Thurgau

Thurgauer Liberale wollen zurück ins nationale Parlament

Thurgauer Liberale wollen zurück ins nationale Parlament
Enrique Castelar, Präsident Jungfreisinnige; Kris Vietze, Kantonsrätin; Gabriel Macedo, Kantonsrat/Parteipräsident; Michèle Strähl, Kantonsrätin; Walter Schönholzer, Regierungsrat; Anders Stokholm, Kantonsrat/Fraktionspräsident
Lesezeit: 4 Minuten

Ohne Sicherheit keine Freiheit: An der Jahresmedienkonferenz der FDP.Die Liberalen Thurgau im Schloss Herdern zeigten FDP-Persönlichkeiten auf, dass vielmehr weitsichtige Lösungen als lautes Poltern und unnötige Bürokratie gefragt sind. Es braucht das liberale Original.

Text: PD

Zurück ins nationale Parlament: Parteipräsident Gabriel Macedo bekräftigt an der Jahresmedienkonferenz der FDP.Die Liberalen Thurgau im Schloss Herdern noch einmal die Zielsetzung für die Wahlen im Oktober 2023. Die Weichen dazu haben die Thurgauer Freisinnigen mit der Nomination von sechs starken Persönlichkeiten für die Nationalratsliste gestellt.

«Wir haben es geschafft, innerhalb der Partei eine motivierte und begeisterte Stimmung zu schaffen und wir setzen uns pointiert für die Anliegen ein», weiss Macedo und nennt als Beispiel die BTS. Die von der FDP vor einem Jahr lancierte und von allen bürgerlichen Parteien unterstützte Petition «BTS – umsetzen jetzt!» konnte im letzten Mai mit über 7'000 Unterschriften vor dem Bundeshaus übergeben werden.

«Der Bundesrat darf den Thurgau nicht abhängen. Die BTS gehört in das nächste Strategische Entwicklungsprogramm (STEP).» Der entsprechende Volksentscheid der Thurgauer Stimmbevölkerung liegt mehr als 10 Jahre zurück. Mit grosser Freude blickt die FDP Thurgau auf den 6. Mai 2023. «Die Vorbereitungen auf die nationale Delegiertenversammlung in Kreuzlingen und das damit verbundene FDP-Frühlingsfest für die ganze Bevölkerung laufen bereits auf Hochtouren», verrät der Parteipräsident.

Ohne Sicherheit keine Freiheit

«Die Thurgauer Wirtschaft ist erstaunlich robust durch die Coronakrise gekommen», resümiert Volkwirtschaftsdirektor Walter Schönholzer. Neue grosse Herausforderungen verursacht inzwischen der Krieg in Europa für Gesellschaft und Wirtschaft.

Der Regierungsrat ist froh, dass für die Unterbringung der geflüchteten Menschen dank der guten und unkomplizierten Zusammenarbeit von Politischen-, Schul- und Kirchgemeinden sowie vielen Privatpersonen schnellstmöglich Lösungen gefunden werden konnten. «Die künftige militärische Verteidigung der Schweiz wird, trotz Neutralität, nur im Verbund mit Europa möglich sein», so Schönholzer.

Für die Versorgungssicherheit im Bereich Energie, massiv verschärft durch die aktuelle Situation, braucht es mehr Energieeffizienz und viel mehr eigene Energieerzeugung. Für die Sicherung des wirtschaftlichen Erfolges der Schweiz ist die konstruktive Zusammenarbeit mit der EU zwingend. Es braucht jetzt eine Einigung zur Weiterentwicklung der Bilateralen Verträge darunter auch ein Strommarktabkommen.»

  

Demografischer Wandel: Echte Perspektiven für alle Generationen

«Die Altersstruktur in der Schweiz und auch im Thurgau verändert sich grundlegend», weiss Kantonsrätin Kris Vietze. Die Folgen des demografischen Wandels seien mittlerweile bereits auf dem Arbeitsmarkt und zunehmend auch im Bereich der Alterspflege deutlich spürbar. «Diese Entwicklung schreitet sehr zügig voran», sagt die Vizepräsidentin der IHK Thurgau und findet: «Es ist höchste Zeit, das Thema auch im Thurgau auf die politische Agenda zu bringen.»

Als Erstes will die FDP den Status quo im Kanton Thurgau erheben, um bisherige Massnahmen zu konsolidieren, zu beschleunigen und neue zu initiieren. Es geht darum, für alle Altersgenerationen Lösungen zu finden, bei denen niemand zu kurz kommt. Es braucht einen neuen Generationenpakt.

«Vorstellbar sind eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Massnahmen in Bildung und Weiterbildung sowie in der sozialen Teilhabe älterer Menschen», ergänzt Vietze, die als Unternehmerin und Präsidentin des Vereins Schloss Herdern unterschiedliche Perspektiven kennt.

Weniger Bürokratie – Jetzt!

Kantonsrätin Michèle Strähl ist überzeugt: «Wir brauchen wieder vermehrt den Mut und den Willen, nur das wirklich Notwendige und nicht auch das von Vereinzelten Gewünschte oder vermeintlich Nützliche zu regeln.» Den grössten Hebel, um unnötige Bürokratie zu verhindern, habe das Parlament.

«Leider gelingt es in der Praxis nicht immer, der Ausbreitung von Regulierungen einen Riegel zu schieben. Die FDP ist deshalb auf anderem Wege aktiv geworden und hat das Portal «Limit – die Bürokratie-Bremse» geschaffen», erläutert Strähl. Auf unkomplizierte Weise kann die ganze Bevölkerung auf eigene Erfahrungen mit zu viel Bürokratie aufmerksam machen.

Die Eingänge im niederschwelligen Briefkasten zeigen deutlich, viele Gewerbler, Landwirte und Bürger müssen sich mit dem Bürokratiemonster auseinandersetzen. «Wir werden die konkreten Anliegen nun aufbereiten und im kommenden Halbjahr gesammelt der Staatskanzlei zuhanden des Regierungsrates übergeben», so Strähl.

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Sichere Altersvorsorge

Enrique Castelar, Präsident der Jungfreisinnigen Thurgau, macht sich wie die meisten Schweizer Sorgen um die künftigen Renten. «Wir haben uns sehr gefreut, dass das Volk der AHV21 im vergangenen Herbst zugestimmt hat.»

Die Finanzierungslücke könne damit aber langfristig nicht geschlossen werden. Denn laut Prognosen des Bundesamts für Sozialversicherungen werde die staatliche Vorsorge dank der angenommenen Reform noch sieben Jahre lang schwarze Zahlen schreiben. «Ohne weitere Gegenmassnahmen wird der Ausgleichsfonds jedoch im Jahr 2035 vollständig aufgebraucht sein.»

Die Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre mit einer dynamischen Koppelung an die Lebenserwartung schliesse die Finanzierungslücke am effektivsten. «Als Jungfreisinnige sind wir mit unserer Renteninitiative voll auf Kurs und können damit das wichtigste Sozialwerk der Schweiz langfristig zielführend sanieren», ist Castelar überzeugt.

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