Mehr Stellensuchende in der Industrie

Ende Februar 2020 waren im Kanton St.Gallen 10'414 Stellensuchende bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet. Das sind 190 Personen mehr als am Ende des Vorjahresmonats, was einer Zunahme um 1,9 Prozent entspricht. In Appenzell Ausserrhoden und im Thurgau ist die Zunahme praktisch gleich hoch. Gesamtschweizerisch liegt, mit einem Minus von über 3 Prozent, eine Abnahme vor.
Zahl der jüngeren Stellensuchenden bleibt gleich, jene der älteren steigt an
Die Zahl der stellensuchenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Bei den älteren Stellensuchenden ab 50 Jahren sind die Werte dagegen um fast vier Prozent angestiegen.
Abnahme im Wahlkreis St.Gallen und im Werdenberg
In den letzten zwölf Monaten hat die Zahl der Stellensuchenden einzig im Wahlkreis St.Gallen und im Werdenberg abgenommen, im Toggenburg sind die die Werte per Saldo gleich geblieben. Eine Zunahme um elf Prozent weist der Wahlkreis Rorschach auf, während in den übrigen Regionen Anstiege zwischen zwei (See-Gaster) und 4,5 Prozent (Rheintal) zu verzeichnen sind.
Gleichstand bei den Dienstleistungen, Zunahme in der Industrie
Im produzierenden Sektor ist die Zahl der Stellensuchenden in den letzten zwölf Monaten um über 300 Personen angestiegen, das sind acht Prozent. Besonders ausgeprägt ist die Zunahme unter anderem im Maschinenbau, in der metallverarbeitenden Industrie sowie im Bereich Elektronik, Elektrotechnik, Optik. Im Baugewerbe ist der Anstieg mässig, rückläufig sind die Werte im Fahrzeugbau.
Bei den Dienstleistungen haben sich die Werte kaum verändert. Leicht angestiegen ist die Zahl der Stellensuchenden im Gastgewerbe. Im Detailhandel und in den Finanzdienstleistungen ist sie gesunken.
Doppelt so viele Voranmeldungen zu Kurzarbeit wie vor Jahresfrist
Ende Februar letzten Jahres hatten im Kanton St.Gallen elf Betriebe für rund 600 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Aktuell liegt die Zahl der meldenden Betriebe bei 31, die Zahl der betroffenen Mitarbeiter bei rund 1'300. Dieser Anstieg ist noch nicht auf die behördlichen Massnahmen in Zusammenhang mit dem Coronavirus zurückzuführen. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) erhält zwar einige Anfragen, viele Betriebe warten aber noch ab, ob die getroffenen Massnahmen Mitte März verlängert werden. Das AWA hat rund um das Thema Coronavirus im Internet Informationen aufgeschaltet: Link auf Amt für Wirtschaft und Arbeit: Kurzarbeit.
Offene Stellen: verschärfte Meldepflicht und revidierte Berufsliste
Der Bestand an offenen Stellen, die den RAV gemeldet wurden, ist im Vorjahresvergleich von 2'742 Ende Februar 2019 leicht auf aktuell 2'680 gesunken. Über die Hälfte der gemeldeten Stellen unterliegen der Stellenmeldepflicht. Seit Jahresbeginn gilt die Regel, dass Berufe meldepflichtig sind, deren Arbeitslosenquote fünf Prozent oder höher liegt (bisher: acht Prozent). Gleichzeitig ist die Berufsliste revidiert und verfeinert worden (Umstieg von der Schweizerischen Berufsnomenklatur SBN 2000 auf die international gebräuchliche ISCO-Nomenklatur). So wird neu stärker zwischen Fach- und Hilfskräften unterschieden.