«Sardona» als die Rettung für das Spital Walenstadt?

«Sardona» als die Rettung für das Spital Walenstadt?
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Dank eines koordinierten Vorgehens der IG Sardona zusammen mit den Kantonsspitälern Graubünden und Glarus hat die Idee einer grenzüberschreitenden «Versorgungsregion Sardona» mit dem Weiterbetrieb des Spitals Walenstadt in Zusammenarbeit mit Graubünden und Glarus Aufnahme in die Botschaft der Regierung zur «Weiterentwicklung der Strategie der St.Galler Spitalverbunde» gefunden. Nun will die IG mit vereinten Kräften für deren Umsetzung kämpfen.

Die drei Initianten der IG Sardona, Kantonsrat Walter Gartmann (SVP), Kantonsrat Christoph Gull (SVP) und Kantonsrat Christof Hartmann (SVP), zeigen sich in einer ersten Reaktion erfreut darüber, dass die Forderungen der IG Sardona von der St.Galler Regierung erhört und in die Botschaft aufgenommen wurden, teilt die IG mit. «Nur die Umsetzung der Versorgungsregion Sardona sichert den langfristigen Erhalt des Spitals Walenstadt», zeigen sich die drei Kantonsräte überzeugt.

Walenstadt noch nicht gerettet

Gartmann, Gull und Hartmann warnen aber sofort wieder: «Es ist viel zu früh, um in Jubel auszubrechen. Es ist noch nichts in trockenen Tüchern. Grundsätzlich hält die St.Galler Regierung auch für den Standort Walenstadt an ihrer untauglichen «4plus5»-Strategie fest. Sie ist einfach bereit, Abklärungen zu treffen und Bericht zu erstatten». Am Standort Walenstadt wird vorerst ein Spital weiterbetrieben. Zusammen mit den Kantonen Graubünden und Glarus sowie den Kantonsspitälern Graubünden und Glarus soll die Frage einer möglichen Kooperation mit dem Spitalstandort Walenstadt geprüft werden. Die Regierung wird dem Kantonsrat drei Jahre nach dem Vollzugsbeginn des Erlasses (also erst 2024) zur vorliegenden Spitalstrategie Bericht erstatten und Antrag stellen über die allfällige Weiterführung eines Spitalstandorts mit stationärem Angebot in Walenstadt, die allfällige Herauslösung des Spitals Walenstadt aus der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (zur Versorgungsregion Sardona) oder die Realisierung eines GNZ in Walenstadt.

Ebenso erklärt sich die Regierung einverstanden, im Rahmen dieser Abklärungen den Umfang einer zusätzlich notwendigen Kapazitätsanpassung am Spitalstandort Grabs für die Versorgung von Patienten aus dem Sarganserland nochmals neu zu beurteilen. Hierbei geht es um nicht notwendige Investitionen von 64 Millionen Schweizer Franken für den Zubau von Betten in Grabs, sollte die Versorgungsregion Sardona umgesetzt werden.

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Harte Arbeit

Die Projektgruppe der IG Sardona (der Sarganserländer berichtete am 19.02.2020) ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und ihren Beitrag für das Ziel einer Versorgungsregion Sardona und damit des Erhalts des Spitals Walenstadt zu leisten und sich bei der Ausarbeitung und Umsetzung aktiv einzubringen. Die IG-Verantwortlichen danken allen Mitstreitern, die mit dem Eintrag ihres Namens auf der Homepage der IG Sardona öffentlich zu ihrem Engagement stehen. «Aber vor allem auch den Mitarbeitern des Spitals Walenstadt gehört unser Dank und unsere Anerkennung, haben sie doch in den letzten sehr schwierigen Wochen, Monaten, ja sogar Jahren mit ihrer Arbeit dazu beigetragen, dass das Spital Walenstadt weiter funktionieren konnte», lassen sich Gartmann, Gull und Hartmann zitieren.

Wer verhandelt?

Von grösster Bedeutung wird sein, wer die Verhandlungen mit den Kantonen Graubünden und Glarus respektive mit den Kantonsspitälern Graubünden und Glarus führt. Der Verwaltungsrat der Spitalverbunde oder die Geschäftsleitung der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland sind nach Ansicht der IG Sardona die falschen Verhandlungsführer seitens des Kantons St.Gallen. Dies schon vor dem Hintergrund, dass die «Ausblutung» des Spitals Walenstadt in den letzten Jahren massgeblich von diesen zu verantworten ist und sie folglich eine andere Strategie für das Spital Walenstadt verfolg(t)en.

Die Projektgruppe der IG Sardona fordert, dass die notwendigen Schritte umgehend nach dem Abschluss der parlamentarischen Beratung (erste Lesung in der April-Session, zweite Lesung in der Mai-Sondersession) in Angriff genommen werden.

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Nachstehend nochmals die Forderungen der IG Sardona aus ihrer Vernehmlassungsantwort, welche in der heute vorgestellten Botschaft positiv aufgenommen wurden:

Die Strategie «4plus5» der St.Galler Regierung sei abzulehnen, respektive zur Überarbeitung zurückzuweisen.
Eine kantonsübergreifende Zusammenarbeit mit dem Ansatz einer «Gesundheitsversorgungsregion Sardona» sei unter Einbezug der Kantonsspitäler Graubünden und Glarus konkret zu prüfen.
Am Spitalstandort Walenstadt soll in Kooperation mit den Kantonsspitälern in Chur und in Glarus ein ambulantes und stationäres Basisangebot aufgebaut und bereitgestellt werden.
Überkapazitäten in der Region Sarganserland-Werdenberg müssen unter Berücksichtigung der «Gesundheitsversorgungsregion Sardona» und der Entwicklung im Fürstentum Liechtenstein vermieden werden; kein zusätzlicher Ausbau am Spital Grabs.