Sportradar liebäugelt mit US-Börsengang

Sportradar liebäugelt mit US-Börsengang
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Die St.Galler Digitalfirma erwägt einen IPO über eine Blankoscheckfirma (SPAC). Noch ist der Entscheid laut Insidern nicht definitiv.

Die St.Galler Digitalfirma Sportradar möchte an die US-Börse, berichtet die «Handelszeitung». Das Vorhaben ist bekannt; nun werden die Pläne aber konkret: Laut gut informierten Quellen verhandelt Sportradar mit dem US-Unternehmer Todd Boehly. Boehly besitzt einer der neuartigen Blankoscheckfirmen SPAC, die anderen Unternehmen auf einfache Weise einen Börsengang ermöglichen.

Die Gespräche zwischen Boehlys SPAC Horizon Acquisition Corp. II und Sportradar sind noch im Gang – weder das St.Galler «Einhorn» noch Horizon wollten das Gerücht gegenüber der Handelszeitung kommentieren.

Special Purpose Acquisition Companies (SPAC) holen sich über einen Börsengang Geld und verwenden die Mittel, um ein Unternehmen zu kaufen. Dieses Unternehmen wird mit dem Börsenmantel verschmolzen und gelangt dadurch quasi durch die Hintertür an die Börse.

Die Sportradar AG aus St.Gallen ist ein international führendes Unternehmen für Sportdaten und Sportcontent – die Firma erfasst Sportdaten und verarbeitet sie weltweit in digitale Inhalte. Mit der globalen Einstellung nahezu aller Sportveranstaltungen im März 2020 brach CEO und Gründer Carsten Koerl (Bild) innert Tagen die Geschäftsgrundlage weg. Kündigungen gab es aber keine. Möglich machen dies Transformationen innerhalb des Unternehmens: Sportradar nutzte sein umfangreiches Know-how im Bereich Daten und künstliche Intelligenz, um Sportfans und Wettern ein reibungsloses Erlebnis in Form von «Simulated Reality» zu ermöglichen – eine vollkommen neue Produktkategorie, die innerhalb von elf Tagen erstellt wurde. Auch eSport gewann stark an Bedeutung. Sportradar konnte somit der Wettenindustrie innert kurzer Zeit wieder die lebenswichtigen Live-Wetten zur Verfügung stellen.