und vielfältiger genutzte Bauten auf dem Areal realisieren und haben schon öffentlich die HSG als eine Wunschpartnerin dafür bezeichnet. «Zusammen mit der HSG könnten die Olma-Messen zu einem nachhaltigen Kongressstandort mit internationaler Strahlkraft werden», sagt Christine Bolt. Die Olma ist für die Ostschweizer eine Selbstverständlichkeit, aber eben auch ein einzigartiger Kristallisationspunkt für Identifikation. Einzigartig auch, weil St.Gallen und die Ostschweiz es schaffen, den Messe- und Kongressstandort mit Professionalität, mit innovativen Ansätzen und mit Herzblut in die Zukunft zu führen. Wer weiss, vielleicht stellt in ein paar Jahren irgendwo in Basel, Bern oder Zürich ein Journalist die Frage: «Warum haben wir das nicht auch geschafft?»
Text: Philipp Landmark
Bild: Marlies Beeler-Thurnheer