Industrieweg Rheintal: für Fuss, Kopf und Herz

Text: PD/stz.
«Das ist ein Juwel unter den Themenwegen!» – Dies sagte am Donnerstag Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen-Bodensee Tourismus, an der Medienkonferenz zum neuen Rheintaler Industrieweg. Offiziell eröffnet wird der Weg am kommenden Samstag, 10. Mai 2025. Der Themen-Wanderweg führt auf 40,3 Kilometern grösstenteils dem Rheintaler Höhenweg Nr. 86 entlang und lässt sich in einer oder mehreren Etappen bequem erwandern.
Es ist ein Weg für Kopf, Herz und Fuss – gespickt mit 23 fest angebrachten Bild- und Texttafeln. Wanderer erfahren dabei, wie sich das Rheintal, einst ein armes Überschwemmungsgebiet, dank Schaffenskraft und Innovation zu einer der exportstärksten Regionen Europas emporgearbeitet hat. Mitten in der Natur wird gezeigt, wie florierende, weltweit führende Technologiefirmen entstanden sind, deren Produkte bis ins Weltall fliegen.
Der Weg zeigt die Industrieunternehmen von heute – und erinnert an Betriebe und Persönlichkeiten aus früherer Zeit, die den wirtschaftlichen Aufschwung geprägt haben.
Nachhaltiges Regionalprojekt
Verankerung, Vielfalt, Tiefgründigkeit – all dies erkennt Thomas Kirchhofer im neuen Rheintaler Leuchtturmprojekt, das zur nachhaltigen Regionalentwicklung beiträgt. Es mache das lokale Erbe erlebbar, fördere den Stolz der Einheimischen und stärke das Gemeinschaftsgefühl.
Die Idee zum Industrieweg kam drei Wandergesellen: Stefan Frei, René Wuffli und Reinhard Frei waren auf einer gemeinsamen Wanderung auf dem «Chindlistei-Themenweg» in Heiden, als sie sich sagten: «Hei, so etwas brauchen wir im Rheintal auch!» – «Wir wollten etwas, das uns abhebt», erklärte Stefan Frei, Gründungspräsident des Vereins Industrieweg Rheintal, an der Medienkonferenz. «Wir wollten der Industrie ein Denkmal setzen.» Die Idee war geboren.
Für den Hauptpartner, die Alpha RHEINTAL Bank, sei bei der ersten Präsentation sofort klar gewesen, dass sie den Industrieweg unterstützen wolle, sagte Toni Loher, Marketingleiter der Alpha RHEINTAL Bank und heutiger Präsident des Vereins Industrieweg Rheintal. «Es ist ein Weg für Fuss, Kopf und Herz.»
Am kommenden Samstag um 12.00 Uhr wird beim Restaurant Schloss Weinstein in Marbach der Industrieweg mit viel Prominenz, zwei Regierungsräten, einem Skiweltmeister und hoffentlich vielen Wanderern eingeweiht. Die Eröffnung ist öffentlich, es gibt einen Wettbewerb, und dank Sponsoren ist für Speis und Trank gesorgt – damit alle gestärkt den Industrieweg unter die Füsse nehmen können.
Vernetztes Gemeinschaftswerk
Zwei Jahre danach ist die Idee umgesetzt – gemeinsam mit der Alpha RHEINTAL Bank, mehreren Stiftungen und weiteren Sponsoren sowie dank der Unterstützung durch die politischen Gemeinden, die Ortsgemeinden, den Arbeitgeberverein, kantonale Fachstellen und die Rheintaler Kommunikationsagentur freicom partners.
Klaus Brammertz, Präsident des Arbeitgeberverbands Rheintal, lobte die «einzigartige Vernetzung» des Projekts. Der Industrieweg betone den Slogan: «Guter Job und gutes Leben». Er zeige das Industrietal, dessen Exporte jährlich rund vier Milliarden Franken ausmachten, mit seinen «vielen Champions und weltbekannten Industrieunternehmen, die Weltmarktführer in ihren Bereichen sind».
Dominic Stoop, Gemeindepräsident von Eichberg, war für das Bewilligungsverfahren der 23 Tafelstandorte in den Gemeinden verantwortlich. Er bezeichnete den Industrieweg «als sehr wertvoll für die politischen Gemeinden: Solche überkommunalen Projekte stärken unseren Zusammenhalt».
Tafeln mit Text, Bild, Ton und Film
Die 23 Tafeln stehen von Rheineck bis Rüthi. Sie bieten Informationen über die Firmen, Persönlichkeiten und Ortschaften entlang des Rheintaler Höhenwegs. Mittels QR-Codes können auch Stimmen von Unternehmern abgehört werden – auch von verstorbenen wie Max Schmidheiny oder Hans Jörg Tobler. Drohnenfilme führen von jeder Tafel über die Industrielandschaft. «Wir machen die Geschichte der Industrie lebendig», sagte Projektleiter Reini Frei.
Acht Thementafeln behandeln zudem neben der Industriegeschichte auch die Rolle, welche die Frauen dabei spielten, die Industrie im benachbarten Vorarlberg, die pionierhafte Funktion in der dualen Berufsbildung, die Bedeutung der Familie Schmidheiny, die Verbindung von Industrie und Kultur, die Landwirtschaft und die Naturlandschaft.
Auf einem Pocketfolder sind der Weg und die 23 Tafeln beschrieben. Zudem ist all dies und mehr auf der Website des Vereins Industrieweg Rheintal versammelt. Die Texte stammen aus der Feder von Jörg Krummenacher, die Gestaltung übernahm Christoph Hofer (beide freicom partners). Berni Litscher sorgte dafür, dass all die Tafeln und Wegweiser am richtigen Ort stehen.
Fakten zum Industrietal Rheintal:
– rund 80’000 Einwohner
– über 1200 Firmen in Industrie und Gewerbe
– gut 18’000 Arbeitsplätze im sekundären Sektor, davon 2000 Lehrstellen
– etwa 5000 Zupendelnde aus dem Ausland, davon 4000 aus Vorarlberg
Fakten zum Industrieweg Rheintal:
– insgesamt 40,3 km
– 230 Wegweiser
– 4 Einstiegstafeln in Rheineck, Heerbrugg, Altstätten und Rüthi
– 23 Bild- und Texttafeln entlang des Wanderwegs
– Kurzporträts von 80 Unternehmen und 70 Persönlichkeiten
– Informationen über 14 politische Gemeinden mit 18 Ortschaften sowie 18 Ortsgemeinden
– 8 Thementafeln