Thurgau Tourismus: Neue Strategie, neuer Präsident

Text: PD/stz.
Im inspirierenden Ambiente des Presswerks Arbon fand am Montagabend die 106. Jahresversammlung von Thurgau Tourismus statt. Rund 100 Mitglieder nahmen teil, verabschiedeten den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2024 und erhielten einen vertieften Einblick in die neue Destinationsstrategie 2025–2028. Diese fokussiert auf die drei erlebnisreichen Themenwelten «Wasserfreude», «Bewegungslust» und «Naturliebe» – mit dem Ziel, den Thurgau als führende Naherholungsregion am Bodensee nachhaltig zu positionieren.
Doch nicht nur strategisch, auch personell wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen: Präsident Werner Fritschi kündigte seinen Rücktritt per August 2025 an. Für seine Nachfolge schlug der Kantonalvorstand Rolf Müller vor, der Thurgau Tourismus seit 2013 als Geschäftsleiter prägt. Die Versammlung bestätigte den Vorschlag mit grosser Mehrheit – ein starkes Zeichen des Vertrauens.
Ein Wechsel mit Weitblick
Müller begründete seinen Schritt mit dem Wunsch nach einer neuen Balance zwischen Engagement und Privatleben: «Der Wechsel vom Geschäftsleiter ins Präsidium gibt mir die Möglichkeit, mich weiterhin mit voller Überzeugung für den Tourismus im Thurgau einzusetzen – einfach in einer neuen Rolle. Es ist mir ein grosses Anliegen, dem Thurgauer Tourismus auch künftig verbunden zu bleiben und seine Weiterentwicklung voranzutreiben.»
Die designierte Nachfolge als Geschäftsleiter liegt bei Adrian Braunwalder, aktuell Teil der Geschäftsleitung. Die formelle Wahl durch den neuen Kantonalvorstand steht zwar noch aus, doch die Richtung ist klar: Die Stabsübergabe ist auf den 1. September 2025 geplant. «Wir setzen auf Kontinuität und frische Impulse zugleich», betonte Braunwalder am Rande der Veranstaltung.
Zwischen Strategie, Produktentwicklung und digitalen Meilensteinen
Neben den Wahlen wurden auch die vielfältigen Marketingaktivitäten und Produktentwicklungen vorgestellt. Highlights sind etwa die Rugelreise, die neue Herzschlaufe Wil als E-Bike-Erlebnisroute oder das Projekt Hörnli-Bergland, das als Eingangstor zu einer der wertvollsten Landschaften der Schweiz positioniert wird.
Katja Walser, Leiterin Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung, präsentierte die kommunikativen Schwerpunkte: Thurgau Tourismus setzt auf einen umfassenden Relaunch der Website sowie den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz – etwa für massgeschneiderte Empfehlungen via Aktivitätenfinder.
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Tourismus als Standortfaktor mit Herz
Zum Abschluss richtete Grossratspräsident Peter Bühler persönliche Worte an die Anwesenden und erinnerte an die grosse Vielfalt der Thurgauer Tourismusregionen – garniert mit Geheimtipps aus dem Tannzapfenland. Regierungsratspräsident Walter Schönholzer sprach trotz Herausforderungen wie dem drohenden Ende des slowUp Bodensee dem Tourismus im Kanton eine zentrale Rolle zu.
Projekte mit starker Ausstrahlung wie das geplante Hotel am See in Romanshorn oder das Reka-Feriendorf in Kreuzlingen stehen dabei sinnbildlich für die langfristige Entwicklung des touristischen Angebots im Thurgau – auch wenn solche Vorhaben durch Einsprachen häufig blockiert und verzögert werden.
Das jährliche Treffen bot dabei nicht nur Einblick in Zahlen, Strategien und Visionen – es war auch einmal mehr ein herzliches Wiedersehen engagierter Persönlichkeiten aus Tourismus, Politik und Wirtschaft. Der persönliche Austausch und die gemeinsame Verbundenheit für den Thurgau sind und bleiben ein zentraler Pfeiler dieses besonderen Abends.