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Liechtensteinerin wird «Schreiner-Nachwuchsstar 2025»

Liechtensteinerin wird «Schreiner-Nachwuchsstar 2025»
Laura Frick posiert mit ihrem Sideboard, das vom Messepublikum am meisten Stimmen erhalten hat
Lesezeit: 4 Minuten

Das Publikum der «Holz» in Basel hat dem Möbel von Laura Frick aus Balzers die meisten Stimmen gegeben. Es fällt durch den besonderen Öffnungsmechanismus auf. Die 17-Jährige gewinnt 2500 Franken und darf sich «Schreiner-Nachwuchsstar 2025» nennen. Darüber hinaus wurden zwei Sonderpreise verliehen. Den OPO-Beschlagpreis erhielt Matthias Heim für seinen Schreibtisch, und Robin Föhn gewann für seine Garderobe den Lamello-Talentpreis.

Text: PD/stz.

Während der «Holz» in Basel hat das Messepublikum die 82 ausgestellten Möbel des «Schreiner-Nachwuchsstars 2025» bewundert und hatte die Qual der Wahl, seine Stimmen zu verteilen. Am meisten Stimmen erhielt das Sideboard namens «Magic Doors» mit einer besonderen Öffnungstechnik. Geplant und hergestellt hat es Laura Frick aus Balzers FL (Lehrbetrieb Anton Vogt Schreinerei, Balzers / Sektion St.Gallen).

Die 17-Jährige, die im dritten Lehrjahr ist, war sichtlich gerührt, als sie am Samstag, 18. Oktober 2025, auf die Bühne gerufen wurde, um den Preis von Heinrich Hochuli, Zentralvorstandsmitglied des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM), entgegenzunehmen. Sie erhält eine Prämie von 2500 Franken.

Laura Frick nimmt von Heinrich Hochuli, VSSM-Zentralvorstandsmitglied, den Preis als «Schreiner-Nachwuchsstar 2025» entgegen
Laura Frick nimmt von Heinrich Hochuli, VSSM-Zentralvorstandsmitglied, den Preis als «Schreiner-Nachwuchsstar 2025» entgegen

Die Lernende hatte ein ähnliches Möbel mit drehenden Türen auf Instagram gesehen und wollte etwas in dieser Art herstellen. «Ich dachte mir, wenn ich beim Möbelwettbewerb mitmache, dann soll es ein besonderes Objekt sein», erzählt sie. Jedoch wusste niemand, den sie fragte, wie man solche speziellen Türen herstellen könnte. Mit ihrem Vater tüftelte sie an einem Probemöbel.

Da es keine passenden Beschläge gab, hätten sie einige selbst hergestellt. Sie hätten drei bis vier Anläufe benötigt, bis die Öffnungsweise funktioniert habe. Denn die Türchen kann man von der einen auf die andere Seite rüberklappen. Auch ihr Ausbildner hat mitgeholfen und sie beim Planen unterstützt. «So ist das Sideboard entstanden.» Der gesamte Prozess war ein Weg. Aufgewendet hat die junge Frau rund 140 Stunden.

Am Lernendenwettbewerb der Sektion St.Gallen hatte Frick bereits den zweiten Platz belegt. Dass sie in Basel nun gewonnen hat, hat sie sehr überwältigt. «Ich habe schon etwas Werbung in eigener Sache gemacht. Doch dass die Leute wirklich hergekommen sind und für mich gestimmt haben, freut mich sehr.»

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Aaron Ochsner landete mit seinem Holz-Töffli auf dem zweiten Platz
Aaron Ochsner landete mit seinem Holz-Töffli auf dem zweiten Platz

Im zweiten Rang der Nachwuchsstar-Wertung klassierte sich Aaron Ochsner aus Herisau (Bodenmann AG, Herisau/Sektion Appenzell), der ein Töffli aus Holz gebaut hat. «Ich bin stolz, dass das Töffli erneut so gut angekommen ist», sagte der Schreiner, der seine Lehre kürzlich abgeschlossen hat.

2024 hatte er mit dem Moped den Freizeitwettbewerb für Appenzeller Lernende gewonnen. Die Vorlage war ein älteres «Puch Sport»-Modell, das er zerlegt hatte. Alle Teile, die möglich waren, baute der Appenzeller aus Holz nach.

Michael Koukal und sein auffälliger Schreibtisch mit Bergrelief belegten Rang drei
Michael Koukal und sein auffälliger Schreibtisch mit Bergrelief belegten Rang drei

Den dritten Platz belegte Michael Koukal aus Sarnen (Müller Die Fachschreinerei AG, Sarnen/Sektion Unterwalden) mit seinem Nussbaum-Schreibtisch mit einem Bergrelief. «Von meinem Balkon aus schaue ich auf das Stanserhorn und die Bergkette. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Risiko mit dem Relief eingehen soll.» Mit der Oberfräse und spitzigen Messern schnitzte er die Berge anhand eines Fotos.

Der Tisch ist aus einem Nussbaumstamm gefertigt, den der Lernende im vierten Lehrjahr lange gesucht hatte. Über den Preis hat sich Koukal sehr gefreut. «Die Herstellung war intensiv. Nach 300 Stunden habe ich aufgehört zu zählen. In drei Monaten habe ich sieben Kilo abgenommen, weil ich in meiner ganzen Freizeit daran gearbeitet habe.»

Patrick Oeschger, Geschäftsleiter der OPO Oeschger AG, übergibt Matthias Heim den OPO-Beschlagpreis
Patrick Oeschger, Geschäftsleiter der OPO Oeschger AG, übergibt Matthias Heim den OPO-Beschlagpreis

Darüber hinaus wurden zwei Sonderpreise von Jurys vergeben. Den mit 1000 Franken dotierten OPO-Beschlagpreis erhielt Matthias Heim aus Winikon (Urs Dubach AG, Büron/Sektion Luzern) für seinen Schreibtisch. «Eine erfrischende Kombination aus Massivholz und Linoleum, eine klare Formgebung des Tisches mit filigranen Griffdetails und ein organisch geformtes Massivholzgestell», zitierte Patrick Oeschger, Geschäftsleiter von OPO Oeschger, das Juryfazit bei der Prämierung. «Die verschiedenen, sauber gefertigten Schubladenauszüge lassen sich erst beim Öffnen bestaunen. Die kleine Schublade funktioniert rein durch ihre präzise Formgebung.»

«Die Vorgabe des Lernendenwettbewerbs der Sektion Luzern 2024 lautete DNA», erzählte Heim. «Ich wollte dazu etwas machen, das mir gefällt, zu mir passt und praktisch ist.» Er entschied sich für einen Schreibtisch, da zu Hause noch ein altes Pult stand. Als Material wählte er Desktop-Linoleum und Nussbaum. «Die Auszeichnung mit dem OPO-Beschlagpreis hat mich sehr überrascht und macht mich stolz.»

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Robin Föhn aus Steinen (Schreinerei von Rickenbach AG, Ibach/Sektion Schwyz) hat den Lamello-Talentpreis erhalten. Er hat eine Garderobe aus Nussbaumfurnier, kombiniert mit schwarzem Kunstharz, hergestellt. «Diese vereint zeitloses Design mit hoher Alltagstauglichkeit und einer eleganten Formsprache, die funktional wie auch ästhetisch überzeugt», sagte Lamello-Geschäftsführer Marco Schweizer. «Die Jury hob die präzis ausgeführten Furnierarbeiten hervor sowie den nahtlosen Übergang vom Möbelfuss zum Korpus, die handwerkliches Können und gestalterisches Feingefühl aufzeigen.»

«Ich benötigte eine Garderobe und Stauraum für mein Zimmer», erzählte Föhn. Die Vorgabe des «Jung-Schreiner/in Contests 2025» des VSSM Schwyz lautete Lieblingsstück. «Das Ganze war ein Weg, und es war nicht von Beginn weg klar, wie das Möbel aussehen soll.» Investiert hatte er rund 130 Stunden. «Die Kombination vom Nussbaum und dem Schwarz hat mir gut gefallen.»

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