Polymerschaum aus Obst- und Getreideabfällen

Groam revolutioniert die Polymerschaumindustrie durch die Entwicklung nachhaltiger Schaumstofflösungen. Das in Zürich ansässige Startup ist von der Lebensmitteltechnik inspiriert und nutzt eine eigene Technologie, um landwirtschaftliche Abfälle wie Obst und Getreide aufzuschäumen. Die daraus resultierenden biobasierten und biologisch abbaubaren Schaumstofflösungen können für Einwegprodukte wie Pflanzensubstrat oder Verpackungen verwendet werden. Groam wird die CHF 150’000 nutzen, um sich für eine Seed-Runde Geschäftsexpertise zu holen.
Polymerschaum, der häufig zur Isolierung und Stossdämpfung verwendet wird, verursacht Plastikverschmutzung. Polymere auf pflanzlicher Basis und kompostierbare Lösungen sind auf dem Vormarsch, aber diese Lösungen können bis zu dreimal teurer sein. Zudem mangelt es ihnen an Flexibilität und Belastbarkeit und sie können nicht einfach recycelt werden. Groam stellt sich diesen Herausforderungen und steigt in den wachsenden Markt für Polymerschaum ein – der heute mehr als USD 115 Milliarden umfasst und zu 99 % aus petrochemischen Stoffen hergestellt wird – um den Menschen leichtere, robustere und nachhaltigere Materialien zur Verfügung zu stellen.
Das in Zürich ansässige Startup verwendet Biomasse-Abfallströme aus der Landwirtschaft – wie zum Beispiel reichlich vorhandene Obst- oder Getreidequellen – als erneuerbare Ressource und verarbeitet sie in eigenen Materialien, bevor sie in seiner patentierten Schäumungstechnologie mit Gas gemischt werden. Die daraus resultierenden nachhaltigen Schaumprodukte können als Pflanzensubstrate verwendet und nach der Ernte kompostiert werden. Groam testet auch, ob sein Produkt als Düngemittel verwendet werden kann.
Zum Kernteam von Groam gehören Zuzana Sediva (Gründerin und CEO) und Sophie Grimm (Produktionsverantwortliche). Die beiden haben auf der Grundlage einer Dissertation von Sediva ein neuartiges Treibmittel für Biomaterialien und einen Reaktor zu dessen Herstellung entwickelt. Die patentrechtlich geschützte Technologie von Groam ermöglicht es ihnen, die zelluläre Architektur von geschäumten Produkten zu verändern.
Um das Produkt auf den Markt zu bringen, sucht Groam nach Partnern aus der Agrarindustrie und der Polymerschaumindustrie, und das Team spricht mit Endverbrauchern von Schaumstoffen in allen Sektoren. Mit diesem zusätzlichen Fachwissen und der Unterstützung von Venture Kick wird Groam die Geschäftsentwicklung und die Produktentwicklung vorantreiben, um die ersten Pilotprojekte zu gewinnen, bevor das Unternehmen in die Startphase geht.
„Venture Kick zwang uns, statt ‘aus der Garage’ aus dem Universitätslabor zu gehen und die Industrie und die bestehende Lieferkette kennenzulernen. Das hat uns geholfen, das Ausmass dessen zu erkennen, was wir aufbauen, und wie wichtig es ist, unseren Business Case zu entwerfen‟, sagte Zuzana Sediva, Gründerin und CEO von Groam.
Die philanthropische Initiative Venture Kick mit Sitz in St.Gallen stellt Schweizer Startups eine Startfinanzierung von bis zu CHF 150’000 zur Verfügung und bietet einen gut strukturierten unternehmerischen Weg zum Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens. Die Startups pitchen in drei Phasen vor Expertenjurys, um eine Finanzierung zu erhalten. Dabei erhalten sie direktes Feedback und Zugang zu einem internationalen Netzwerk von 200 erfolgreichen Unternehmern und Investoren. Die Gewinner von Venture Kick haben Anspruch auf eine Investition von CHF 850’000 aus dem Kickfund und auf einem InnoBooster-Grant von zusätzlichen CHF 150’000.
Seit seiner Lancierung im Jahr 2007 hat Venture Kick 841 Schweizer Startup-Projekte mit über CHF 39,71 Millionen unterstützt. Das Programm aus finanzieller Unterstützung, Ausbildung und Netzwerk hat zur Gründung von 675 Unternehmen geführt. Venture Kick zählt ein Portfolio von 518 aktiven Hightech-Unternehmen und 57 Exits. Die Alumni-Firmen haben insgesamt CHF 5,3 Milliarden von führenden Schweizer und internationalen Investoren erhalten. Die unterstützten Startups haben 9’061 Arbeitsplätze geschaffen und repräsentieren 59 Unternehmen, die in den TOP 100 Swiss Startups 2021 aufgeführt sind.
Im Jahr 2022 wird Venture Kick CHF 6,1 Millionen in Startup-Projekte einbringen, die der Schweizer Wissenschaft den Zugang zu den Weltmärkten ermöglichen. Die Venture Kick Foundation wird unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung, der Ernst Göhner Stiftung, der Hauser- Stiftung, André Hoffmann, Hansjörg Wyss, Martin Haefner, Fondation Pro Techno, ESA BIC Schweiz und Swisscom.