St.Gallen

Immo Vision zeigt: Mobilität treibt Immobilienwerte

Immo Vision zeigt: Mobilität treibt Immobilienwerte
Walter Locher (Präsident HEV Kanton SG), Patrik Stillhart (CEO Zug Estates Holding AG), Thomas Stucki (CIO SGKB), Moderatorin Claudia Marty, Claudia Strässle (Präsidentin SVIT Ostschweiz) und Peter Grünenfelder (Präsident auto-schweiz)
Lesezeit: 3 Minuten

Über 200 Teilnehmer diskutierten an der Immo Vision 2025 im Würth Haus Rorschach am 20. August über Zinsen, Mobilität und nachhaltige Arealentwicklung. Fachreferate und eine Podiumsdiskussion machten deutlich, dass die Erreichbarkeit für den Wert und die Entwicklung von Immobilien entscheidend bleibt.

Text: PD/stz.

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Thomas Stucki, Chief Investment Officer der St.Galler Kantonalbank, gehört quasi schon zum Inventar der Immo Vision. Bereits beim letztjährigen Comeback des Impulsevents in der Ostschweiz stand er als erster Referent auf der Bühne des Carmen Würth Saals im Würth Haus in Rorschach. Zur beliebten Plattform für die Immobilienwirtschaft eingeladen haben zusammen mit den Partnern St.Galler Kantonalbank und dem Würth Haus Rorschach der SVIT Ostschweiz und der Hauseigentümerverband des Kantons St.Gallen. Medienpartner war wie 2024 das  Unternehmermagazin «Leader».

Preise für Wohneigentum bleiben hoch

Über 200 Teilnehmer kamen und hörten im Rahmen des Referats «Zinsen sprechen wieder für Immobilien» von Thomas Stucki nicht nur Positives. «Die Wirtschaft wird wegen der US-Zölle schlechter werden», sagte er. Aber: «Ich gehe nicht davon aus, dass es in der Schweiz zu einer Rezession kommen wird. Dafür ist der Konsum zu gut und viele Menschen haben weiterhin ein gutes Einkommen.»

Eine Veränderung wird es auch beim Referenzzinssatz geben. Stucki vermutet, dass dieser spätestens im Dezember sinken wird. Trotzdem würden die Mietzinsen gesamtschweizerisch steigen. Weiterhin hoch sind derweil die Preise für Wohneigentum. Der Grund: «Das Angebot ist klein, die Nachfrage nach wie vor gross», so Stucki.

Matchentscheidende Mobilität

Ein weniger erfreuliches Bild zeichnete Peter Grünenfelder, Ökonom und Präsident von auto-schweiz. «Über der Autoindustrie schweben viele dunkle regulatorische Wolken, dazu kommen politische Hürden», sagte er zu Beginn seines Vortrages zum Thema «Droht der Schweiz ein wirtschaftspolitischer Stau? Aktuelle Herausforderungen für die Motoren der Wirtschaft.» Derzeit befindet sich die Autowirtschaft im Umbruch und steht im Fokus aller Handelskonflikte.

Dabei sei die Mobilität matchentscheidend für die Immobilienentwicklung. «80 Prozent der Schweizer pendeln auf Strassen oder Schienen zur Arbeit. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese beiden gegeneinander ausgespielt werden», so Grünenfelder. Denn gewichtige wirtschafts- und mobilitätspolitische Vorlagen finden aktuell nicht mehr uneingeschränkte Akzeptanz beim Souverän. Wenn zunehmend eingeschränkt werde, habe die Schweiz, die im Vergleich zu Europa ohnehin überreguliere, bald ein Problem.

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Erreichbarkeit als wichtiger Faktor

Die Mobilität und der Einfluss auf den Immobilienmarkt war dann auch Thema in der hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, die von Claudia Marty moderiert wurde. Auf der Bühne nahmen Claudia Strässle, Präsidentin SVIT Ostschweiz, Walter Locher, Präsident HEV Kanton St.Gallen, Peter Grünenfelder und Patrik Stillhart, CEO Zug Estates Holding AG, Platz.

Letzterer stellte im Vorfeld das Suurstoffi-Areal in Rotkreuz vor. Dieses setzte mit einem innovativen Energiekonzept, einer biodiversitätsfördernden Aussenraumgestaltung und einer durchdachten Mobilitätsstrategie Massstäbe in der nachhaltigen Arealentwicklung. «Wenn man in einer Liegenschaft nicht nur Wohnungen, sondern auch Gewerbeflächen vermietet, ist eine gute Erreichbarkeit umso wichtiger», sagte Stillhart.

Ins gleiche Horn blies Walter Locher: «Aus Sicht des HEV ist der Einfluss der Mobilität sehr gross. Wenn eine Liegenschaft oder ein Ort nicht mehr erreichbar ist, hat das einen negativen Einfluss auf den Wert der Immobilien.» Einen wichtigen Punkt führte Claudia Strässle ins Feld. Sie stellte fest, dass es bei den Mietern eine Schmerzgrenze von rund zehn Minuten Autofahrt bis zum nächsten Autobahnanschluss gebe. «Alles darüber lässt sich schwerer vermieten.»

Bratwurst, Bürli, Bier

Danach ging es für die Teilnehmer zu den drei Bs «Bratwurst, Bürli und Bier» sowie der Gelegenheit für Networking.

«Die erneut über 200 Teilnehmer zeigen, dass sich die im vergangenen Jahr wiederbelebte Immo Vision bereits wieder als beliebte Plattform für die Ostschweizer Immobilienwirtschaft etabliert hat. Einen grossen Anteil daran haben die fachlich hochstehenden Referate», bilanzierte Matthias Hutter, Vizepräsident SVIT Ostschweiz und innerhalb des Verbandes Verantwortlicher Anlässe.

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