«Sicherheit bleibt ein Problem»

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SP-Nationalrätin Barbara Gysi und Ralph Stöckli, Missionschef von Swiss Olympic, waren die Gäste von Roland P. Poschung bei «Persönlich im Hof zu Wil». Die Gesprächsreihe der Volkshochschule Wil kommt bei den Gästen seit 2014 gut an, dürfen doch auch Fragen an die VIPs gestellt werden, und beim Apéro lernt man sich persönlich kennen.

Politik, Sport und Persönliches standen im Mittelpunkt der Diskussionsrunde vom 22. Oktober mit der Wiler SP-Nationalrätin Barbara Gysi (Bildmitte) und Ralph Stöckli (links), Missionschef von Swiss Olympic aus Uzwil, der extra für diesen Event aus Bern anreiste. Bereits konnte Moderator Roland P. Poschung (rechts) dabei die elfte Auflage der Gesprächsreihe im Hof zu Wil durchführen. Schritt für Schritt blickte er mit seinen VIPs zurück auf ihre Kindheit, das Erwachsenwerden, die berufliche Entwicklung und auf Persönliches.

SP-Nationalrätin Barbara Gysi gab sich in sportpolitischen Fragen kritisch, speziell was die Olympia-Kandidatur von «Sion 2026» anging. Sie hinterfragte Finanzierung, Austragungsorte und Nachhaltigkeit. Ein grosses Fragezeichen setzte sie hinter die Sicherheit und die finanziellen Folgen. Stöckli hingegen gab sich optimistischer, weil viele Sportaktivitäten auf mehrere Durchführungsorte mit meist bestehenden Infrastrukturen verteilt würden.

Aus jeder Olympiade kann man Lehren ziehen

Demgegenüber zog Ralph Stöckli (*1976) eine positive Bilanz von der Olympiade in Rio: «Für uns aus Schweizer Sicht lief es in Brasilien gut. Unter anderem konnte für die Bevölkerung viel in die Infrastruktur, beispielsweise in Wasserkläranlagen, investiert werden.» Vor wenigen Tagen kam Stöckli aus Südkorea zurück, wo vom 9. bis 25. Februar 2018 die Winterolympiade stattfindet. 102 Wettbewerbe in sieben Sportarten stehen auf dem Programm. Die Schweiz wird mit einer Rekordbeteiligung von 400 Personen nach Pyeongchang reisen.

Ein etwas mulmiges Gefühl bleibe aber wegen der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea, doch davon spüre man in Südkorea kaum etwas, hielt der Uzwiler fest. Ansonsten blickt er zuversichtlich auf die Winterspiele: «Alles läuft bisher nach Programm.»

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Gysi mit vielseitiger Ausbildung

Die 1964 geborene Barbara Gysi stammt ursprünglich aus Watt-Regensdorf ZH. Nach Studien als Fachlehrerin für Biologie, Geografie und Soziale Arbeit entdeckte Gysi die Politik. Ihr Werdegang von der politischen Sekretärin der SP Kanton St.Gallen bis zur Wiler Stadträtin und St.Galler Nationalrätin verlief gradlinig. Sie war sich von Beginn an bewusst: «Politik kennt zahlreiche Hürden, Erfolge und Enttäuschungen».

Gysi ist in ihrer Freizeit eine hartnäckige Sportlerin, denn sie ist in diversen Bereichen aktiv und sie hat ein Kämpferherz. Dabei lasse sie sich nicht so schnell entmutigen, was gut sei in der Politik. Nach Abstimmungs-Niederlagen müsse man wieder aufstehen und weiter machen. Ihren Lebenspartner lernte sie bei Freunden kennen, als er dort Glühbirnen auswechselte. Noch heute stehe er ihr mit seinen handwerklichen Fähigkeiten hilfreich zur Seite.

Auch zum Lachen …

… gab es Augenblicke, so erinnerte sich Stöckli an seinen ersten, angespannten Einsatz als TV-Experte in Salt Lake City, weil TV-Reporter Hans Jucker erst eine Minute vor Live-Sendebeginn eintraf. Zudem wurde er als Olympia-Bronze-Gewinner 1994 gefragt, ob er als Curler auch zu Hause mit dem Besen putze und die Ehefrau im Haushalt entlaste. Ebendiese ist Kolumbianerin, die Stöckli bei einem Sprachaufenthalt in Kanada kennenlernte. Inzwischen haben sie zwei Kinder, das Sprachenwirrwarr sei faszinierend.

Für die Agenda:

Nächster Anlass «Persönlich im Hof zu Wil» ist am Sonntag, 26. November, Beginn 10 Uhr, mit der St.Galler Regierungsrätin Heidi Hanselmann und Clown Pic.