Stadler produziert weiter in Weissrussland

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Russland, Ukraine und Belarus möchte Stadler zu seiner aktuellen Geschäftstätigkeit in dieser Region Klarheit schaffen: In der Vergangenheit habe Stadler zwei kleinere Aufträge (11 Doppelstocktriebzüge und 23 Strassenbahnen) aus Russland abgewickelt, deren Fahrzeugunterhalt lokal erfolgt, teilt der Schienenfahrzeughersteller aus dem Thurgau mit.
Bislang gab es aufgrund der politischen Situation keine Beeinträchtigung der Produktion in Weissrussland. Dennoch hat sich Stadler im Rahmen des Risikomanagements auf verschiedene Szenarien und mögliche Sofortmassnahmen vorbereitet. Dank der flexiblen Fertigung innerhalb der Gruppe kann Stadler Produktionsverlagerungen aus Belarus in die Europäische Union zeitnah umsetzen.
Als nicht regierungsnahes Unternehmen ist Stadler bisher von keinen Sanktionen betroffen. "Wir beobachten die Lage laufend", teilt Stadler mit. Sollten sich zukünftige Sanktionen und Embargos auf Stadler auswirken, setzt Stadler diese selbstverständlich konsequent um. So lange die möglichen Sanktionen nicht definiert und in Kraft gesetzt wurden, können konkrete Auswirkungen und Massnahmen nicht eingeschätzt und umgesetzt werden.
Stadler baut seit acht Jahren in Fanipol, knapp 30 Kilometer ausserhalb von Minsk, Züge und Strassenbahnen vorwiegend für den lokalen Markt sowie für die GUS-Region und weitere internationale Märkte. Von den ursprünglich 1500 Mitarbeitern wurden aufgrund der Auslastungssituation bereits in den letzten Monaten rund 300 Stellen reduziert.
Die aktuelle Produktionskapazität des Werks in Weissrussland beträgt weniger als zehn Prozent der gruppenweiten Kapazität. Zurzeit sind noch unter zwei Prozent des Auftragsbestands von rund 18 Milliarden Schweizer Franken (Stichtag 30.06.2021) in Belarus in Abwicklung.