Ostschweiz

SAK will als erster Schweizer Energieversorger Netto-Null bis 2040 erreichen

SAK will als erster Schweizer Energieversorger Netto-Null bis 2040 erreichen
Florian Stemplinger, Ezio Festini, Stefano Garbin und Philipp Inderbitzin
Lesezeit: 4 Minuten

Am 6. Dezember stellte die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG als erstes Schweizer Energieversorgungsunternehmen ihre «Netto-Null-Zielsetzung 2040» vor. Neben CEO Stefano Garbin skizzierten Philipp Inderbitzin (Leiter Geschäftsbereich Energy Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung), Ezio Festini (Nachhaltigkeits- und Prozessmanagement) und Florian Stemplinger (Programm Manager Energie- und Klimastrategie), wie die SAK dieses Ziel erreichen will – und welche Vorteile das auch für Kunden hat.

Text: pd

Die Nachhaltigkeitsstrategie der SAK basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung von Umwelt, Wirtschaft und sozialen Aspekten. Als erstes Schweizer Energieversorgungsunternehmen hat sich die SAK das ambitionierte Klimaziel Netto-Null 2040, auf Basis der Science Based Target Initiative (SBTi), gesetzt. Sie erlaubt wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert Ziele umzusetzen.

Vom Know-how der SAK profitieren auch Privat- und Geschäftskunden, dank der 360°-Energielösungen, mit welchen die SAK individuelle Dekarbonisierungsziele begleitet und umsetzt.

CEO Stefano Garbin ergänzt: «Die SAK engagiert sich für eine nachhaltige Energiezukunft in der Ostschweiz. Sie nimmt die Vorreiterrolle bewusst ein, weil sie ihre Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeberin wahrnehmen und ihrem Auftrag auch in Zukunft gerecht werden möchte. Sie versorgt und vernetzt Menschen und Unternehmen nachhaltig mit Energie und Daten. Sicher und zukunftsgerichtet».

Das Wasserkraftwerk Kubel in St.Gallen
Das Wasserkraftwerk Kubel in St.Gallen

Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit

Die SAK ist fest entschlossen, aktiv zum globalen Klimaschutz und zur Förderung sozialer Verantwortung beizutragen. Sie verpflichtet sich, den eigens verursachten ökologischen Fussabdruck zu minimieren und nachhaltige Lösungen in Geschäftsprozesse zu implementieren. Die Nachhaltigkeitsstrategie der SAK basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung von Umwelt, sozialen Aspekten sowie der Wirtschaft.

«Nachhaltigkeit ist bei SAK kein neues Thema. Wir sind uns jedoch bewusst, dass Nachhaltigkeit ein kontinuierlicher Prozess ist. Daher verpflichten wir uns zur regelmässigen Überprüfung der Strategie, Fortschrittsmessung und für eine transparente Kommunikation», erklärt Ezio Festini, vom Nachhaltigkeits- und Prozessmanagement.

Das Rechenzentrum Ostschweiz in Gais
Das Rechenzentrum Ostschweiz in Gais

360°-Energielösungen für die Dekarbonisierungsziele von B-to-B- und B-to-C-Kunden

Privat- und Geschäftskunden bietet die SAK ein 360°-Angebot, welches Netto-Null-Beratungsleistungen zur CO ₂ -Reduktion sowie massgeschneiderte und umweltfreundliche Lösungen in den Bereichen E-Mobilität, Photovoltaik, Wärme und Gebäudetechnik beinhaltet. Kundinnen und Kunden können sich auf eine Betreuung über den ganzen Lifecycle verlassen.

Die SAK bietet Dienstleistungen in den Bereichen Überwachung, Wartung, Service, Data Management, Asset-Optimierung, Finanzierung und Versicherung an. Auf Wunsch auch mit Projektmanagement.

Philipp Inderbitzin, Leiter Geschäftsbereich Energy Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung, führt aus zum weiterentwickelten Geschäftsbereich: «Wir wollen ein gerechtes, wirtschaftliches und nachhaltiges Energiesystem schaffen und betreiben, das für alle zugänglich und bezahlbar ist. Wir sind überzeugt davon, dass wir zusammen mit unseren Kunden einen Teil dazu beitragen können, den globalen Temperaturanstieg auf 1.5-Grad zu begrenzen».

  
Das Solarfaltdach auf dem Parkplatz der Kronbergbahn in Jakobsbad
Das Solarfaltdach auf dem Parkplatz der Kronbergbahn in Jakobsbad

Eingesparte Energie muss nicht produziert werden

Die SAK ist sich bewusst, dass sie das ambitionierte «Netto-Null-Ziel 2040» nur gemeinsam mit ihren Kundinnen, Kunden und Partnern erreichen kann. Deshalb setzt sie alles daran, andere zu befähigen, ihre Netto-Null-Ziele zu erreichen. Die SAK fokussiert dabei konsequent auf Reduktion anstatt Kompensation, denn nur so lässt sich das 1.5-Grad-Ziel erreichen.

«Zentral ist, dass echte Dekarbonisierungsprojekte durchführt werden, denn eingesparte Energie und Ressourcen müssen nicht produziert werden. Uns ist auch wichtig, bei unseren Kunden das Bewusstsein zu schaffen, dass Klimaschutz nicht nur grün, sondern auch profitabel ist», sagt Florian Stemplinger, Programm Manager Energie- und Klimastrategie.

Florian Stemplinger, Ezio Festini, Stefano Garbin, Philipp Inderbitzin und Unternehmenskommunikationsleiter Roman Griesser
Florian Stemplinger, Ezio Festini, Stefano Garbin, Philipp Inderbitzin und Unternehmenskommunikationsleiter Roman Griesser

Mit Leuchtturm-Projekten vorgespurt

Die SAK hat in den letzten Jahren mit mehreren innovativen Projekten von sich reden gemacht. Weltweit einzigartig war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme das rund 4'000 m² grosse Solarfaltdach auf dem Parkplatz der Kronbergbahn in Jakobsbad AI. Voll ausgefahren spendet das Photovoltaik-Faltdach 152 Personenwagen auf dem Parkplatz Schatten und produziert 350‘000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr, womit man 80 Haushalte versorgen kann.

Das Wasserkraftwerk Kubel in St.Gallen produziert in erster Linie Strom und ist mit dem Label «naturemade» zertifiziert. In der angeschlossenen Wasserstoff-Produktionsanlage werden pro Jahr bis 250 Tonnen CO₂-neutraler Wasserstoff aus Wasserkraft gewonnen, womit jährlich rund 40 Langstrecken-Lastwagen mit Kraftstoff versorgt werden können.

Erste Multi-Energie-Systeme in Wohnüberbauungen hat die SAK bereits realisiert, in denen Strom, Wärme und Wasser so gut aufeinander abgestimmt sind, dass der Energieverbrauch der Liegenschaften maximal optimiert, der CO₂-Ausstoss gesenkt wird und dadurch sämtliche Vorgaben der Energiestrategie 2050 des Bundes eingehalten werden.

Das Rechenzentrum Ostschweiz (RZO) wird von einer Photovoltaikanlage umhüllt und indirekt gekühlt. Somit ist das RZO auch ein Solarkraftwerk, das pro Jahr rund 230’000 kWh Energie erzeugt, was dem jährlichen Bedarf von rund 50 Haushalten entspricht. Die Abwärme des RZO wird von der benachbarten Käserei genutzt, die damit im Betriebsjahr aus rund 15,7 Millionen Kilogramm Milch rund 1,6 Millionen Kilogramm Käse produzierte. Zudem ist das RZO Tier-IV-Level zertifiziert.

Im Fokus der SAK Netzstrategie stehen die Aufwertung des Landschaftsbilds durch den Rückbau von Freileitungen und Betonmast-Transformatorenstationen, die Senkung des CO₂-Ausstosses sowie die Reduktion von Netzübertragungsverlusten.

Das vielseitige Nachhaltigkeits-Engagement der SAK inklusive des aktuellen Imagefilmes «SAK Netto-Null 2040» ist ersichtlich unter www.sak.ch/nachhaltigkeit, ergänzende Projekte und Engagements unter www.sak.ch/energiezukunft sowie in den Konzernberichten unter www.sak.ch/konzernberich.

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