Vadians Briefe sind jetzt digitalisiert
Die Vadianische Briefsammlung ist ein Teil der Vadianischen Sammlung der Ortsbürgergemeinde St.Gallen. Es handelt sich um eine Sammlung von Briefen aus der Reformationszeit, die im Laufe des 17. Jahrhunderts nach St.Gallen gekommen ist. Ihre Geschichte ist noch weitgehend unbekannt. Die Briefsammlung enthält 4200 Briefe: 2200 Briefe von und vor allem an Vadian, den St.Galler Chronisten, Bürgermeister und Förderer der Reformation (1484-1551), 1600 Briefe aus dem Umfeld des Konstanzer Reformators Ambrosius Blarer (1492-1564) sowie 400 bislang unbearbeitete Briefe. In den letzten zwei Jahren wurden alle Briefe digitalisiert; sie stehen nun der Geschichtsforschung zur Verfügung.
Warum das Briefprojekt?
Bis jetzt war die Briefsammlung einzig in Fachkreisen bekannt. Die gedruckte Umschrift der 3800 Briefe aus dem Umfeld Vadians und Blarers sind nur noch antiquarisch erhältlich, die restlichen 400 Briefe völlig unbekannt. Das Projekt erschliesst nun alle 4400 Briefe im Online-Bibliothekskatalog HAN (Handschriften, Archive, Nachlässe; aleph.unibas.ch) vollständig bibliothekarisch, mit direkter Einspeisung ins St.Galler Bibliotheksnetz (sgbn-primo.hosted.exlibrisgroup.com). Ziel war, die Briefe fürs Fachpublikum besser zugänglich und für die interessierte Öffentlichkeit überhaupt bekannt zu machen.
Denn die Briefe aus der Reformationszeit sind geeignete Dokumente, um interessierte Laien für historische Themen zu begeistern. Dazu startet am 28. Oktober auch die Ausstellung „Reformation findet Stadt“ im Stadthauskeller der Ortsbürgergemeine (www.ref-500.ch).