Kesb-Kritiker Hug muss gehen
Der Verwaltungsrat der Obersee-Nachrichten AG (Andrea Masüger, Silvio Lebrument, Hanspeter Lebrument) hat an seiner letzten Sitzung beschlossen, die Geschäftsführung an Ralf Seelig zu übergeben. Der bisherige Leiter und Chefredaktor Bruno Hug scheidet aus dem Unternehmen aus. Die ON wurden durch Hug 1981 gegründet. Ende 1999 verkaufte er die Obersee Nachrichten AG an die Mediengruppe Südostschweiz, heute Somedia.
Seelig ist bei Somedia in Chur als Kadermitglied und Abteilungsleiter im Bereich Zeitungen, Zeitschriften und Buchverlage tätig. Er übernimmt die Führung der ON per sofort und wird in den nächsten Tage bestimmen, wer die Redaktion der ON leiten wird. Das teilt das Medienhaus aus Chur mit.
Der Verwaltungsrat hat zudem beschlossen, das Urteil des Kreisgerichts Werdenberg-Sarganserland in Sachen Kesb/Stadt Rapperswil-Jona zu akzeptieren. Die Redaktion in Rapperswil wurde heute über diese Schritte informiert.
Das Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland hatte diese Woche entschieden, die Artikel der Obersee-Nachrichten gegen die Kesb Linth als persönlichkeitsverletzend zu beurteilen. Es befand, dass es sich um eine Kampagne handelte. «Die Kampagne diente zumindest bald nicht mehr einem nennenswerten Informationsbedürfnis, sondern muss als Klatschpresse bezeichnet werden», heisst es im Urteil.
Die Obersee-Nachrichten werden mit dem Urteil verpflichtet, diesen Entscheid zu publizieren und im Archiv zu deklarieren. Am oberen Rand der jeweils betroffenen Zeitungsseite sei gut lesbar in roter Schrift darüber zu informieren, dass es sich beim Bericht oder Leserbrief gemäss Gerichtsentscheid um eine persönlichkeitsverletzende Kampagne gegen die Stadt Rapperswil-Jona und Walter Grob als Präsidenten der Kesb Linth handle. Auf eine Verpflichtung zur Löschung einzelner Passagen aus den Zeitungsberichten verzichtet das Gericht.
Die Obersee-Nachrichten und Chefredaktor Bruno Hug müssen der Stadt und Walter Grob eine Parteikostenentschädigung von 160'000 Franken bezahlen.