Kulturfestival St.Gallen startet morgen
The Slow Show, die ehemalige Sängerin von Wir Sind Helden: Judith Holofernes, die Antilopen Gang, die Balkan-Brass Band Kočani Orkestar, Cigarettes After Sex, La Chiva Gantiva, Acid Arab, Pantha du Prince, Sona Jobarteh, die Urgrossväter des Ska The Skatalites, Newton Faulkner und Wallis Bird: Sie alle spielen ihre einzigen Schweizer Festival-Gigs am Kulturfestival St. Gallen. Zusammen mit Faber, A-WA, Len Sander, Marius Bär, Panda Lux, der Albumtaufe von Yes I’m Very Tired Now und unzähligen internationalen und lokalen Entdeckungsbands sind sie Teil des Line-Ups.
Für alle Abende hat es zurzeit noch Tickets an der Abendkasse. Wer jedoch sicher gehen will: Ticketvorverkauf unter http://www.ticketcorner.ch/kulturfestival." target="_blank">www.ticketcorner.ch/kulturfestival.
***** DI 04. Juli --- Cigarettes After Sex (USA) --- Ambient Pop *****
Mbongwana Star aus dem Kongo musste ihre geplante Europa-Tournee leider wegen Visa-Problemen absagen. Dafür wurdn kurzfristig Cigarettes After Sex - das schönste Musikmärchen des Jahres - verpflichtet.
Cigarettes After Sex (USA)
Eigentlich hätten es Cigarettes After Sex aus Texas gar nicht nötig gehabt, ein Album zu veröffentlichen. Die Clubs, in denen sie bislang gespielt haben, waren auch ohne Album bereits ausverkauft. Jetzt haben sie es trotzdem getan: anfangs Juni erschien ihr erstes Album «Cigarettes After Sex».
Ihre hypnotischen Stücke lassen einen beim Zuhören so ziemlich alles vergessen. Die Formation mit dem anstössig schönen Namen hat ihre Wurzeln in El Paso, Texas und nennt mittlerweile Brooklyn ihr Zuhause. Die Suche nach Eindrücken oder der Geschichte dieser Band mag schwierig sein, ja schier ungreifbar scheint ihr musikalischer Pfad. Doch einmal über die 2012 veröffentlichte Debüt-EP «I.» und dem auf Youtube bereits über 58 Mio. mal angeklickte Song «Nothing's Gonna Hurt You Baby» gestolpert, verliert sich jedes Herz an die zerreissend schön vor sich hin schwelgenden Klangfahrten. Sie spielen eine Musik zwischen der Leichtigkeit einer lauen Sommernacht und verschwitzten Liebesszenen eines Film Noir. Die androgyne Stimme von Frontmann Greg Gonzales, die unglaublich langgezogenen Takte, die fliessende Bewegung der Stücke, die ewig langen Spannungsbögen, die zurückgenommene Gitarre, die mit ihren vereinzelten Akzenten wie ein Echo aus der Ferne tönt und die verzögerten Bassläufe machen diese faszinierende Wirkung aus. Nun kommt das Ambient-Pop-Kollektiv erstmals nach St.Gallen.
***** MI 05. Juli --- Antilopen Gang (Düsseldorf)--- Hip-Hop *****
Trommelwirbel und Fanfaren, die Antilopen Gang ruft wieder den Ausnahmezustand aus und brachte im Januar ihr zweites Album raus, das sofort an die Chartspitze ging, was ihre erstaunliche Karriere verdeutlicht. Danger Dan, Koljah und Panik Panzer giessen mit ihrer neuen Wunderwaffe „Anarchie und Alltag“ abermals Öl ins ausgebrannte Feuer der deutschen HipHop-Landschaft. Kaum eine deutsche Rap-Crew hat in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit bekommen als sie.
In zwei turbulenten Jahren etablierte sich die Gang genreübergreifend als gewichtige, nicht mehr wegzudenkende politische Stimme und subversive Kraft. Im Jahr 2014 machte der Song „Beate Zschäpe hört U2“ sie in den Augen vieler zum moralischen Sonderkommando der Popkultur. Endlich politische Millenials. Zur Belohnung gab es Albumbesprechungen in den Feuilletons und ein Interview in der „Tagesschau“. Drei Jungs aus Düsseldorf. Plötzlich Experten. Zwischen gewonnenen Preisen oder Rechtsstreitigkeiten und weit über hundert, immer wieder ausverkauften Konzerten, sammelten sie genug Munition, um wieder zum Angriff überzugehen.
***** DO 06. Juli --- Yes I’m Very Tired Now (Album Release Show feat. Natasha Waters & Crimer), Len Sander (Zürich) --- Wave, Electronic, Pop *****
Jeder von uns kennt diesen Zustand ganz bestimmt. Man ist einfach zu müde für alles, aber den Schlaf findet man trotzdem nicht. Diesem Zustand hat der St. Galler Musiker Marc Frischknecht seinem Projekt als Titel verliehen: Yes I’m Very Tired Now. Tiefe, elektronische Beats, leise Grooves und die eindringliche Stimme von Marc prägen den eigenständigen und spannenden Sound von Yes I’m Very Tired Now. Immer mit einem Tick Ironie und unterstützt von einer satten, druckvollen Live Band. Seit der Gründung vor drei Jahren ist vieles passiert und er hat sich eine hohe Anerkennung erspielt. Anfangs Sommer erscheint nun sein zweites Album mit dem Titel „Wait“. Und dieses wird am Kulturfestival mit einem exklusiven Release Konzert gefeiert. Dazu hat er sich zwei grossartige St.Galler Gäste eingeladen! Die Elektropop-Sensation mit der Gänsehautstimme, Natasha Waters und den Senkrechtstarter Crimer mit seiner sonoren Stimme, dem düsteren Wave Pop und den unverwechselbaren 80ies-Referenzen. Feiert mit Yes, I'm Very Tired Now - und die Nacht ist noch lang.
Len Sander (Zürich)
Dieses Zürcher Sextett überzeugt mit grosser Produktivität: Zwei Jahre nach dem Debüt «Phantom Garden» und ein Jahr nach der EP «Saltlick» haben sie den Release ihres zweiten Albums angekündigt. Wer nun denkt, dass unter dieser Kadenz die musikalische Qualität leidet, der irrt gewaltig. Der Space-Pop von Len Sander hat internationales Format und besticht durch seine Qualität. Richtig gelesen, Space-Pop. Hinter dieser Bezeichnung stecken melancholische Melodien sowie Elemente aus Drum’n’Bass, Deep-House und Electro-Pop.
***** FR 07. Juli --- La Chiva Gantiva (Belgien), Simone Santos Trio (Zürich) --- Cumbia, Funk, Rock *****
La Chiva Gantiva sind mit ihren explosiven Live-Auftritten auf den Bühnen Europas unterwegs und haben schon auf dem Fusion Festival, dem Paleo oder Roskilde für mächtig Furore gesorgt. Ihre Musik ist die gebündelte Energie eines Kulturmixes. Handgemachte, strassenaffine Klänge, die direkt in die Hüfte gehen. Ihre Entstehung ist so einfach, wie ergreifend: Drei kolumbianische Perkussionisten landen in der Multi-Kulti-Hauptstadt Brüssel, verlieren sich im urbanen Treiben und ziehen sich den Stachel der Sehnsucht nach der Heimat mit der Gründung einer Band aus dem Fleisch. Damit ihr Sound nicht auf kolumbianischem Heimatboden stecken bleibt, wird die Band erweitert. Um die drei Kolumbianer tummeln sich ein Flame, ein Wallone, ein Vietnamese und ein Franzose. Rustikale traditionelle Perkussion paart sich mit derbem Rockschlagzeug, E-Bass, Saxofon oder Klarinette zu einem grenzüberschreitenden Soundclash. Ihre treibende, tanzbare Mixtur ist getränkt von diversen afrokolumbianischen Stilen – neben der allseits kursierenden Cumbia auch Currulao oder Paranda. Eine satte Portion Afrobeat und jede Menge rotzige Rock-Attitüde machen sich ebenfalls bemerkbar.
Simone Santos acoustic Trio (Zürich)
Normalerweise scharen die Brasilianer Simone Santos und Marcos Gonzalves, sowie der bekannte Schweizer Perkussionist David Stauffacher mit Lariba einen babylonischen Haufen von Mitmusikern aus Kuba, Brasilien, Italien und Mexiko um sich. Ans Kulturfestival kommen sie nun im Trio und einem unplugged Set, mit brasilianischen Grooves, Muisca popular brasileira sowie bekannten Lariba Songs. Ein Konzert mit dem Simone Santos acoustic Trio garantiert immer einen heissen Sommerabend. Und das bei jedem Wetter.
***** SA 08. Juli --- Pantha du Prince (Berlin), Pyrit (Paris/St. Gallen) --- Electronica *****
Pantha du Prince, einer der Popstars der Gegenwartselektronik und bereits als „der Mozart unserer Zeit“ betitelt, begeistert mit seinem unverkennbaren Sound ZuhörerInnen in der ganzen Welt. Er betreibt sehr erfolgreich einen sanften, treibenden Trademark-Sound zwischen Electronica und Klub, spricht damit stille Träumer und Clubgänger gleichermassen an und zeigt sich immer wieder experimentierfreudig. Seine Kollaborationen und Remixes für Depeche Mode, Philipp Glass und Animal Collective brachten seinen Sound in neue Sphären und ihn binnen weniger Jahre zu einem Star der internationalen Clubszene. Sein musikalischer Stil - graziler melodischer Techno – besteht aus pulsierenden Bässen, perkussiven Strukturen und einer wunderschön melancholischen Stimmung. Live spielt er sehr clubigen Sound mit anfänglich einzelnen Klänge, die erst in unterschiedliche Richtungen wabern, um sich dann gemeinsam zu einem Höhepunkt zu steigern. Eintauchen, abtauchen und am liebsten nie wieder auftauchen.
Pyrit (Paris/St. Gallen)
Thomas Kuratli, eigentlich St. Galler, lebt aber in Paris, so lautet die offizielle Geschichte. In Wahrheit aber ist er mit einem Meteoriten zu uns gekommen, bevor er lange auf einem unbelebten Planeten wohnte. Nie klangen Bässe so schwerelos, nie waren uns die Galaxien so nahe, wie wenn Pyrit im glitzernden Kittel mit seiner hallverschmierten Sternenmusik das Zeit-Raum-Kontinuum durchbricht. Es ist der perfekte Soundtrack, nur der Film fehlt noch. Licht aus, Discokugel an und los geht’s!
***** Programm Woche 2 - 3*****
DI 11.7.
A-WA (Israel)
World, Hip-Hop, Electro
MI 12.7.
Faber (Zürich), Support: Pirmin Baumgartner Orchester (St. Gallen)
SingerSongwriter
DO 13.7.
Newton Faulkner (London), Support: Marius Bär & Band (St. Gallen)
Acoustic-Pop
FR 14.7.
The Skatalites (Jamaika), Support: Jar (Winterthur)
Ska, Reggae, Roots
SA 15.7.
Sona Jobarteh (Kora Sensation) (Gambia), Support: Royal Riot (St. Gallen)
World, Afropop, Soul
DI 18.7.
Wallis Bird (Irland)
Irish Folk, Rock
MI 19.7.
Kočani Orkestar (Mazedonien)
Balkan-Brass
DO 20.7.
The Slow Show (Manchester), Support : Ana Scent (St. Gallen)
Indie Rock
FR 21.7.
Acid Arab (Paris), Support: Missue (St. Gallen)
Oriental Electro
SA 22.7.
Judith Holofernes (ex. Frontfrau „Wir sind Helden“) (Berlin), Support: Panda Lux (St.Gallen)
Deutsch Pop
***** Hörproben und Beschreibungen aller Acts: www.kulturfestival.ch *****