St.Gallen

«Vertraut unserer Generation. Denn ihr habt keine andere»

«Vertraut unserer Generation. Denn ihr habt keine andere»
Heike Bruch
Lesezeit: 2 Minuten

Die erste «St.Galler Jugendstudie» der HSG zeigt, was junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren in der Schweiz bewegt. Sie untersucht umfassend wie nie zuvor die Unterschiede zwischen den Generationen und liefert Handlungsempfehlungen für Jugendliche und Arbeitgeber gleichermassen.

Text: PD/stz.

Die Universität St.Gallen hat die erste «St.Galler Jugendstudie» veröffentlicht. Sie fragt, wie junge Menschen der Generation Z ihre Zukunft in der Arbeitswelt sehen, was sie antreibt und welche Sorgen sie beschäftigen. Die Studie zeigt: Im Vergleich zu älteren Generationen sind junge Menschen im Durchschnitt in nahezu allen Lebensbereichen weniger zufrieden. Dazu kommen Verlust-, Versagens- und Zukunftsängste. Viele fühlen sich von der Arbeitswelt entkoppelt.

Es ist die Generation, die mit COVID-19, geopolitischen Spannungen, dem Klimawandel und dem konstanten Veränderungsdruck der Digitalisierung gross geworden ist – und dennoch die Generation Zukunft bleibt. «Vertraut unserer Generation. Denn ihr habt keine andere», sagt einer der befragten Jugendlichen.

Für den notwendigen Dialog zwischen den Generationen liefert die St.Galler Jugendstudie eine verlässliche Datengrundlage – intergenerationell und repräsentativ für alle Landesteile der Schweiz.

Die Untersuchung gliedert sich in mehrere Themenfelder:

Wohlbefinden, mentale Gesundheit und Ängste junger Menschen
57 Prozent der Generation Z berichten über starken bis sehr starken Stress, 50 Prozent über Antriebslosigkeit und 44 Prozent über Selbstzweifel.
Arbeitswelt: zwischen emotionalem Commitment, Freiheitsdrang und Erschöpfung
67 Prozent der Befragten halten Arbeit für wichtig, aber nur 51 Prozent verspüren Lust zu arbeiten. Lediglich 38 Prozent fühlen sich gut bei ihren Vorgesetzten aufgehoben.
Soziale und digitale Vernetzung – Stärke und Stressquelle zugleich
Die tägliche Nutzung digitaler Geräte beträgt durchschnittlich 5 Stunden 24 Minuten, die Social-Media-Nutzung 3 Stunden 13 Minuten. 43 Prozent der Generation Z vergleichen sich oft oder sehr oft mit anderen – deutlich häufiger als ältere Generationen.
Zukunftsperspektiven – Traumjob, Vorbilder und Offenheit für neue Technologien
51 Prozent der Generation Z möchten künftig Führungsverantwortung übernehmen; 24 Prozent der jungen Führungskräfte würden ihre Rolle jedoch lieber wieder abgeben.

Die «St.Galler Jugendstudie 2025» ist die bislang umfassendste Untersuchung zur Lebens- und Arbeitsrealität junger Menschen in der Schweiz. Grundlage ist eine breit angelegte, generationenübergreifende Erhebung mit rund 3000 Teilnehmenden aus allen Sprachregionen, durchgeführt im April und Mai 2025.

Verantwortlich für die Studie ist das Institut für Führung und Personalmanagement (IFPM-HSG) unter der Leitung von Prof. Dr. Heike Bruch, Marvin Neu und Manuela Egger.

«Emotionale Erlebnisse und eine Führung, die inspiriert, klare Ziele kommuniziert und hilfreiches Feedback gibt, sind zentral, um den emotionalen Engpass zu adressieren. Zusätzlich gilt es, ein soziales Umfeld zu schaffen, das psychologische Sicherheit gibt und Resilienz fördert», erklärt Prof. Dr. Heike Bruch, Professorin für Leadership und Direktorin des Instituts für Führung und Personalmanagement (IFPM-HSG).

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