Ostschweiz

Megatrends nehmen Einfluss auf Lehrstellenmarkt – weniger Lehrabsolventen in der Ostschweiz

Megatrends nehmen Einfluss auf Lehrstellenmarkt – weniger Lehrabsolventen in der Ostschweiz
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Die Unternehmen in der Kernregion Ostschweiz sehen sich einem ausgesprochen starken Arbeits- und Fachkräftemangel gegenüber. Mit der Ausbildung von eigenen Lehrlingen besteht eine Möglichkeit, dieser Erschwernis mittelfristig entgegenzuwirken. Doch Megatrends wie die Digitalisierung, generelle Höherqualifizierung und der demografische Wandel prägen auch die Entwicklung des Lehrstellenmarktes. Die Kernregion Ostschweiz ist diesen Trends branchenbedingt stark ausgesetzt, da insbesondere jene Branchen rückläufige Lehrlingszahlen aufweisen, die hier stark vertreten sind.

Text: IHK St.Gallen-Appenzell

Einem Mangel an Arbeitskräften kann auf drei Arten entgegengetreten werden: Erstens durch die Rekrutierung von Personal auf dem Arbeitsmarkt, zweitens durch Umschulungen oder drittens durch die Ausbildung von Arbeitskräften durch das Unternehmen selbst.

In der Ostschweiz gleicht die Zusammensetzung der abgeschlossenen Lehren im Jahr 2021 wenig überraschend der regionalen Branchenstruktur.

Besonders der Anteil an Lernenden in der MEM-Industrie ist in der Ostschweiz stark ausgeprägt. Schwächer vertreten sind Lehrstellen in der Sozialarbeit. In kaufmännischen Berufsfeldern unterschreitet die Kernregion Ostschweiz den schweizweiten Wert ebenfalls.

Die Anzahl Lehrabschlüsse nimmt seit Jahren fast branchenübergreifend ab

Obwohl sich die Ostschweiz im Vergleich zur Gesamtschweiz in der Anzahl Lehrabschlüsse in der Sozialarbeit und im Gesundheitswesen unterscheidet, haben beide Berufsgruppen seit 2012 auch hier zugenommen. Sämtliche anderen Branchen weisen für den gleichen Zeitraum negative Wachstumsraten auf.

Besonders ausgeprägt ist der Rückgang in kaufmännischen Berufsfeldern und im Bereich Maschinenbau/Metallverarbeitung. In der Kernregion Ostschweiz hat die Gesamtzahl der Lehrabschlüsse seit 2012 insgesamt um mehr als 10% abgenommen.

In der Gesamtschweiz sind diese im selben Zeitraum hingegen leicht gestiegen.

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«Starke strukturelle Trends wie die Digitalisierung, der demografische Wandel sowie eine generelle Höherqualifizierung treffen den Ostschweizer Lehrlingsmarkt stärker, als dies schweizweit der Fall ist», erklärt Alessandro Sgro, IHK-Chefökonom, diese negative Entwicklung in der Kernregion Ostschweiz.

In Hinblick darauf, dass der duale Bildungsweg ein langfristig lohnenswertes Modell für die Gewinnung von Arbeitskräften ist, ist die Nachwuchsförderung durch die Berufsbildung unerlässlich, um dem aktuellen Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.

Eine vertiefte Analyse und Visualisierungen zu den Entwicklungen im Lehrstellenmarkt finden sich im neuesten IHK-Research ZOOM.

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