Servicezentrum Appenzell öffentlich aufgelegt

Die Appenzeller Bahnen befinden sich mitten in einer umfassenden Modernisierungsphase. Ein Meilenstein wurde mit der Beschaffung von neuem Rollmaterial, sowie der Durchbindung der Linien St.Gallen – Gais – Appenzell und St. Gallen – Trogen im Jahr 2018 erreicht. Mit dem Bau des Servicezentrums Appenzell wird den neuen Anforderungen für die Instandhaltung der neuen Niederflurfahrzeuge Tango und Walzer Rechnung getragen. So können in Appenzell künftig umfangreiche Instandsetzungs- und Revisionsarbeiten an den neuen Zügen, wie unfallbedingte und grössere Reparaturen, Radsatzaufbereitung, Austausch von Grosskomponenten (z.B. Drehgestelle, Klimageräte) und die Aussenreinigung mit einer Waschanlage erledigt werden.
Optimierte Strukturen dank Zentralisierung
Die Werkstätte in Gais und Herisau für Reparatur und Instandhaltung des Rollmaterials sowie der Baudienst und der Elektrodienst Appenzell und der Fahrleitungsdienst Herisau für die Instandhaltung der Bahninfrastruktur werden neu im Servicezentrum in Appenzell zentralisiert. Im Servicezentrum Appenzell werden rund 50 Arbeitsplätze angeboten, womit in Zukunft in Appenzell zusammen mit den am Bahnhof Appenzell stationierten Lokführern insgesamt rund 80 Mitarbeiter beschäftigt werden. Dies und die neue, moderne Infrastruktur erlauben es, Synergien optimal zu nutzen und die Prozesse effizienter umzusetzen. Daneben bietet eine zentralisierte Anlage mit entsprechenden Infrastrukturen auch das Potenzial für die Ausbildung von Lernenden. Am Standort der künftigen Werkstatt ist auch eine Abstellanlage für Triebfahrzeuge als Teilersatz für die bisherigen Abstellgleise in Appenzell, Herisau und Gais vorhanden. Die freiwerdenden Flächen an den genannten Bahnhöfen ermöglichen neue Arealentwicklungen.
Umweltverträglichkeit als wichtiger Bestandteil
Die Projektleitung schreibt der Umweltverträglichkeit und der Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung zu. Auf den Dächern des Verkehrs- und des Infrastrukturgebäudes werden Photovoltaik-Anlagen installiert. Um nicht von fossilen Brennstoffen abhängig zu sein, wird eine reine Sole/Wasser Wärmepumpe installiert. Als weitere Beispiele gelten die stark wärmedämmende Gebäudehülle, die den Heizwärmebedarf minimiert, oder die Wasseraufbereitung von bereits gebrauchtem Wasser für die Waschanlage, wodurch ein reduzierter Wasserverbrauch erreicht wird. Anstelle einer Bacheindolung ist eine naturnahe Offenlegung des Wiesbachs und eine Retentionsanlage für den Hochwasserschutz geplant. Zudem werden die Obergeschosse der Bauten in Holzbauweise realisiert.