SVP-Frau überrascht im Wahlkampf

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Inge Schmid setzt auf «Unser Mann für Ausserrhoden» als Wahlslogan für den Regierungsratswahlkampf – ihr Leistungsausweis sei «männlich». Derweil verweigern die Landammannkandidaten einen Wahlkampf.

«Unsere Regierung braucht Persönlichkeiten mit Erfahrung. Ob Frau oder Mann ist dabei zweitrangig», schreibt Inge Schmid (56) auf ihrer Website. «Ich habe aber früh auf Werte gesetzt, die auch heute noch oft vor allem Männern zugeschrieben werden: Aufbau eines vielfältigen Netzwerks, ständige Aus- und Weiterbildung, politisches Engagement neben dem Beruf.» Ihr Leistungsausweis sei also «männlich». «Mit einem Augenzwinkern kandidiere ich deshalb als ‹Ihr Mann für Ausserrhoden›», sagte die diplomierte Bäuerin und Gemeindepräsidentin von Bühler AR gegenüber 20min.

«Wir wollen damit die Frage in den Raum stellen, ob man in Ausserrhoden eine Regierung ohne Frau will», begründete Ralf Menet, SVP-Kantonsrat und Wahlkampfleiter von Schmid. «Gleichzeitig wollen wir auf ihren Leistungsausweis hinweisen: Inge Schmid ist Gemeindepräsidentin und gleichzeitig Präsidentin der Gemeindepräsidienkonferenz. Sie steht ihren Mann», so Menet gegenüber 20min. Das Ganze sei natürlich augenzwinkernd gemeint. «Wir möchten damit auch provozieren und den Wahlkampf ankurbeln.»

Regierungsräte wollen keinen Wahlkampf
Keine Kampfwahl gibt es bei der Wahl zum Landammann, dem Regierungspräsidium, obwohl es zwei Kandidaten dafür gibt. Die beiden Regierungsräte Köbi Frei (SVP) und Paul Signer (FDP) vereinbarten, dass sie keinen Wahlkampf führen werden. «Wir werden nicht auf Podien gehen, um die Leute von uns zu überzeugen. Wir wollen den Leuten eine echte Auswahl ermöglichen – aber ohne Inserate und Plakate», sagte Justizdirektor Paul Signer dem SRF-«Regionaljournal».