St.Gallen

Olma Messen blicken auf herausforderndes Jahr zurück

Olma Messen blicken auf herausforderndes Jahr zurück
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Nach 2020 waren die Olma Messen St.Gallen auch 2021 stark von der Pandemie betroffen. Das Ergebnis lag denn auch mit einem Verlust von 3,3 Millionen Franken weit unter jenen aus den Jahren vor der Pandemie.

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit verknüpften gesetzlichen Einschränkungen konnten die Olma Messen St.Gallen 2021 das Messegeschäft erst im September aufnehmen.

OBA
Vom 2. bis 5. September bot die 27. Ostschweizer Bildungs-Ausstellung OBA den langersehnten Wiedereinstieg ins Messegeschäft. Mit rund 250 Berufen, 600 Weiterbildungsmöglichkeiten und 20'000 Besuchern fand die OBA in ihrer üblichen Grössenordnung statt.

Bierprobier
Anlässlich des dritten Bierprobier Bierfestivals präsentierten sich am 17. und 18. September 17 nationale, regionale und lokale Brauereien auf dem Gelände der Olma Messen St.Gallen. Rund 1500 Besucher fanden sich zum Probieren ein.

OLMA
Die Vorbereitungen auf die OLMA 2021 waren geprägt von Unsicherheit. Die Verantwortlichen mussten lange mit dem definitiven Planungsentscheid zuwarten und während der knappen Vorbereitungszeit einige Bedenken bei Ausstellern und Partnern beseitigen. Schliesslich zahlte sich der Mut aller Involvierten aus: Die Beteiligten erlebten zusammen mit 220'000 Besucher vom 7. bis 17. Oktober eine ganz besondere und erfolgreiche OLMA.

Das Gelände war vom ersten Tag an belebt und es kam eine wunderschöne Stimmung auf. So konnten die Verantwortlichen eine positive Bilanz ziehen. Die Corona-Schutzbestimmungen, die verkürzte Vorbereitungszeit sowie die allgemeine Unsicherheit führten jedoch zu erheblichem Mehraufwand und rund einem Drittel kleinerem Volumen bei Ausstellern und Gästen.

Oldtimermesse

Eine prächtige Stimmung kam auch bei der Oldtimermesse am 24. Oktober auf. Die Gastmesse fiel gegenüber früheren Ausgaben etwas kleiner aus, vermochte aber dennoch zahlreiche Auto-Begeisterte anzuziehen.

Verdopplung der Veranstaltungen bei CongressEvents gegenüber 2020

CongressEvents St.Gallen begleitete 95 Kongresse, Tagungen, Versammlungen, Ausstellungen, Festanlässe und weitere Veranstaltungen (2020: 44, 2019: 121). Die Projektleiter mussten erneut viele Absagen und Verschiebungen entgegennehmen. Zwar hat sich die Anzahl der Veranstaltungen gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, sie lag jedoch noch immer weiter unter jener vor der Pandemie und auch die Art der durchführbaren Veranstaltungen war weit weniger rentabel.

«Nach langen Monaten ohne Messen und fast ohne Veranstaltungen tat es gut, im Rahmen der OBA, der OLMA und weiterer Events wieder zusammenzukommen. Wir sind insbesondere bei der OLMA ein Risiko eingegangen, hatten erfreulicherweise das Glück auf unserer Seite und durften viel Freude, Zuspruch und Dankbarkeit erleben. Das hinterlässt ein positives Gefühl, obwohl 2021 weit weniger möglich war als wir geplant hatten und als es für ein positives finanzielles Resultat nötig ist», fasst Christine Bolt, Direktorin der Olma Messen St.Gallen, zusammen.

Kinderdorf Pestalozzi  eastdigital breakfast, 22.05.2025  

Finanzielle Situation bleibt sehr herausfordernd

Das Ergebnis der Olma Messen St.Gallen fiel 2021 zwar etwas besser aus als im Jahr davor, jedoch war es noch immer bedeutend tiefer als vor der Pandemie. Der Umsatz stieg gegenüber 2020 um rund einen Drittel auf CHF 12,5 Mio., der Cash Loss beträgt CHF -3,3 Mio. (2020: CHF -5.8 Mio.).

Die erfolgreiche Durchführung mehrerer Messen und Veranstaltungen im Spätsommer und Herbst, allen voran die 78. OLMA, sorgten während dieser Zeit für einen leicht positiven Cash Flow. Auch in dieser Phase war er allerdings weit vom Niveau der Jahre vor 2020 entfernt. Dank dem Rettungspaket von Stadt und Kanton St.Gallen war die Liquidität sichergestellt. Dieses ging aber davon aus, dass per Anfang 2021 wieder die normale Geschäftstätigkeit möglich sein würde; was nicht der Fall war.

Direktorin Christine Bolt: «Leider konnten wir zwischen Januar 2021 und März 2022 nur während rund drei statt wie geplant während 15 Monaten arbeiten. Das wird finanziell mittel- und langfristig grosse Auswirkungen haben. Wir arbeiten aktuell mit vollem Einsatz daran, die Auswirkungen zu analysieren und entsprechende Massnahmen zu definieren.»

Neue Halle 1 auf Kurs

Die Bauarbeiten der neuen Halle 1 verliefen 2021 planmässig und ohne Zwischenfälle. Mit dem Bau der ersten Wandelemente startete im Dezember des vergangenen Jahres der Hochbau. Im Herbst hatten die Baufachleute auf spektakuläre Art und Weise die Stadtautobahn im Bereich des Tunnelportals Rosenberg Ost eingedeckt.

Bei der Montage der 186 im Durchschnitt 65 Tonnen schweren Spannbetonträgern kam der grösste Raupenkran der Schweiz zum Einsatz.

Der Weg zu ambitionierten Zielen

Mehr Platz, mehr Möglichkeiten, mehr Wettbewerbsfähigkeit – der Entscheid für die neue Halle 1 war auch ein Entscheid für eine Wachstumsstrategie. In den nächsten zehn Jahren sollen die Olma Messen St.Gallen ihren Umsatz um einen Drittel steigern — und das in einer Branche, die sich in der Transformation befindet.

Dazu brauchen die Olma Messen St.Gallen langfristig eine gesunde Finanzlage, welche die grossen Investitionen in die neue Halle auf der Einkommensseite rechtfertigt. Dazu hat der Verwaltungsrat im Herbst 2021 die überarbeitete und weiterentwickelte Strategie verabschiedet.

Mit der Strategie31 tragen die Olma Messen St.Gallen der Transformation der Messe- und Eventbranche Rechnung, bleiben sich treu, erschliessen aber auch neue Potenziale. Im Zentrum der Strategie steht die substanzielle Weiterentwicklung des Messegeschäftes, insbesondere mit dem Aufbau von neuen Fachmessen und der langfristigen Weiterentwicklung der OLMA.

Ein weiteres zentrales Element ist der Ausbau des Veranstaltungsgeschäftes, besonders mit der Akquisition von Grossevents für die Halle 1. Zudem wird ein neuer Bereich «Zusatzgeschäfte» aufgebaut, der neue Ertragsquellen erschliessen soll.

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Grosse Bedeutung für Region

Die regionale Bedeutung der Olma Messen St.Gallen war Gegenstand einer Ende November 2021 veröffentlichten Studie des Instituts für Systemisches Management und Public Governance der Universität St.Gallen (IMP-HSG). Die Studie belegt, dass mit den Aktivitäten der Olma Messen St.Gallen sowie den Ausgaben ihrer Messeaussteller und -besucher und der Veranstalter und Teilnehmer erhebliche regionalwirtschaftliche Effekte verbunden sind.

So haben Messen und Veranstaltungen der Olma Messen mit ihren Ausstellern, Veranstaltern und Besuchern 2019 Gesamtumsätze in Höhe von rund CHF 294 Mio. generiert – davon rund CHF 177 Mio. in der Ostschweiz (AI, AR, SG, TG). Die direkten und indirekten Umsätze für die Stadt und Agglomeration St.Gallen betrugen rund CHF 141 Mio.. Damit waren zudem direkte, indirekte und induzierte Beschäftigungseffekte von rund 1'350 Vollzeitstellen verbunden.

Zuversicht für kommende Quartale

Die Aufhebung der Schutzmassnahmen stimmen die Olma Messen St.Gallen optimistisch für die verbleibenden Monate des laufenden Jahres. Nach den pandemiebedingten Absagen der Tier&Technik und der Immo Messe Schweiz Anfang Jahr befinden sich die Vorbereitungen für die OFFA im April, die OBA im September und die OLMA im Oktober auf Kurs. Bei allen drei Messen ist der Buchungsstand erfreulich.

Direktorin Christine Bolt: «Viele Aussteller und Kunden teilen unsere Zuversicht. Das freut uns sehr, und wir dürfen mit dem Buchungsstand für Messen, Events und Kongresse zufrieden sein.»

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