Weiterbildung für Handschriftenexperten
Die fünftägige Weiterbildung ist Teil des Scripto-Programms des Erlanger Lehrstuhls für Mittellatein. Der erste Kurs mit zehn Teilnehmern aus fünf Ländern wurde Anfang Juli erfolgreich durchgeführt.
Die Schätze in der Stiftsbibliothek und im Stiftsarchiv sind von grosser Bedeutung für die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Europas. Erforschung und Vermittlung sind jedoch keine Selbstläufer, die beiden Institutionen sind auf die Zusammenarbeit mit auswärtigen Universitäten angewiesen, welche die entsprechenden historischen Fächer pflegen und das Interesse für das St.Galler Erbe in der Forschung pflegen.
In diesem Zusammenhang ist die Kooperationsvereinbarung der Stiftsbibliothek mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu verstehen: Professor Michele Ferrari, der Inhaber des dortigen Lehrstuhls für Latein des Mittelalters und der Neuzeit, hat mit «Scripto» einen Lehrgang für Handschriftenkunde aufgebaut, zu dem St.Gallen ideal passt. Im gleichen Zug können Stiftsbibliothek und Stiftsarchiv ihr Netzwerk zu jungen Wissenschaftlern pflegen.
Der Start der Zusammenarbeit ist vielversprechend: Die erste SCRIPTO Summmer School St.Gallen wurde Anfang Juli mit zehn Nachwuchswissenschaftlern aus Belgien, Deutschland, Italien, Österreich, Polen und der Slowakei durchgeführt. Die in St.Gallen vorhandenen Handschriften- und Urkundenbestände erlauben eine umfassende und attraktive Einführung in die Geschichte der lateinischen Schrift und der mittelalterlichen Handschriftenkultur.
Professor Ferrari und die Mitarbeiter der Stiftsbibliothek und des Stiftsarchivs vermittelten die Kursinhalte anschaulich mit praktischen Übungen. Dazu kamen Besichtigungen von Klosterbezirk und Stadt sowie eine Exkursion auf die Klosterinsel Reichenau. Die nächste Scripto Summer School St.Gallen findet im Sommer 2018 statt.