Thurgau

Mubea prüft Einstellung der Produktion in Arbon

Mubea prüft Einstellung der Produktion in Arbon
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Die Mubea Präzisionsstahlrohr AG in Arbon hat ein erneutes Konsultationsverfahren eröffnet. Geprüft wird die mögliche Einstellung der Produktion im Verlauf des ersten Halbjahres 2026. Dies hätte den Abbau von weiteren 100 Arbeitsplätzen zur Folge.

Text: PD/stz.

Angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage und des drastischen Nachfrageeinbruchs sieht sich die Mubea Präzisionsstahlrohr AG als Zulieferin der Automobilindustrie veranlasst, eine erneute Konsultation vorzusehen. Geprüft wird die mögliche Einstellung der Produktion in Arbon im Verlauf des ersten Halbjahres 2026. Dies hätte einen Abbau von weiteren 100 Arbeitsplätzen zur Folge. Am Standort Arbon würden alsdann nur mehr 35 bis 40 Personen beschäftigt sein. Das eingeleitete Konsultationsverfahren läuft bis zum 2. Oktober 2025.

Die Mubea Präzisionsstahlrohr AG mit Sitz in Arbon (TG) ist eine bedeutende Zulieferin der Automobilindustrie. Als solche ist sie den stark rückläufigen Neuwagenverkäufen und den internationalen Handelsturbulenzen ebenso ausgesetzt wie die Hersteller selbst.

Frühere Konsultation

Im Frühling dieses Jahres führte das Unternehmen ein erstes Konsultationsverfahren durch, in dem es einen Abbau von bis zu 130 ihrer ehemals rund 280 Arboner Arbeitsplätze für das laufende Jahr in der Produktion und in den produktionsnahen Bereichen prüfte und beschloss. Rund 100 Mitarbeiter haben das Unternehmen mittlerweile verlassen oder sind in gekündigter Stellung. Weitere Kündigungen werden in den nächsten Wochen ausgesprochen.

Trotz des erfolgten Stellenabbaus, des weiteren Abbaus an Arbeitsplätzen vor Ort und der Vorproduktion auf Lager hat sich die wirtschaftliche Situation bisher nicht verbessert. Die Auftragslage aller Werke, insbesondere auch in Arbon, ist nach wie vor rekordtief und die Aussichten scheinen sich auf absehbare Zeit nicht zu verbessern.

Prüfung einer Einstellung der Produktion

Die Mubea Präzisionsstahlrohr AG sieht sich veranlasst, weitere Massnahmen zu treffen. Sie prüft deshalb, die letzte, noch bestehende, schweizerische Stahlrohrproduktion einzustellen. Hiervon betroffen wären weitere rund 100 Mitarbeiter aus der Produktion und den produktionsnahen Bereichen.

Der Abbau würde im Verlauf des ersten Halbjahres 2026 geordnet und sozialverträglich nach Massgabe des gemeinsam mit den Sozialpartnern erarbeiteten und verabschiedeten Sozialplans erfolgen. Alsdann wären am Standort Arbon nur mehr 35–40 Personen beschäftigt, die in den nächsten Jahren werksübergreifend internationale Aufgaben erfüllen würden.

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Erneute Konsultation

Die Mubea Präzisionsstahlrohr AG eröffnet deshalb heute ein neuerliches Konsultationsverfahren. Es soll den Mitarbeitern, wie vom Gesetz vorgesehen, die Möglichkeit einräumen, allfällige Ideen und Vorschläge zur Vermeidung oder Verringerung des angedachten Arbeitsplatzabbaus einzubringen.

Das Konsultationsverfahren wird morgen, am 18. September, beginnen und bis zum 2. Oktober 2025 dauern. Alsdann wird der Verwaltungsrat über die Eingaben befinden und das weitere Vorgehen zeitnah beschliessen und kommunizieren.

Abwicklung laufender Aufträge und Verpflichtungen

Was immer auch entschieden wird, der Verwaltungsrat möchte die laufenden Aufträge und Verpflichtungen in jedem Fall qualitativ einwandfrei abwickeln sowie im Falle einer Einstellung der Produktion eine geordnete Übergabe der Aufträge an andere Werke der Gruppe ermöglichen. Es liegt ihm daran, die Mitarbeitern, die hierfür einen aktiven Beitrag leisten, zu unterstützen, sowie Härtefälle, falls immer möglich, bestmöglich abzufedern. Auch Angebote zur Weiterbeschäftigung in anderen Werken werden geprüft.

Die Verantwortlichen des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau wurden über die nach wie vor schwierige wirtschaftliche Lage sowie über das eingeleitete, neuerliche Konsultationsverfahren in Kenntnis gesetzt.

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