Kein Nutzen, nur Schaden

«Diese Initiative ist grobfahrlässig und verantwortungslos.» Gabriel Macedo, Präsident der FDP Thurgau, spricht Klartext an der überparteilichen Pressekonferenz in den Produktionsräumen der Riguzzi Metallbau AG, Felben. «Es gibt bereits heute sehr strenge Gesetze.» Die von Armeegegnern und jungen Grünen lancierte Initiative mache kaputt, was bereits geregelt sei. «Gewinner dieser Forderung ist nicht der Frieden, sondern die Bürokratie», führt der Kantonsrat aus Amriswil weiter aus. Isabelle Altwegg, SVP-Kantonsrätin aus Sulgen, macht sich Sorgen um die Sozialwerke. «Die AHV und die Pensionskassen müssen die Möglichkeiten haben, entsprechende Renditen zu erzielen, um unsere Renten zu sichern. Die Unabhängigkeit der Nationalbank muss gegeben sein – ohne ständig wechselnden politischen Wind», weiss die Finanzplanungsexpertin.
Initiative gefährdet die Sicherheit und schadet dem Gemeinwesen
«Die Initiative gefährde die militärische Sicherheit der Schweiz», sagt Stefan Geiges. Der ehemalige CVP-Kantonsrat ärgert sich: «Unglaublich, mit welchen Mitteln die GSoA immer wieder unsere Armee angreift. Jetzt will sie auch noch die Schweizer Unternehmen und die Finanzwirtschaft bodigen.» Werde diese Initiative vom Volk angenommen, gingen nicht nur viel technisches Wissen, handwerkliches Können, sondern auch wichtige Forschung verloren. «Das Material der schweizerischen Rüstungsindustrie dient dem Schutz von Friedenstruppen. – Das sind keine Waffen», führt der Bauunternehmer aus Warth weiter aus. Kantonsrätin Christina Pagnoncini ergänzt: «Diese Initiative führt ganz sicher nicht zum Weltfrieden und stoppt auch keine Fluchtursachen. Die Co-Präsidentin der GLP Thurgau nimmt kein Blatt vor den Mund: «Die Vorlage ist ein Irrsinn, welche dem Gemeinwesen, den Menschen in unserem Land schadet.»
Schon heute strenge Kontrollen
«Wir sind heute schon streng reguliert und kontrolliert», sagt Andreas Riguzzi, Inhaber der Riguzzi Metallbau AG in Felben. «Unser Handwerk, unsere Fähigkeiten im Entwickeln und Herstellen von mechanischen Gütern sollen plötzlich ein krimineller Akt sein. Und unsere Betriebe darum nicht mehr finanzierungswürdig», fragt sich Andreas Riguzzi. «Das ist schlicht und einfach eine Frechheit», bringt es der Chef von insgesamt 120 Mitarbeitern auf den Punkt.
Die GSoA-Initiative will die Finanzierung von Unternehmen unterbinden, die mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes mit der Herstellung von Armee- und Rüstungsgütern oder Bauteilen und Baugruppen erwirtschaften, welche in Armee- und Rüstungsgütern verbaut werden. Der Schweizerischen Nationalbank, Stiftungen sowie Einrichtungen der staatlichen und beruflichen Vorsorge (AHV, IV, EO und Pensionskassen) soll deshalb die finanzielle Beteiligung an solchen Unternehmen verboten werden, sei dies über den Kauf von Aktien und Aktienindizes oder über Kredite.
Ausserdem soll sich der Bund auf nationaler und internationaler Ebene dafür einsetzen, dass das Verbot auf Banken und Versicherungen ausgeweitet wird. Hauptträger der Initiative sind die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) und die Jungen Grünen.
Arbeitsplätze in drei Thurgauer Gemeinden und Baar
In den Produktionsstätten in Felben, Berg, Amriswil und Baar beschäftigt die Riguzzi-Gruppe insgesamt rund 120 Mitarbeiter. Die Riguzzi-Gruppe ist Partner für alle Herausforderungen in der Metall- und Kunststoffbearbeitung. Fokussiert auf Effizienz und mit modernstem Maschinenpark bietet sie Lösungen: von der Beratung, Konstruktion, Entwicklung, Prototypen, Materialeinkauf, Serienfertigung bis zur Baugruppen-Montage. Andreas Riguzzi nimmt mit den von ihm geführten Unternehmen in der Metallindustrie eine Vorreiterrolle ein: «Dafür setzen wir uns zusammen mit unseren motivierten Mitarbeitern jeden Tag ein», betont Andreas Riguzzi. Die Riguzzi-Gruppe hat zusammen über 194 Jahre Industriegeschichte geschrieben, und möchte auch noch viele weitere Jahre am Standort Schweiz festhalten.Auf dem Bild von links: Das überparteiliche Thurgauer NEIN-Komitee zur GSoA-Initiative informierte in den Produktionsräumen der Firma Riguzzi Metallbau AG in Felben. Von links nach rechts: Isabelle Altwegg, Andreas Riguzzi, Gabriel Macedo, Stefan Geiges, Christina Pagnoncini.