Rheintalwein und St.Galler Wein wollen Kräfte bündeln

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An der Hauptversammlung vom 25. August auf dem Schloss Weinstein in Marbach hat der Verein Rheintalwein seine Mitglieder informiert, dass sie eine Integration in den Branchenverband St.Galler Wein anstreben und in den nächsten Wochen die Detailplanung dafür aufnehmen.

Unter dem Label „Rheintaler“ hat es der Verein geschafft, regionale Weine neu zu positionieren. Und mit viel Emotion neue Freundeskreise anzusprechen. Die Winzer aus dem Rheintal machen beste Werbung für die Region und zeigen auf, dass eine sehr technisch geprägte Wirtschaftsregion auch noch eine ganz andere Seite hat. Zugegeben, viele der Weinbaubetriebe findet man nicht ganz einfach. Das ist denn auch das Grundkonzept einer neuen Marketingstrategie, die „Entdeckungen“ als Aufhänger beinhaltet. Diese Bestrebungen sind auch vom Amt für Wirtschaft anerkannt und aktiv in der Weiterentwicklung unterstützt worden. Schon in wenigen Wochen soll die Umsetzungsphase eines langfristig ausgerichteten Konzepts rund um den Geschäftstouristen starten. Ziel dieses Engagements ist eine sich selbst tragende Marketingorganisation für alle Weine des Kantons St.Gallen zu werden. So sind unter der Marke „Rheintaler“ künftig alle Weine vom Bodensee bis zum Bündnerland gemeint inklusive Walensee und Jona. Das regionale Denken der Winzer geht hier beispielhaft über die im Kopf vorhandenen Grenzen hinweg.

Der Weinmarkt ist ein internationales Geschäft. Extrem unterschiedliche Ausgangslagen machen es für unsere einheimischen Winzer nicht einfach in diesem Wettbewerb zu bestehen. Die Nähe und eine Beziehung zu den Konsumenten zu suchen ist der richtige Weg. Wer die Menschen und seine Bestrebungen hinter dem Wein kennt, trinkt ihn anders. Und ist auch eher bereit einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Dazu gehören 1:1-Erlebnisse mit den Winzern in unterschiedlichsten Formen. Vieles scheint in unserem schönen Tal vorhanden zu sein, doch weder sind diese „Geheimtipps“ zu finden, noch sind sie über das Tal hinweg koordiniert. Das ergab eine Studie die der Verein Rheintalwein initiiert hat und die als Basis für das neue Konzept diente. So ist es angesagtes Ziel, ausländische Geschäftstouristen nicht wie üblich nach Appenzell oder auf den Säntis zu karren, sondern ihnen die versteckten Schönheiten des Rheintals näher zu bringen. Dieser Ansatz fand auch bei der Industrie positive Unterstützung waren doch einige ihrer Vertreter in die Arbeitsgruppen integriert.

Das Schloss Weinstein hat auch eigene Reben. Dort wachsen wie auch mehrheitlich auf anderen Flächen im Rheintal die Blauburgunder Trauben. So hat sich Friedrich Diener der Pächter des Schloss Weinstein entschieden die unbekannteren Sorten des Rheintals neu in seine Weinkarte zu integrieren. Für eine weitere grosse Überraschung sorgte er am Ende der gemütlichen Degustation auf der Schlossterrasse als er dem Präsidenten nicht nur die Mitgliedschaft bei Rheintalwein offerierte sondern gleich auch noch das ausgezeichnete „Flying-Buffet“ der Hauptversammlung übernahm. Chapeau und herzlichen Dank für solch regionales Engagement.

Bild: Thomas Reinhard, Amt für Wirtschaft und Arbeit (rechts), und Pino Zünd, Präsident von Rheintalwein, präsentieren Ansätze des neuen Konzeptes.