Trennung von Küche und Wohnraum überwunden

Als Raum für verschiedene Funktionen dienen Küchen heute nicht selten als Ort, an dem man mit Freunden und Bekannten in geselliger Runde Mahlzeiten einnimmt oder seinen Homeoffice-Bereich einrichtet. «Daher stattet man die Küche folgerichtig mit Mobiliar aus, das dem der Wohnung entspricht und überwindet auf diese Weise die Trennung dieses Raums von den übrigen Zimmern», sagt Engelbert Weis. So wirke das Ensemble harmonisch und wie aus einem Guss geschaffen.
Zu den klaren Trends zählt seinen Worten zufolge, dass in den Küchen durch die Wahl von Hochschränken an der Wand bis unter die Decke die Raumhöhe wieder voll ausgenutzt werde. Blieb die Farbauswahl früher in der Regel auf schwarz oder Weiss beschränkt, «kommen derzeit die verschiedensten Farbtöne ins Spiel», fügt er hinzu. Abgesehen von «trendigen Grüntönen» finden deshalb auch goldfarbene Küchen Gefallen.
Pflegeleichtigkeit steht hoch im Kurs
Dominierten früher Hochglanz-Oberflächen, sind nun viel eher tiefmatte angesagt. Ob diese Flächen nun lackiert sind oder aus Kunstharz bestehen – wichtig ist auf jeden Fall, dass keine Fingerabdrücke erkennbar sind, weswegen die Oberflächen entsprechend behandelt werden.
Im Bereich des Küchendesigns, so Engelbert Weis weiter, finde augenblicklich ein modern interpretierter Landhaus-Stil grossen Anklang. Während die leicht abgesetzten Rahmen der Möbel facettiert sind, garantieren abgerundete Ecken Pflegeleichtigkeit.
Im Gerätebereich hat sich mittlerweile neben dem Herd ein zweiter Kochapparat, etwa ein Dampfgarer, durchgesetzt. «Damit haben die Gastgeber die Möglichkeit, die einzelnen Gerichte gleichzeitig und nicht mehr in Etappen zuzubereiten.» Auf diese Weise präsentiere sich die Küche stets in einem sauberen und aufgeräumten Zustand.
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Vorbei sind inzwischen auch die Zeiten der Dampfabzugshaube an der Decke. «Sie weicht in der Regel einem integrierten Dampfabzug im Ceran-Kochfeld und zieht die Abluft nach unten ab.»
Als Abdeckung für die Arbeitsflächen der Küchenmöbel empfehlen sich mit vier bis acht Millimeter ausgesprochen dünne, filigran wirkende Vollstahlplatten, die nicht zuletzt durch ihr Design bestechen. Wahlweise man auch kompakteren und 100 Millimeter dicken Abdeckungen aus Stein oder Granit den Vorzug einräumen.
Hoch im Kurs stehen schliesslich auch Schubladen für Besteck und weitere Arbeitsgeräte. Ihr Ordnungsprinzip entspricht nicht nur den Erfordernissen der Funktionalität, diese eleganten Schubladen genügen durch ihr Design gleichzeitig ästhetischen Kriterien.
Klare Formen und Eleganz
Die moderne Küche hat mit ihren traditionellen Vorbildern nur noch selten etwas zu tun. Typisch sind heutzutage klare Formen und Eleganz. Ausserdem lassen sich Schränke und Regale flexibel anpassen, sodass jeder Zentimeter genutzt werden kann. Sehr häufig stösst man auf grifflose Unterschränke und Regalsysteme sowie kleine Glasschränke im oberen Wandbereich.
Durch Regalsysteme lässt sich etwa der Übergang zum Wohnzimmer fliessender gestalten. Darin können sowohl Teller und Gewürze als auch Bücher und Dekorationen aufbewahrt werden. Als eine Art «Brücke» kann auch eine Theke dienen, die zwischen Küche und Wohnzimmer aufgestellt wird. Dieses Thekenmodul kann Platzmangel ausgleichen, weil es sich gleichzeitig als Ablage und Essplatz nutzen lässt.
Bei vielen Neuerungen in der Küchengestaltung wird sowohl auf den ästhetischen als auch auf den praktischen Aspekt gesetzt. Die Küchenwand lässt sich beispielsweise nach getaner Arbeit durch Schiebevorrichtungen wie ein Schrank verschliessen. Das ist auf das Konzept der Wohnküchen zurückzuführen. Nachdem der Kochvorgang abgeschlossen ist, verspürt man kaum noch etwas vom Küchencharakter.